Turbo-Sitzung des Sportausschusses

Knappe zehn Minuten, dann war auch schon alles wieder vorbei. Der Sportausschuss war schon beendet als der Letzte gerade seine Jacke auszog. Die Zusammenfassung ist daher nicht kompliziert: Keine Diskussionen rund um den Etat, keine Fragen, keine Änderungswünsche.

Die Vertreter aller Fraktionen gaben an, dass die einzelnen Posten nicht erläutert werden müssten, da dies ausreichend während der Klausurtagungen geschehen sei. Änderungswünsche gab es nicht. Zwei Minuten später war die Empfehlung für den Rat beschlossene Sache. Doch was steht eigentlich drin im Etat rund um den Sport? Hier die wichtigsten Punkte:

Lennehalle

Die Lennehalle ist das Sorgenkind aller Fraktionen. Fest steht: Die baulichen Mängel sind so gravierend, dass die Halle abgerissen werden muss. Damit hatte ursprünglich niemand gerechnet. Aufgefallen waren die Mängel während umfangreichen Untersuchungen aufgrund des geplant Neubaus des angrenzenden Feuerwehrgerätehauses. „Der Abriss der Lennehalle ist für das Jahr 2023 geplant. Aus diesem Grund werden weniger Heizkosten entstehen“, heißt es in der Sitzungsvorlage. 10.000 Euro wurden dafür nun noch angesetzt. Das sind trotz der gestiegenen Energiekosten 3000 Euro weniger als 2022. Dass überhaupt noch Kosten entstehen, liege unter anderem daran, dass die Lennehalle und die Feuerwehr über eine gemeinsame Heizungsanlage versorgt, die im Sozialtrakt der Lennehalle steht.

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Demensprechend fallen weiterhin, auch bei einem Abriss der Halle, anteilige Heiz- und Stromkosten an. Was die Sachkosten Grundstücke und Gebäude betrifft, wurde der 2022 mit 125.000 Euro im Haushalt verbuchte Posten für 2023 auf 10.000 verringert. In den 125.000 Euro waren damals die Kosten für die Umbauarbeiten der Lennehalle aufgrund des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses enthalten. „Außerdem heißt das natürlich nicht, dass wir für die Lennehalle nur 10.000 Euro kalkulieren. Das wäre ja quatsch. Aber die Kosten für Abriss und Neubau der Lennehalle werden investiv gebucht. Sind also an anderer Stelle im Haushalt zu finden. Daher die geringen Kosten in diesem Bereich“, erklärt Heiko Tegeler, stellvertretender Leiter der Kämmerei. Für dieses Jahr stünden zudem auch nur die Kosten für den Abriss im Haushalt. Denn der Neubau werde nicht vor 2024 erfolgen. Für den Abriss sind insgesamt 150.000 Euro im Haushalt eingeplant. Davon sind 100.000 Euro für die reinen Abrissarbeiten sowie 50.000 Euro für Planungsleistungen und Grundlagenermittlung für den Neubau geplant.

Turnhalle Holensiepen und Kraftraum

In der Turnhalle Holensiepen passiert in diesem Jahr richtig viel. Schon in der kommenden Woche sollen dort umfangreiche Arbeiten beginnen. So werden nicht nur die Umkleiden saniert, sondern es entstehen auch noch eine behindertengerechte Toilette und neue Räume für den Schießclub. Der Schießclub muss seine bisherigen Räume hinter der Lennehalle aufgeben. Denn dort wird Platz für das neue Feuerwehrgerätehaus gebraucht.

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Damit die neuen Räume entstehen können, müssen auch Arbeiten im Kraftraum erfolgen. Hier muss vor allem eine Wand wieder hergerichtet werden. 1000 Euro sind für diese Seite der Wand eingeplant. Insgesamt belaufen sich die Investitionen in die Halle Holensiepen für dieses Jahr auf einen Gesamtwert von 267.000 Euro. Enthalten sind Kosten zur Herrichtung des Schießclubs inklusive der Vorarbeiten, Planung und Errichtung sowie der Bau der behindertengerechten Toilette. Für den Bau der neuen Toilette gibt es Städtebaufördermittel von insgesamt 70 Prozent der förderfähigen Kosten also 26.810 Euro. Der Eigenanteil liegt demensprechend bei etwa 11.490 Euro.

Wilhelm-Mestekämper-Stadion

Auch im Stadion wird einiges passieren. Unter anderem wird der Kunstrasen gereinigt, der Zaun erneuert und eine Rinnenabdeckung angebracht. Darüber hinaus wird die Statik der Flutlichtmasten überprüft und gegebenenfalls wiederhergestellt. Für diese Maßnahmen sind im Etat 72.500 Euro eingeplant. Im Vorjahr waren es noch 6000 Euro. Dafür sinken die Kosten für die Ausstattung. 2022 standen dafür 5000 Euro im Plan. Die Kosten waren so hoch, weil die Sitzbänke erneuert wurden. Größere Ausgaben für die Ausstattung seien für 2023 nicht geplant.

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Daher sind für diesen Posten lediglich 500 Euro für kleinere Reparaturen geplant. Für das Stadion steigen zudem die Posten für den Bauhof, der unter anderem für die Pflege verantwortlich ist. Der Ansatz aus 2022 in Höhe von 5600 Euro wurde für dieses Jahr auf 8500 Euro angepasst. Die Steigerung ergibt sich aus den erhöhten Material- und Lohnkosten. Darüber hinaus wurde der Ansatz an die tatsächlichen Kosten angepasst.

Turnhalle Wiblingwerde

Auffällig ist hier lediglich eine Veränderung. Nämlich im Bereich Gebäudereinigung. 2022 waren hierfür 350 Euro eingeplant. 2023 sind es 21.450 Euro. Das liegt daran, dass die Turnhalle seit diesem Jahr durch eine Reinigungsfirma geputzt wird. „Das bedeutet nicht, dass die Kosten dafür um 21.100 Euro gestiegen sind. Die 350 Euro sind rein für die Putzmittel gewesen. Natürlich gab es noch hohe Personalkosten für die bisherige Reinigungskraft. Diese finden sich jedoch auf einem anderen Konto im Haushalt“, erklärt Tupat. Tatsächlich steigt die Summe daher nur um etwa 3200 Euro. Die Reinigungsfirma wurde beauftragt, da sich die bisherige Lösung mit einer eigenen Reinigungskraft als nicht praktikabel herausgestellt habe. „Probleme entstanden immer dann, wenn die Reinigungskraft Urlaub hatte oder aber krank war. Dann konnte die Reinigung der Halle nicht mehr gewährleistet werden“, erklärte Tupat. Durch die Firma ist nun die tägliche Reinigung sichergestellt.

Das Stadion Wiblingwerde wird komplett erneuert und erhält einen Soccer Court. – Foto: Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde

Stadion Wiblingwerde

Das Stadion in Wiblingwerde ist nach der Flutkatastrophe eigentlich nicht mehr nutzbar. Der Boden unterspült, die Zaunanlage stark beschädigt. Im Rahmen des Wiederaufbauplans soll der Platz wieder hergerichtet werden. Für 2023 stehen dafür Mittel in Höhe von 213.750 Euro zur Verfügung, für 2024 sogar 1.320.000 Euro.

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Außerdem entsteht dort ein Soccer Court. Also ein Kleinspielfeld für Fußball und Basketball. Dieses Feld wird, wie bereits berichtet, über das Förderprogramm „Moderne Sportstätte“ gefördert. Allein der Soccer Court wird 45.500 Euro kosten. 40.400 Euro werden davon gefördert. Damit sind im Haushalt für das Stadion Wiblingwerde Ausgaben im Jahr 2023 von insgesamt 259.250 Euro und Einnahmen von insgesamt 254.150 Euro gebucht.

Gartenhallenbad

2,4 Millionen Euro stehen für das Gartenhallenbad im Plan. Das Gebäude hat dringenden Sanierungsbedarf. Die Arbeiten laufen bereits auf Hochtouren. Schon für das vergangene Jahr waren 1,5 Millionen Euro angesetzt. „Die Höhe der geplanten Auszahlungen ergibt sich aus den nicht vollständig in 2022 umgesetzten und den in 2023 geplanten Arbeiten inklusive der Baukostensteigerungen“, heißt es als Begründung im Etat. Natürlich gibt es auch für diese Maßnahme Fördermittel. Dieses mal aus dem Programm „Soziale Integration im Quartier“. Gemäß Auszahlungsplan bekommt die Gemeinde in diesem Jahr daraus 587.350 Euro und im kommenden Jahr 352.900 Euro. Insgesamt beträgt die Fördersumme 2,4 Millionen Euro. Das entsprach zum Zeitpunkt der Antragstellung einer Förderung von 100 Prozent. Dem gegenüber stehen allerdings aktuell geschätzte Kosten für dieses und nächstes Jahr von 3,75 Millionen Euro. Bereits erfolgte Ausgaben sind darin nicht berücksichtigt.

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