Sternsinger müssen sich neu erfinden

Neue Kinder, neues Konzept. Nach zwei Jahren Corona wurde die Sternsinger-Aktion in der Pfarrei St. Matthäus überdacht. Die beliebte Aktion wurde für die Zukunft komplett neu aufgestellt.

„Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ heißt das Leitwort der 65. Aktion Dreikönigssingen, bei der in allen 27 deutschen Bistümern wieder die Sternsinger von Tür zu Tür ziehen können. Nach zwei Corona-Wintern mit vielen Einschränkungen dürfen sich Menschen an zahllosen Haustüren wieder auf den persönlichen Besuch der Sternsinger freuen – in Nachrodt-Wiblingwerde jedoch nicht. Dort wird niemand klingeln und den Segen bringen. Dennoch muss niemand auf den Segen verzichten.

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„Das ist für uns einfach nicht zu stemmen“, sagt Pfarrbeauftragte Sandra Schnell. Nach der Corona-Zwangspause fehle es an Kindern und Helfern. „Es fehlt ja praktisch eine ganze Generation Kinder und jetzt ist es unmöglich für uns so viele Kinder zu finden, dass wir durch alle Straßen in Altena, Evingsen, Dahle und Nachrodt-Wiblingwerde ziehen können“, erklärt Schnell. Die Kinder, die beim letzten Mal noch dabei gewesen seien, seien inzwischen schon groß. So müsste die Pfarrei eigentlich bei Null anfangen. „Einige Helfer haben auch gesagt, dass sie die Aktion nicht mehr begleiten können. Es hat sich in den Jahren einfach zu viel verändert“, berichtet die Pfarrbeauftragte.

Die Sternsingeraktion war in Nachrodt-Wiblingwerde immer beliebt. Vor Corona wurden – wie auf diesem Archivbild – unzählige Kinder eingekleidet. – Foto: Machelett

Die Aktion ausfallen zu lassen, sei jedoch nie im Gespräch gewesen. Viel mehr habe man Wege gesucht, wie die Kinder dennoch den Segen bringen können. Und so entstand die Idee zu einem „Segen to go“. Die Kinder werden gemeinsam mit den Betreuern zentrale Punkte in den einzelnen Orten aufsuchen und dort dann kleine Tüten verteilen. „Wir haben geplant, Anfang des Jahres 3500 Tütchen für die Bürger zu packen. So kann jeder der möchte, sich seinen Segen einfach abholen“, sagt Schnell.

Sternsinger kommen am 7. Januar

In Nachrodt, Einsal und Wiblingwerde werden die Sternsinger am Samstag, 7. Januar, von 10 bis 13.30 Uhr in Gruppen an zentralen Orten stehen und den Segen bringen. Bei Edeka sind die Kinder von 10 bis 11.30 Uhr, am Amtshaus von 12 bis 13.30 Uhr, an der Michaelskapelle in Einsal von 10 bis 11.30 Uhr, an der Lennehalle von 12 bis 13.30 Uhr und am Dorfplatz Wiblingwerde von 10 bis 11.30 Uhr.

„Natürlich wäre es schöner, wenn die Kinder von Tür zu Tür gehen könnten. Aber wir kriegen es einfach nicht hin“, sagt Schnell. Dennoch hoffe sie, dass mit der Aktion der Segen in viele Häuser getragen werde. Auch gebe es für die Kinder keinen gemeinsamen Abschluss mehr. „Die Gruppen organisieren sich selbst. Durch die Energiekrise haben wir nur noch St. Matthäus geheizt. Alle anderen Gruppenräume sind kalt“, erklärt Schnell.

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