Update 14 Uhr: Nicht nur angesichts der klirrenden Minusgrade, sondern auch aufgrund der Ansage der Polizei sollten sich der oder die Urheber*innen der Amok-Ankündigung warm anziehen. Zwar ist es am Dienstag zu keinerlei besorgniserregenden Vorkommnissen an der Gesamtschule Kierspe gekommen, doch weder die Schule noch die Polizei werden die Sache auf sich beruhen lassen. Johannes Heintges hat in seiner offiziellen Mitteilung vom Montagabend auf einen früheren, ähnlich gelagerten Fall aus dem Jahre 2013 hingewiesen: „Wir konnten damals die Schüler*innen ermitteln. Wir sind zuversichtlich, auch diesmal der Übeltäter habhaft zu werden“, erklärt der Schulleiter deutlich. So sollen potentielle Nachahmungstäter abgehalten werden.
Ähnlich äußert sich auch die Polizei zu der Amok-Drohung: „Wir werden Schülerinnen und Schüler befragen und setzten alles daran, den oder die Täter*innen zu ermitteln“, erklärt Polizeikommissar Lorenz Schlotmann. Die Sache kein Kavaliersdelikt, schließlich sind manche aus Vorsicht dem Unterricht ferngeblieben, es wurden Ängste geschürt und obendrein viel Aufwand verursacht. „Das werden wir nicht auf sich beruhen lassen“, so der Pressesprecher der Polizei.
Auch am morgigen Mittwoch wird es nochmalige Polizeipräsenz am Standort der Gesamtschule geben. So soll den Kindern und Jugendlichen das möglicherweise beeinträchtigte Sicherheitsgefühl zurückgegeben werden.
10.30 Uhr: Kierspe. Dort wurde am Montag (20. Dezember) in einer Toilette eine Wandschmiererei entdeckt, die einen Amoklauf ankündigt. Die Schulleitung sieht keine konkrete Gefahr, und sieht diesen „Hinweis“ in dem Kontext, dass bei dieser zweifelhaften Bewegung der Schulbetrieb mit möglichst einfachen Mitteln gestört oder gar lahmgelegt werden soll. Das hat in diesem Fall nicht geklappt, denn die Schulleitung, die die Sache grundsätzlich sehr erst nehmen muss, hat sich nicht einschüchtern lassen.
Allerdings wurde es Eltern der Schülerinnen und Schüler freigestellt, ob sie ihre Kinder in den kommenden zwei Tagen zum Unterricht schickten. Von dieser Möglichkeit wird auch Gebrauch gemacht. Darüber hinaus wird der Schulalltag möglichst normal ablaufen, allerdings mit Polizeipräsenz. Mehrere Streifenwagenbesatzungen haben am Dienstagmorgen den Haupteingang flankiert, um Gefühle von Unsicherheit bei den Kindern im Keim zu ersticken.
Ähnlicher Vorfall an weiterer Schule in NRW
Bei diesem destruktiven Trend handelt es sich um eine Welle, die nun auch ins Sauerland überschwappt. Bereits vor einer Woche ist nach Angaben von Schulleiter Johannes Heintges eine andere Schule in NRW mit dieser Methode heimgesucht worden. Als hätte es Lehrer in Pandemiezeiten nicht schon schwer genug, den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten, wird nun mit perfiden Mitteln versucht, den Unterricht zu stören.