Von Photovoltaik bis Hochwasser: Vieles noch „unzureichend“

"Dieses Jahr wird kein langweiliges", fasste Hajo Kapfer, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, zum Schluss der offenen SPD-Bürgerstunde am Mittwoch, 25. Januar, im Café Breddermann zusammen.

Zu Beginn seiner Ansprache blickte Hajo Kapfer auf die Herausforderungen und Erfolge des vergangenen Jahres zurück – „eine kleine Review“, wie er es nannte. So wurden auch die mobilen Raumlüfter, die im Jahr 2022 die Schalksmühler Schulen erreichten, ein Thema. „Mit den Raumlüftern haben wir im letzten Jahr echt gekämpft“, sagte Kapfer.

[[ad-placeholder]]

Ob sich jedoch die Bemühungen des SPD-Ortsvereins am Ende ausgezahlt haben, blieb an dem Abend außen vor. Denn die Luftreiniger, die virushaltige Partikel in Innenräumen reduzieren sollen, würden teilweise gar nicht benutzt. „Sie seien zu laut“, erklärte der Vorsitzende.

Freiflächenphotovoltaik: Prozess dauert an

Anders als das Thema Windkraft beschäftigt die Freiflächenphotovoltaik auch noch im neuem Jahr. „Die Informationen, die das Land für die Photovoltaik zur Verfügung stellt, reichen nicht aus“, betonte SPD-Mitglied Karin Hedtfeld. Daher habe sie selbst intensive Recherche betrieben und fasste daraufhin drei potenzielle Vertragsmöglichkeiten zwischen Verpächtern und Landwirtschaftsbetreibern zusammen: Mit der Verpachtung von Land sei zum einem die Weideviehhaltung möglich, zum anderen könne Grünland weiterhin benutzt oder zuletzt der Strom für betriebliche Zwecke kostenlos erhalten werden.

Für SPD-Mitglied Karin Hedtfeld steht fest: Bei Freiflächenphotovoltaik müssen Verpächter und Betreiber eine gemeinsame Lösung finden. – Foto: Karnib

Hedtfeld appellierte, dass für eine sinnvolle Verhandlung „mehr Gespräche stattfinden müssten“. „Zu ruhig“ sei es in letzter Zeit gewesen. Auch der schleppende Prozess und das anhaltende Verfahren wurde von weiteren Vereinsmitgliedern angesprochen und kritisiert.

[[ad-placeholder]]

BUND-Ortsgruppen-Sprecherin Sigrid Promaska stimmte der Idee von Freiflächenphotovoltaikanlagen in der Region grundsätzlich zu – „alle Probleme lösen“ würde dieses Projekt aber nicht. „Gute Böden sollten erst gar nicht mit Photovoltaik belästigt werden. Wir brauchen viel Ackerland. Wir gehen auf eine Ernährungskrise zu, das dürfen wir nicht vergessen.“

Für BUND-Ortsgruppen-Sprecherin Sigrid Promaska sind Freiflächenphotovoltaikanlagen zwar wichtig, aber nicht die endgültige Lösung für den Umweltschutz. – Foto: Karnib

Abwarten sei das Stichwort: Laut Kapfer müsse geschaut werden, was die potenziellen Anbieter BürgerEnergieGenossenschaft eG (BEG) und Energieversorger Mark-E „auf den Tisch legen“ und wie effektiv eine Fläche von 45 Hektar Photovoltaik tatsächlich ist.

Kultur und Naturschutz: von der positiven zur negativen Bilanz

Viel positiven Zuspruch erntete hingegen der Kulturort „8Giebel“. „Es tut sich was. Sobald alle Umbauarbeiten fertig sind, kann daraus eine gute Geschichte werden“, lobte Kapfer. Mit der Thematisierung von Starkregenereignissen war von Lob aber nicht mehr die Rede: Marc Fürst, Ratsmitglied und Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Schalksmühle, übte harsche Kritik an der Gemeinde und dem Ordnungsamt.

[[ad-placeholder]]

Auf das letzte Dauerregenereignis vom 12. Januar habe sich „absolut keiner vorbereitet“. Aus der Perspektive der Feuerwehr führte Fürst weiter aus: „Wir haben Keller ausgepumpt und hatten nicht einen einzigen Sandsack zur Verfügung.“ Ihm fehle die Planung für zukünftige Katastrophen – alles andere sei unzureichend. Die Sorgen kämen auch bei den Bürger an. So erklärte Beisitzer Lutz Schäfer, dass sich Schalksmühler wegen der Erhöhung des Wasserpegels der Volme vor einer Grundwassererhöhung fürchteten.

Sicherheitskonzept der Primusschule sei fragwürdig

Dem Sicherheitskonzept für die Primusschule nach dem Brand am 30. Oktober 2021 stehen die SPD-Miglieder skeptisch gegenüber. So äußerte sich auch Beisitzerin Margret v. Knebel zum Vorhaben der Gemeinde: „Ich möchte nicht, dass die Kinder eingezäunt werden. Das ist schrecklich.“ Auch Fürst bezeichnete die Idee eines 420-Meter-Zauns für eine „Steuerverschwendung“ zum Anfang des Jahres. Lieber solle die Gemeinde verstärkt in Jugend- und Sozialarbeit investieren und sich professionelle Meinungen von Fachunternehmen beschaffen, vor allem, weil sich die Frage nach der Videoüberwachung und dem Datenschutz als schwierig gestalte.

Zum Ende fasste Kapfer bevorstehende Pläne zusammen, die noch in diesem Jahr Fuß fassen sollen, wie etwa der Anbau der Kita Wansbeckplatz und der Radweg zwischen Kuhlenhagen und Linscheid.

[[ad-placeholder]]