Sternberger Straße: „Das Lebensende ist erreicht“

Die Sternberger Straße ist ein Beispiel für viele Weitere in Halver. Jetzt schauten sich die Lokalpolitiker den maroden Asphalt an, diskutierten übers Industriegebiet Löhbach und stimmten einem Antrag zu, der Sanierungen effizienter gestalten soll.

Es bröckelt. Es geht hoch und runter. So ziemlich jede Nuance der Farbe grau ist auf dem Flickenteppich zu finden. „Man sieht schon das ‚Gekrümel'“, sagt Michel Schmidt. Der Leiter des Bauamts kniet auf der Sternberger Straße und zerbröselt den losen Asphalt zwischen seinen Fingern.

[[ad-placeholder]]

Die kleinen Krümel rieseln in eines der Schlaglöcher. Dass diese Straße stark sanierungsbedürftig ist, daraus macht bei der Ortsbegehung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen (12. September) keiner einen Hehl.

Foto: Weber

Die Sternberger Straße zählt zur Schadensstufe fünf im Ranking der Straßenbewertungen, also zur schlechtesten. Sie steht aktuell auf Platz sechs der Prioriätenliste und soll im Jahr 2026 für eine viertel Million Euro saniert werden.

[[ad-placeholder]]

Doch das „Lebensende“ sei schon jetzt erreicht, sagte Christoph Stillger als Straßen-Experte der Stadt Halver.

Christoph Stillger erklärte den Ausschussmitgliedern und Anwohnern, welche Sanierungsmaßnahmen für die Sternberger Straße geplant sind. – Foto: Weber

Auch Anwohner nahmen am Ortstermin teil, um zu erfahren, was mit „ihrer Straße“ passieren soll:

  • Ein Gehweg wird komplett neu aufgebaut und wie sein gegenüberliegendes Pendant gepflastert.
  • Die Leitung, über die laut Christoph Stillger „halb Halver versorgt wird“, muss erneuert werden. Sie sei schon damals im Zuge des Umgehungstraßenbaus nicht erneuert worden. Dazu müssten Gespräche mit Versorgen erfolgen.
  • Da die Straße kaum noch Substanz hat, muss der Belag zu großen Teilen abgetragen und neu aufgebaut werden.
  • Ein Aufbau auf die vorhandenen Schichten ist laut Christoph Stillger nicht umsetzbar, da sonst das Regenwasser auf den Bordstein laufen würde.
Löchrig und schon unzählige Male geflickt: Der Bürgersteig und die Fahrbahn der Starnberger Straße stehen auf Platz fünf der Sanierungs-Prioritätenliste. – Foto: Weber

„Lkw verlieren ihre Fracht“

Nach dem Ortswechsel ins Rathaus diskutierten Politik und Verwaltung weiter über Halvers Straßen, übers Prioritäten setzen – und über die Finanzierbarkeit. Im Fokus stand dabei das Industriegebiet Löhbach: Guido Planeck verfolgte als Anwohner vom Weißenpferd die Sitzung und merkte an: „Wenn die Sternberger Straße schon zur schlechtesten Kategorie zählt, was ist dann mit unserer Straße, der Löhbacher Straße und Auf der Löbke?“

[[ad-placeholder]]

Die Lage dort sei desolat und das Verkehrsaufkommen aufgrund der ansässigen Unternehmen deutlich höher als an der Sternberger Straße. „Lkw verlieren beim Durchfahren der großen Schlaglöcher ihre Fracht. Das sind schon eher Bombentrichter, als leichte Vertiefungen.“

Halvers Straßen müssen nach Ansicht der Politik und Verwaltung dringend saniert werden. – Foto: Weber

Bürgermeister Michael Brosch erklärte, dass die Maßnahmen zeitgleich geplant, jedoch im Haushalt anders verbucht seien. Er gab einen Überblick, was im Industriegebiet Löhbach wann saniert werden soll: Begonnen werden soll 2024 mit der Straße Auf der Löbke. Da es sich um eine Sackgassen- sowie Anliegerstraße handelt, können die Anwohner von dem hohen Eigenanteil der Eine-Million-Euro-Maßnahme dank des Kommunalabgabengesetzes (KAG) befreit werden. Dieses läuft im Dezember 2026 aus.

[[ad-placeholder]]

Das Weißenpferd ist in zwei Abschnitte unterteilt und im städtischen Haushalt mit 1,3 Millionen Euro sowie nochmal 350.000 Euro bedacht. Ein Teilabschnitt der Löhbacher Straße soll im Jahr 2026 mit einer halben Millionen Euro zu Buche schlagen.

Grünes Licht für CDU Antrag

Um künftig die Kosten noch mehr deckeln zu können entschied sich der Ausschuss einstimmig für den Antrag der CDU Fraktion (wir berichteten). Doch Bürgermeister Michael Brosch bat vorm Votum um einen Zusatz und so lautet der Beschluss: Die Straßen sollen künftig im innerstädtischen Bereich sowie im Außenbereich in der Grundausrichtung auf die Erneuerung der Deckschicht zu beschränken, ähnlich dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Ansatz für die Lessingstraße – wenn es technisch vertretbar ist.

[[ad-placeholder]]