Kierspe. Ernüchterung für Anwohner der Kiersper Kreisstraßen. Ein Verkehrs-Monitoring-System wird es nicht geben – und somit auch keine Geschwindigkeitsbegrenzung geschweige denn eine Teilsperrung für Motorräder. Das ist das Ergebnis einer Verkehrsuntersuchung, die in diesem Jahr nach einem Antrag der SPD im Jahr 2020 stattgefunden hat.
Das Problem ist nicht neu, der Antrag der SPD daher schon ein Jahr her. Darin forderten die Kiersper Genossen die Einrichtung eines Verkehrs-Monitoring-Systems auf den Kreisstraßen im Kiersper Stadtgebiet. Dieser Antrag wurde aufgrund des Ratsbeschlusses an den Märkischen Kreis als zuständige Behörde weitergeleitet.
Grund war das hohe Motorradaufkommen auf der K3 zwischen Halver-Anschlag und Kierspe durch das Kerspetal.
Neben der Lärmbelästigung nahm die SPD zudem das erhöhte Gefahrenpotenzial für andere Verkehrsteilnehmer zum Anlass für den Antrag.
In diesem Jahr erfolgten zwischen dem 4. und 18. Mai schließlich Verkehrsmessungen auf der K3 durch den Märkischen Kreis, bei denen sowohl die gefahrene Geschwindigkeit als auch die Lautstärke erfasst wurden. Gemessen wurde im Bereich vor der Einfahrt Gut Bremecke und zwischen den Abzweigen Eltinghausen und Sundern. Im Ergebnis wurde über den gesamten Messzeitraum und über alle Fahrzeugklassen eine V 85 von 71 km/h ermittelt. Hinweis: Die Kontrollgröße V 85 soll „das tatsächliche Fahrverhalten wiedergeben und die Geschwindigkeit beschreiben, die von 85 Prozent der unbehindert fahrenden Verkehrsteilnehmer auf nasser Fahrbahn nicht überschritten wird“.
Die Schallwerte lagen laut Märkischem Kreis durchschnittlich bei 85 Dezibel.
Das Verkehrsaufkommen wiederum belegt der Kreis mit 746 Motorrädern am Muttertag, 9. Mai, und mit „nur“ 350 Krädern an Himmelfahrt. Ergebnisse, die bei den Zuständigen von Kreis, Polizei und Kommune nur einen Schluss zuließen: Es gibt keine Rechtfertigung für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der K3.
Ihre Entscheidung bekräftigen die Verantwortlichen in ihrer Stellungnahme mit fehlenden Unfallzahlen. Eine Teilsperrung – wie im Bereich der Nordhelle – sei für Motorräder daher rechtlich nicht umsetzbar.
Kompromiss: Überwachung des Kradverkehrs durch Polizei zwei Mal im Jahr
Um dennoch für eine Entlastung der Anwohner an den betroffenen Strecken zu sorgen, sei jedoch eine Überwachung des Motorradverkehrs durch die Polizei vereinbart worden – zwei Mal im Jahr. Dabei werde insbesondere eine Kontrolle der technischen Anlagen durchgeführt. Begleitend werde entlang der Strecke (K 2 und K 3) mit Hinweisschildern an eine vernünftige (lärmarme) Fahrweise appelliert. Weiterhin solle in 2022 eine gemeinsame Aktion mit Info-Gesprächen und Kontrollen in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Märkischen Kreis, dem Bund der Motorräder und der Stadt Kierspe stattfinden.
Eine Einrichtung des beantragten Verkehrs-Monitoring-Systems werde durch den Märkischen Kreis
aufgrund der Ergebnisse und der fehlenden technischen Voraussetzungen entlang der Strecke nicht
weiter verfolgt.