Tjark, herzlich willkommen bei den SGSH Dragons. Du bist jetzt schon seit Anfang Juli hier in der Region. Wie hast Du Dich eingelebt?
Tjark: „Dankeschön. Ich habe mich gut hier eingelebt in den letzten Wochen. Von der Mannschaft wurde ich gut aufgenommen, auch da ich einige bereits aus dem Probetraining kannte. Vor allem mit den jüngeren Spielern bin ich schnell in Kontakt gekommen, aber auch das gesamte Umfeld hat mir viele Hilfen angeboten.“
Man wird oft gedisst, indem es heißt, dass die Lauffaulen ins Tor gestellt werden. Wie bist Du zu Deiner Position im Tor gekommen?
Tjark: „Ganz genau weiß ich das gar nicht mehr, aber es hat meiner Erinnerung nach zwei Gründe: Mein Opa war damals beim Fußball und beim Handball Torwart, was wahrscheinlich mich als Enkel schwer beeindruckt hat. In der B-Jugend hatten wir in meinem Heimatvereinen einen Torwart, den fand ich ganz gut. Im zarten Alter von rund sieben Jahren hat er mir ein wenig Torwarttraining gegeben und daraus hat es sich wohl entwickelt, dass ich nun auch im Tor stehe. Es macht mir einfach Spaß, den Kasten sauber zu halten.“
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Wieviel Mut muss man mitbringen, um sich ins Tor zu stellen?
Tjark: „Es kostet auf jeden Fall Überwindung. Vor allem, je älter man wird und je höher man dann spielt, desto härter werden die Würfe. Es kostet Überwindung, gerade auch, wenn es um Gesichtstreffer geht.“
Es gibt Torhüter, die in kurzer Hose und T-Shirt sich ins Tor stellen, bspw. Chrischa Hannawald. Wäre das eine Option für Dich?
Tjark: „Nein, eher nicht. Ich habe früher mal Beachhandball gespielt, wo man in der Regel kurze Sachen trägt. Es war wirklich unangenehm und mit der Zeit habe ich eine lange Unterziehhose angezogen, um das Ganze ein wenig angenehmer zu gestalten (lacht)“.
Du kommst aus dem hohen Norden ins bergige Sauerland. Was liegt Dir eher, das flache Land oder das bergige Sauerland?
Tjark: „Meine Tendenz geht zum flachen Land, denn es ist schon angenehmer zu joggen oder zum Anfahren mit dem Auto. Man muss dazu sagen, ich habe Anfahren am Deich gelernt, was nicht zu vergleichen mit den Bergen hier ist. Alles in allem hat beides seine Vorzüge.“
Wer aus Schalksmühle und/oder Halver in Deine Heimat nach Cuxhaven reist, der sollte unbedingt…?
Tjark: „Cuxhaven ist eine etwas kleinere Stadt, ich denke, der Strand dort ist für einen Ausflug sehr lohnenswert. Während der Gezeiten kann man eine super Wattwanderung durchs UNESCO-Weltnaturerbe machen, beispielsweise auf die Insel Neuwerk. Oder auch die Kugelbake ist als Wahrzeichen der Stadt Cuxhaven sehenswert.“
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Und andersherum gefragt, was möchtest Du hier unbedingt kennen lernen / sehen?
Tjark: „Karneval im Rheinland ist auf jeden Fall etwas, was ich gerne mal live sehen möchte, anstatt nur am Fernseher. Ebenso Köln und der Rhein werden sicherlich das ein oder andere Mal ein Ausflugsziel für mich sein.“
Was ist für Dich typisch Sauerland?
Tjark: „Auf jeden Fall die Berge hier überall (lacht). Die Leute sind sehr offen, von dem Klischee der sturen Sauerländer habe ich noch nichts mitbekommen.“
Kommen wir auf den Handball zu sprechen. Auf der Torhüterposition steht ihr jungen Nachwuchstalente hinter Ante Vukas. Ist die Zusammenstellung eine gute Mischung – jahrelange Erfahrung vs. Nachwuchs?
Tjark: „Ich denke schon, dass wir Nachwuchsspieler von dieser Zusammenstellung profitieren. Es war jetzt schon öfters im Training so gewesen, dass wenn Mattes Reckzeh als Torwarttrainer nicht da war und Ante ist etwas aufgefallen, er einem sofort Tipps gegeben hat. Man bekommt eine Auswertung seines Trainings und profitiert von der Erfahrung.“
„Ausgerechnet“ in DEM Derby der Region durftest Du Deinen Einstand in der 3. Liga feiern und hast stark einige Bälle pariert. Was ging Dir durch den Kopf, als Mark Schmetz Dich zum Einsatz bat?
Tjark: „Natürlich habe ich mich sehr gefreut, meinen Einstand geben zu dürfen. Es war ein tolles Gefühl, die Atmosphäre war klasse, zumal Natko Merhar in seinem Abschiedsheimspiel kurz vorher eingewechselt wurde und die Stimmung gerade richtig kochte. In diesem Moment reinzukommen, war Gänsehaut pur und dass ich dann noch ein paar Bälle parieren konnte, das war die Kirsche auf der Sahne. An dem Abend konnte ich nicht direkt einschlafen.“
Neben Deiner Position als Torhüter machst Du auch ein freiwilliges soziales Jahr bei der SGSH. Welche Aufgaben beinhaltet das FSJ?
Tjark: „Zusammen mit ausgebildeten Trainern gehe ich in die Kindergärten und biete Handballkurse an. Bei der Jugendarbeit im Verein unterstütze ich die anwesenden Trainer als Co-Trainer oder gebe Torwarttraining. Ebenso begleite ich die Kids bei ihren Spielen. Außerdem bin ich verantwortlich für die Übertragung bei Sportdeutschland, dass das Equipment vor Ort ist und alles einen reibungslosen Ablauf hat. Mit der Zeit werde ich sicherlich noch den ein oder anderen Bereich kennen lernen und darauf freue ich mich. Es wird nicht langweilig.
Außerdem trainierst Du die F-A Jugend. Wie viel Spaß macht Dir die Arbeit mit den Kindern?
Tjark: „Sehr viel. Bei den ganz Kleinen ist es etwas Tagesformabhängig, wie die Kids drauf sind. Grundsätzlich haben wir viel Spaß zusammen und es bereitet mir viel Freude, mein eigenes Wissen an andere weiter geben zu können. Wenn Die Kids mich in der Halle entdecken und es heißt „Oh, Tjark ist da“, dann freut man sich ungemein, da man für sie ja eine Art Vorbild ist.“
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Die SGSH sind perfekt in die Saison gestartet. Mit 10:0 Punkten und der besseren Tordifferenz liegt ihr auf Tabellenplatz 1. Dein Fazit zu den ersten fünf Spielen.
Tjark: „Es ist ein schöner Blick, wenn man sich die Tabelle anguckt, keine Frage. Wir dürfen uns allerdings nicht auf einen Höhenflug begeben und müssen bodenständig bleiben und weiter von Aufgabe zu Aufgabe gucken. Jedes Spiel muss gleich ernst genommen werden, egal wer der Gegner ist. Unsere Aufgabe ist es, das Selbstvertrauen nicht zu verlieren, Disziplin und Konzentration zu wahren, um an unsere bisherige Leistung anknüpfen zu können.“
Und jetzt kommen die richtig schweren Gegner mit Longerich, Krefeld und Baunatal. Was meinst Du, erreicht ihr im Oktober?
Tjark: „Ich hoffe, dass wir so viele Punkte wie möglich mitnehmen werden. Die Auftaktphase hat uns viel Rückenwind und Selbstvertrauen, sowie Mut gegeben. Aber auch die Spiele gegen Gensungen oder zuletzt gegen Essen haben uns gezeigt, dass wir uns darauf nicht ausruhen dürfen. Wir müssen weiter an uns arbeiten und hoffen auf die Unterstützung unserer Fans, auswärts wie auch in den Heimspielen im Oktober, damit wir mit ihnen im Rücken erfolgreich sein können.“
Was sind Deine Ziele mit der SGSH?
Tjark: „Die persönliche Weiterentwicklung ist ein Teil davon. Ich möchte das Torwarttraining gut nutzen, um mich handballerisch weiterzuentwickeln, das FSJ wird mich auch persönlich einen Schritt nach vorne bringen, um beispielsweise besser auf Menschen zugehen zu können. Mit der Mannschaft möchte ich gerne an die jetzige Phase anknüpfen, so viele Spiele wie möglich gewinnen und dann am Ende der Saison eine gute Platzierung haben.“
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