Wirtschaftsregion Südwestfalen ist Industriezentrum in NRW

Südwestfalen ist eine der bedeutendsten Industrieregionen in Deutschland. Zu dieser Erkenntnis kommt die NRW.Bank in ihrem „Regionalwirtschaftlichen Profil“. Demnach werde jeder dritte Euro im verarbeitenden Gewerbe erwirtschaftet. In der Region, so übermittelt es die NRW.Bank, würden überdurchschnittlich viele Patente angemeldet. Allerdings fehlten den Unternehmen weiterhin Fachkräfte.

„Südwestfalen ist eine starke Wirtschaftsregion mit einem Schwerpunkt im verarbeitenden Gewerbe“, erklärt Gabriela Pantring, Mitglied des Vorstands der NRW.Bank. „Die Unternehmen setzen stark auf Forschung und Entwicklung. Dies führt im Ergebnis zu überdurchschnittlich vielen Patenten.“ 2019 habe die Wirtschaft 827 Millionen Euro in interne Forschung und Entwicklung investiert und damit 330 Millionen Euro mehr als noch vor zehn Jahren. In der Region wurden, so die Mitteilung, zuletzt 124 Patente je 100.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte angemeldet (NRW: 108 Patente je 100.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigten).

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Allerdings stelle der prognostizierte Rückgang der Einwohnerzahl eine deutliche Herausforderung für die Region dar. Bereits jetzt hätten mehr als 18.000 gemeldete Jobs nicht besetzt werden können. Bezogen auf die Einwohnerzahl sei in keiner Region in Nordrhein-Westfalen die Nachfrage nach Arbeitskräften höher.

Bis 2050 rund 140.000 Einwohner weniger

Gemäß der jüngst aktualisierten Bevölkerungsvorausberechnung werde Südwestfalen bis 2050 rund 140.000 seiner Einwohner verlieren. Das Minus von 10,4 Prozent liege deutlich über dem landesweiten Rückgang von 1,7 Prozent. Das regionale Arbeitskräftepotential der 15- bis unter 65-Jährigen werde demnach sogar noch stärker zurückgehen. „Darunter leidet der regionale Arbeitsmarkt deutlich“. resümiert die NRW.Bank.

Das verarbeitende Gewerbe in Südwestfalen ist stark auf die Herstellung von Metallerzeugnissen wie Werkzeuge, Schrauben oder Schlösser spezialisiert. Aber auch die Metallerzeugung und Metallbearbeitung zum Beispiel in Gießereien, Röhren- und Walzwerken nimmt in Südwestfalen eine zentrale Rolle ein.

Keinen Bezug nimmt die NRW.Bank in ihrem Schreiben auf die Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Südwestfalen hinsichtlich der A45-Sperrung in Lüdenscheid.

Industrielle Branchenstruktur im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen

Daten: IT.NRW; eigene Berechnungen

Im Jahr 2021 gehörten 621 der 1708 Betriebe in Südwestfalen dem Wirtschaftszweig der verarbeitenden Betriebe an (anteilig 36,4 Prozent). Davon entfielen alleine 278 Betriebe auf den Märkischen Kreis. Der Maschinenbau ist mit 203 Betrieben nach Anzahl die zweitgrößte Branche und am stärksten im Märkischen Kreis sowie in Siegen-Wittgenstein vertreten. Der Anteil der Region an den
landesweiten Betrieben in der Metallerzeugung und Metallbearbeitung beträgt 37 Prozent.

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„Mit den Regionalwirtschaftlichen Profilen der NRW.Bank erhalten Investoren, Unternehmer und kommunale Entscheidungsträger Informationen für ihre jeweilige strategische Ausrichtung. Neben der Wirtschaftsregion Südwestfalen – hierzu zählen die Kreise Olpe, Soest, Siegen-Wittgenstein sowie der Hochsauerlandkreis und der Märkische Kreis – analysiert die NRW.Bank regelmäßig auch die Wirtschaftsregionen Aachen, Bergisches Städtedreieck, Düsseldorf, Köln/Bonn, Metropole Ruhr, Münsterland, Niederrhein und Ostwestfalen-Lippe“, schreibt das Institut über sich selbst. Alle regionalen Profile stehen unter www.nrwbank.de/regionale-wirtschaftsprofile zum Download bereit. Hier gibt es außerdem ein Profil für ganz NRW, das einen Vergleich der neun Wirtschaftsregionen miteinander ermöglicht.

Über die NRW.Bank
Die NRW.Bank ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. In ihren drei Förderfeldern „Wirtschaft“, „Wohnraum“ und „Infrastruktur/Kommunen“ setzt die NRW.Bank ein Spektrum an Förderinstrumenten ein. Weiter heißt es: „Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen. In ihrer Förderung berücksichtigt die NRW.Bank auch bestehende Angebote von Bund, Land und Europäischer Union.“

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