Erst vor wenigen Tagen hatte der Städte- und Gemeindebund NRW mittels einer Pressemitteilung die angespannte Lage dargestellt. Auslöser war die Ankündigung der Landesregierung, dass in den kommenden Wochen verstärkte Zuweisungen anstehen.
Seit dem Ausbruch des schrecklichen Krieges in der Ukraine haben auch viele Menschen Zuflucht in Herscheid gefunden. Die Gemeinde stehe hier in der Verantwortung, den Menschen zu helfen. Dabei habe eine angemessene Wohnunterbringung hohe Priorität, führte Schmalenbach aus.
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Bislang standen in Herscheid grundsätzlich drei größere Gemeinschaftsunterkünfte zur Verfügung. Aufgrund der hohen Zuweisungszahlen und der ausgeschöpften Kapazitäten in diesen Häusern musste in den letzten Monaten aber bereits auf provisorische Lösungen, wie die ehemalige Grundschule, zurückgegriffen werden. Ein „Wohnen“, gerade mit Kindern, war hier aber nicht möglich. Da die Schaffung von Privatsphäre, gerade für die Kinder, Priorität hat, wurden aufgrund des angespannten Wohnungsmarkts in einem ersten Schritt Wohncontainer aufgestellt, die aber auch nur eine Übergangslösung darstellen.
Schwierig, weiteren Wohnraum zu schaffen
Die Gemeinde Herscheid bereitet sich bereits seit Monaten vor, weiteren Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen. In zahlreichen Aufrufen über die Presse und in den sozialen Medien wurde nach geeigneten dezentralen Unterbringungsmöglichkeiten für diese Menschen gefragt. Insbesondere große Wohnungen für Familien mit Kindern sind aber aktuell in Herscheid nicht zu finden. Auch die Wohnungsgesellschaften konnten bislang nur bedingt helfen. Ebenso wurden Wohnhäuser durch die Gemeinde angefragt, woraufhin zwei nebeneinander liegende Wohnhäuser in der Unterdorfstraße erworben werden konnten, die insgesamt voraussichtlich im Verlauf des Septembers in den Besitz der Gemeinde übergehen. Das Areal biete für die Gemeinde auch eine Perspektive zu einer anschließenden Weiterveräußerung oder Neubebauung. Sobald alle Voraussetzungen vorliegen, kann bereits eine erste Familie aus der Gemeinschaftsunterkunft kurzfristig umziehen.
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Ziel ist es weiterhin, möglichst von Anfang an für die Geflüchteten mit einer Aufenthaltsperspektive Voraussetzungen für eine Integration in die Gesellschaft und eine eigenständige Lebensführung zu schaffen. Hierzu gehört eine eigene Wohnung als erster wichtiger Schritt neben der Aufnahme einer Arbeit. Eine Belegung von Turnhallen o. ä. ist daher weiterhin keine Option, wie Bürgermeister Schmalenbach noch einmal deutlich betonte. Aufgrund der geschaffenen Unterbringungsmöglichkeiten sieht sich die Gemeinde nun aber auch erst einmal ausreichend aufgestellt.
„In Herscheid haben wir bislang eine gelebte Willkommenskultur, die das Miteinander erleichtert. Auch viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich ehrenamtlich, damit die Integration gelingt.“ Daher appellierte Bürgermeister Schmalenbach für Verständnis und Toleranz. Es sei für alle eine besondere Herausforderung, die nur gemeinsam gestemmt werden könne.
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