Nach einer Führung durch das Schulgebäude nahmen die Fraktions- und beratenden Mitglieder in einem Klassenraum Platz. Anlass für die Schulleitung zum Ausdruck zu bringen, dass die Freie Schule gerne Mitglied des Ausschusses wäre. Man behalte dies im Hinterkopf, kommentierte der Vorsitzende Steffen Wieland optimistisch, der die Sitzung auch eröffnete.
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Das Thema Radfahren in Kierspe zog sich durch alle Tagespunkte des Dienstagsabends: sicheres Radfahren zwischen Meinerzhagen und Kierspe, die Kennzeichnung von Radwegen, von denen Schüler sowie Pendler profitieren könnten, eine Infrastruktur für die sichere Abstellung in einem Fahrradparkhaus und die Aufladung von E-Bikes und Reparaturmöglichkeiten an der Gesamtschule Kierspe (GSK). GSK-Schulleiter Johannes Heintges träumte gar von einer „Fahrradstraße“ – keinem „Fahrradweg“ – zwischen den Volme-Städten.
Fahrradfahren bündelt die Interessen der Teilnehmenden besonders: Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Mobilität kämen im Fahrradfahren in einzigartiger Weise zusammen, von der auch der hiesige Tourismus profitieren würde. Mit dem Tourismus kam das Thema Radfahren erstmals auf die Tagesordnung. Freizeit- und Naherholungsbeauftragter Ralf Thebrath stellte seine „Hausaufgaben“ aus der vergangenen Sitzung vor. Seinen Sachstandsbericht eröffnete er allerdings mit den „Nackenschlägen“, die die aktuellen Umstände für den Tourismus in der Region mit sich bringen – Stichworte: Autobahn A45, Corona, Borkenkäfer in den Wäldern und die Energiekrise für die Gastronomiebranche.
Streitpunkt beim Fahrradfahren: Schotterwege, die als Radwege durch Kiersper Wälder vorhanden sind, seien nicht in Kartenmaterial als solche gekennzeichnet – „verschenktes Potential“ hieß es aus der Runde.
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Tourismusmanager zu Vernetzung zum Bergischen und „Sagenhaftes“
Dennoch berichtete Thebrath von Projekten, die gut anliefen. Erstens: Die Vernetzung und Zusammenarbeit von Kierspe und Rönsahl zum Bergischen. Diese geographische Nähe wolle man sichtbar machen – etwa in Printmedien mit Hilfe von Störern oder auf der Rönsahler Wanderinfotafel. Ebenso sei eine Verknüpfung via QR-Code zum Bergischen Panoramasteig angedacht. Zur Orientierung soll die Wanderkarte in Zusammenarbeit mit dem SGV aktualisiert werden, um Parkplätze, Gastronomen und Verkehrswege einzusehen – inklusive der „Sagenorte Oben an der Volme“.
Punkt zwei der Hausaufgaben: Diese „sagenhaften“ Orte, wie etwa die Schanhollenhöhle, sollen zu virtuellen Erlebnissen werden. Auch sollen die „Volme-Schätze“ weiterentwickelt werden. Bei den Kiersper Erlebnistruhen sollen Panoramabilder installiert werden, die die Besucher zum Fotografieren und Teilen über die Sozialen Medien anregen könnten.
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Schüler als „radbegeisterte Enthusiasten“
Unter dem Tagesordnungspunkt „Schulinterne Radfahrsituation Gesamtschule: Bericht der Schule“ bezeichnete Johannes Heintges sich und seine Schüler als „radbegeistert“. Auch „Radbotschafter“ Ralf Meyer berichtete von einem gesteigerten „Drahtesel-Interesse“ der Schulbelegschaft nach dem Stadtradeln.
Die Topographie des Sauerlandes sei Dank E-Mobilität keine Ausrede mehr. Daher sei es von großer Bedeutung, die Sicherheit der Schulwege an der Friedrich-Ebert-Straße und der Kölner-Straße massiv auszubauen. Es sei nur unter Lebensgefahr möglich, die Straßen zu Stoßzeiten zu passieren, da selbst Schüler auf den engen Wegen als „Konkurrenten“ wahrgenommen werden würden. Dabei seien sie doch die „Verkehrsteilnehmer von morgen“, so Meyer.
Wer früher und sicher auf dem Rad unterwegs sei, gewöhne sich schneller daran. Man müsse also etwas gegen die „Nadelöhre“ Friedrich-Ebert-Straße und Kölner Straße mit Beschilderung und Wegweisung unternehmen. Der zuständige Ausschuss „Bauen“ könne sich den Vorschlägen zu einer besseren Fahrrad-Infrastruktur und dessen Finanzierung annehmen, so Wieland abschließend.
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Aufholen nach Corona
Als zweiter Themenkomplex des Ausschusses stand das schulzeitbegleitende Lernangebot durch die inab (Bildungsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene von Schule bis Beruf) an den Grundschulen Pestalozzi- und Schanhollenschule, der Bismarck- und Servatiusschule sowie der weiterführenden GSK auf dem Abendprogramm. Pandemie bedingt sei es zu großem Nachholbedarf im Lernstoff gekommen. Die Bilanz des zusätzlichen Lernangebots fiel positiv aus: „Bei den Schülerinnen und Schülern konnte durch geführtes eigenständiges Lernen zunehmendes Selbstvertrauen festgestellt werden. Auch bei Teilnehmern mit Migrationshintergrund war die Resonanz sehr gut und führte für die Kinder zu wesentlich mehr Anschluss an Gleichaltrige“, heißt es im dazugehörigen Sachstandsbericht.
Daneben berichtete Heintges von einem über den Träger „simplex education“ in den Herbstferien ein Nachhilfeangebot im Fach Mathematik. „Wenn Schüler freiwillig eine Woche ihrer Herbstferien für Nachhilfeunterricht aufgeben, erkennt man, wie hoch der Bedarf ist“, so Heintges nachdenklich. Doch Markus Pempe (CDU) fügte einen scherzhaften Schüler-Kommentar hinzu: „Leider hat der Extra-Unterricht etwas gebracht.“
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