Zu wenig Bewerber: Engpass von rund 30.000 Fachkräften

Der Fachkräftemangel wird zu einem immer drängenderen Problem der deutschen Wirtschaft: In dem veröffentlichten DIHK-Fachkräftereport gaben mehr als die Hälfte der fast 22.000 befragten Unternehmen in Deutschland an, nicht alle offenen Stellen besetzen zu können – ein Rekordwert. Dieser bundesweite Trend ist auch im Bezirk der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) deutlich spürbar.

Laut dem IHK-Fachkräftemonitor NRW liegt für die Märkische Region mit den Teilregionen Hagen, Märkischer Kreis und dem Ennepe-Ruhr-Kreis aktuell ein Engpass von rund 30.000 Fachkräften vor.

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Dabei entfällt der größte Teil mit 27.000 Menschen auf beruflich Qualifizierte (93 Prozent). Der Engpass bei akademisch Qualifizierten liegt bei 1.800 Menschen (sechs Prozent). Doch selbst bei Arbeitsstellen mit geringster Qualifikationsanforderung fehlen Bewerber.

Da die Herausforderung der Fachkräftegewinnung im Wesentlichen demographisch bedingt ist und in den nächsten Jahren viele Fachkräfte aus der Babyboomer-Generation in den Ruhestand eintreten werden, könnte der Engpass bis 2035 kontinuierlich auf rund 102.000 anwachsen. Auch dann bilden die akademisch Qualifizierten mit 4.010 die kleinste Gruppe. Der Engpass liegt somit aktuell und weiter zunehmend bei den beruflich Qualifizierten.

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Aus diesem Grund entwickelt die SIHK gemeinsam mit den regionalen Akteuren der Arbeitsmarktpolitik vielfältige Angebote, damit Unternehmen passende Maßnahmen dieser Entwicklung entgegensetzten können. „Das Problem der Fachkräfteengpässe hat differenzierte Ursachen, die nicht mit einer einzigen Maßnahme behoben werden können“, bekräftigt Christian Münch, Leiter des SIHK-Teams Arbeitsmarktpolitik und Fachkräfte. „Auch bei einzelnen Erfolgen, die wir zum Beispiel mit der höheren Zahl von eingetragenen Ausbildungsverträgen zu verzeichnen haben, bleiben weitere Aufgabenstellungen, die wir gemeinsam mit unseren Partnern in der Region bewältigen müssen.“

Die SIHK sieht daher – neben dem großen Bereich der Aus- und Weiterbildung – auch Themen wie die zielgerichtete Zuwanderung von Fachkräften, Inklusion oder die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf ganz oben auf der regionalen Tagesordnung.

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