Frau Hammerschmidt, sie beantworten unsere Fragen heute stellvertretend für Ihre Fraktionsvorsitzende Petra Triches, die derzeit im Urlaub ist. Natürlich wird auch die UWG-Fraktion immer mal wieder angefeindet. Daher haben wir auch für Sie ein paar provokante Aussagen gesammelt. Wir starten mal mit einem Klassiker: „Die UWG macht sowieso nur das, was die Bürgermeisterin sagt.“ Ist da etwas Wahres dran?
Sonja Hammerschmidt: Dem würde ich widersprechen. Natürlich haben wir Birgit Tupat im Wahlkampf unterstützt, deswegen halten wir auch oft Rücksprachen. Aber es ist aktuell halt einfach so, dass Beschlussvorschläge der Verwaltung oft so beschlossen werden, wie sie vorgelegt werden. Das liegt aber nicht daran, dass wir alle das tun, was die Bürgermeisterin sagt, sondern geschieht aufgrund der finanziellen Lage der Gemeinde. Da gibt es wenig Gestaltungsspielraum. Und man muss auch einfach sagen, dass die Verwaltung gute Arbeit macht. Sonst wäre das sicher nicht so.
Weiter geht´s: „Die UWG ist ein Fähnchen im Wind, dass sich dreht und wendet, wie es gerade beliebt.“ Stimmt das?
Dazu fällt mir kein Beispiel ein. Und es müsste etwas konkreter sein. Seit der letzten Wahl stehen wir ja aufgrund der Entscheidung von CDU und SPD zusammen zu arbeiten, meistens alleine da. Wir haben uns seit dem weder der einen noch der anderen Fraktion zugewandt, sondern immer das gemacht, was wir für richtig hielten, zum Beispiel eben auch, dass wir bei der Errichtung des neuen Amtshauses gegen die Fraktionszimmer waren. Und auch nicht die Zuschüsse für die Fraktionen erhöht haben wollten. Auch bei der Windkraft sind wir als einzige Fraktion unserer Linie treu geblieben und haben damit richtig gelegen. Im Endeffekt wollen doch alle Fraktionen nur das Beste für Nachrodt-Wiblingwerde. Aufgrund der momentan anstehenden Projekte kann sich eigentlich keine Fraktion mit irgendetwas Herausragendem schmücken oder für etwas stehen, was die anderen nicht unbedingt wollen. Unterschiede findet man dann oft nur im Detail.
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„Die UWG hat keinen Plan, was im Haushalt steht!“ Diese Aussage stammt daher, dass die UWG lediglich einen Abend getagt hat. Die SPD hat zwei Tage beraten, die CDU einen. Ist das so, oder reicht ein Abend?
Ja, es stimmt, wir haben uns nur einen Abend bei Frikadellen in der Schönen Aussicht getroffen. Aber deswegen sind wir nicht weniger informiert. Wer sehen will, dass wir uns mit dem Thema auseinander
gesetzt haben, kann meinen Haushalt sehen. Überall Zettel und Bemerkungen. Es ist sicherlich so, dass der eine mit Zahlen besser klar kommt, der andere schlechter und deshalb wird sich auch nicht jeder bis in die Tiefen des Haushalts einlesen können und ist darauf angewiesen, dass Erklärungen von den anderen Fraktionsmitgliedern kommen oder eben auch von der Verwaltung. In der momentanen Situation ist es aber auch nicht möglich andere Haushaltsansätze vorzuschlagen oder Ideen einzubringen, die Geld kosten. Es bleibt oft nur Haushaltsansätze kritisch zu hinterfragen. Klar würde man an der ein oder anderen Stelle gerne etwas mehr ausgeben.
Einen haben wir noch: „Die UWG ist die Peace-and-Harmony-Fraktion.“ Stimmt das?
Ja, das stimmt, zumindest innerparteilich. Und ehrlich gesagt, ehrt uns diese Aussage mehr, als dass sie uns stört. Wir freuen uns auch, dass wir einige neue und junge Mitstreiter gewinnen konnten, die aber auch super in unsere Gemeinschaft passen. Von 20 bis über 80 Jahren verstehen sich alle gut. Wäre das nicht so, würde ich das auch nicht machen. Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch kontrovers
diskutieren.
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