Streik: Waldkindergarten geschlossen

Der Waldkindergarten bleibt am Donnerstag geschlossen. Die Erzieherinnen streiken. Es ist die einzige Kindertageseinrichtung in der Gemeinde, die sich daran beteiligt. Alle anderen Träger haben eine Teilnahme ihrer Mitarbeiter abgelehnt. Nicht so der Vorstand des Waldkindergartens. Er zahlt sogar das Zugticket zur Kundgebung nach Düsseldorf für die Mitarbeiterinnen. Denn, ein Zeichen zu setzen sei wichtig.

Am kommenden Donnerstag findet die Kampagne „NRW bleib sozial!“ statt, welche auf die prekäre Lage der sozialen Einrichtungen und Dienste aufmerksam machen soll. Die Freie Wohlfahrtspflege NRW, zu der viele verschiedene Träger gehören, ruft zu einer Kundgebung vor dem Düsseldorfer Landtag auf. „Es ist fünf vor zwölf, viele Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege sind am Limit“, heißt es in der Mitteilung, die bereits vor einigen Tagen an die Eltern ging.

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„Wir sind viele, wir sind bunt und wir sind das soziale Netz der Gesellschaft! Ob Kita, OGS oder Migrationsbereich, Beratungsstellen und andere Dienste, die soziale Träger-Landschaft der Freien Wohlfahrtspflege ist vielfältig und jeder soll sich beteiligen können. Je mehr wir sind, desto besser und lauter“, heißt es in dem Schreiben weiter. Ausdrücklich sollen sich auch Eltern, Kinder, Angehörige und alle Nutzerinnen der Einrichtungen beteiligen können, da diese im Besonderen von den drohenden Konsequenzen betroffen seien.

„Wir wissen, dass es für viele Eltern nicht einfach ist, die fehlende Betreuung zu kompensieren, aber unserer Meinung nach ist es dennoch sehr wichtig an dieser Demo teilzunehmen, um zu zeigen, dass es so nicht weitergehen kann“, sagt Vanessa Grüber, Vorsitzende der Elterninitiative. Der finanzielle Druck sei immens hoch. Insbesondere durch die anstehenden Tariferhöhungen, die ab März 2024 greifen. Grüber: „Wir müssen die mitgehen, sonst verlieren wir Mitarbeiter. Es geht gar nicht anders. Aber auch alle anderen Kosten steigen. Wie soll das gehen?“ Sie gehe nicht davon aus, dass der angekündigte Rettungsschirm sowie die erhöhten Kindpauschalen das auffangen könnten. „Das ist vielleicht ein guter Ansatz. Aber es reicht nicht“, betont Grüber. Es sei daher enorm wichtig, das Problem in die Öffentlichkeit zu bringen. „Letztlich gilt es eine Erhöhung der Mitglieds- und Elternbeiträge zu verhindern. Stand jetzt, könnten wir ohne jedoch vermutlich langfristig nicht arbeiten. Da muss etwas passieren. Und wir müssen auf die Problematik aufmerksam machen“, sagt die Vorsitzende. Denn um zu überleben, brauche die Einrichtung mehr als den angekündigten Rettungsschirm welcher im Schnitt einmalig 9000 einmalig pro Kita bedeute.

LokalDirekt begleitet die Wiblingwerder Erzieherinnen am Donnerstag zur Demo. Wir berichten weiter.

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