Sportplatz Buddenkamp: Der „Acker“ ist jetzt grün

Nach nur vier Monaten (Um-)Bauzeit feierten Vertreter aus Verwaltung, Vereinen und Verbänden am Samstag, 4. Februar, die Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes auf dem Sportplatz Buddenkamp in Breckerfeld-Zurstraße.

„Irgendeine Lösung muss es für den Acker geben!“ – seit 2016 saß die Stadtverwaltung immer wieder mit der Dorfgemeinschaft Waldbauer (DogeWa), dem SC Zurstraße 70 und dem Stadtsportverband immer wieder zusammen, um sich auf ein sinnvolles, vor allem aber finanzierbares Konzept für den Ascheplatz am Buddenkamp zu finden.

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Denn der Sportplatz, darin waren sich alle Beteiligten einig, war sowohl sportlich als auch wirtschaftlich nicht länger (er-)tragbar: Der Untergrund so fest, dass keine richtige Oberflächenglättung mehr gelang, ein 1,20-Meter-Gefälle über die Diagonale, großflächige Pfützen nach Regenschauern, die nicht abliefen weil die alten Drainagen ständig verstopften. Laut damaligem Gutachten hätte allein ein neues Drainagesystem 80.000 bis 100.000 Euro gekostet.

Olaf Kampmann, 1. Vorsitzende des SC Zurstraße 70, dankte allen, die das Projekt „Kunstrasenplatz am Buddenkamp“ unterstützt haben. – Foto: Satur

Doch auch mit neuen Drainagen wäre es eben immer noch „nur“ ein Ascheplatz geblieben. Einer, der weiterhin regelmäßig hätte ausgeglichen, aufgefüllt und gewässert werden müssen und einer, der für die Kicker des SC Zurstraße (und deren gegnerischen Gäste) nicht sonderlich attraktiv, weil im Falle eines „Falles“ eben auch schmerzhaft ist: Schürfwunden, Prellungen, zudem eine sehr hohe Materialabnutzung – bei Vorstand, Trainern und Spielern des SC Zurstraße, der den „Acker“ alleine nutzt, schwelte der Wunsch nach einem modernen Kunstrasen.

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Die Diskussionen und Verhandlungen zwischen Stadt und Verein zogen sich – angesichts der enormen Kosten – über mehrere Jahre. Eine Überlegung lautete, den vorhandenen Kunstrasenplatz auf der Sport- und Freizeitanlage gemeinsam mit der SpvG Schwarz-Weiß Breckerfeld zu nutzen. Allerdings stehen dort nicht ausreichend Kapazitäten zur Verfügung, um dort die Trainingseinheiten und Heimspieltage zweier Vereine unter einen Hut zu bringen.

Die beiden Breckerfelder Fußballvereine sind freundschaftlich verbunden: Marvin Tholen (rechts), Vorsitzender der Spvg Schwarz-Weiß Breckerfeld, brachte zur Eröffnung des neuen Platzes ein Trikot-Unikat mit, das die Vereinswappen beider Clubs ziert. – Foto: Satur.

Ende Mai 2022 stand endlich fest: Der Acker bekommt seinen Kunstrasen! Ermöglicht werden konnte das, weil die Bezirksregierung Arnsberg aus ihrem Topf für „Strukturentwicklung im ländlichen Raum“ 377.000 Euro an Fördermitteln für das 750.000-Euro-Projekt bewilligte. Daraufhin gab auch der Hauptausschuss der Stadt Breckerfeld grünes Licht für das Kunstgrün.

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„Für unsere Stadt, vor allem aber für so einen kleinen Verein wie dem SC Zurstraße 70 ist solch eine Baumaßnahme natürlich schon ein Brett,“ sagte Bürgermeister André Dahlhaus in seiner Einweihungsansprache am Samstag, 4. Februar, vor den aus Verwaltung, Verbänden und Vereinen anwesenden Gästen. Wenn er an die unzähligen Gespräche seit 2016 denke, so gelte sein Dank besonders den Unternehmen Strabag und Polytan für die schnelle Umsetzung: die gesamte Baumaßnahme hat gerade einmal vier Monate gedauert.

Bürgermeister André Dahlhaus erinnerte an die unzähligen Gespräche, die es seit 2016 zum Thema „Sportplatz Buddenkamp“ zwischen Verwaltung und Verein gegeben hatte. – Foto: Satur

Eingeladen zur feierlichen Einweihung des neuen Platzes hatte der „Platzhirsch“, der SC Zurstraße, der das Areal nun für 16 Euro pro Nutzungsstunde von der Stadt mietet und darüber hinaus auch für die Pflege des Platzes und der umliegenden Grünanlagen verantwortlich sein wird.

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Zur Begrüßung dankte Olaf Kampmann, 1. Vorsitzender des SC, allen, die den Verein bei der Verwirklichung des Traums von einem Kunstrasen bisher unterstützt haben und auch zukünftig unterstützen werden. Zum Beispiel mit dem Beitritt zum so genannten „Club 100“: Deren Mitglieder zahlen einen Jahresbeitrag in Höhe von 100 Euro, der komplett für die Pflege und den Unterhalt des neuen Platzes verwendet werde. 96 „Club 100“-Karten hat der Verein schon ausgestellt: „Das zeigt, wie sehr unsere Dorfgemeinschaft, Vereinsmitglieder und Fans hinter ihrem neuen Sportplatz stehen,“ so Olaf Kampmann.

Als Symbol für die gute und konstruktive Zusammenarbeit beim „Projekt Kunstrasen“ gab es für die Vereinsvitrine zur Einweihung von der Stadt einen Fußball mit beiden Wappen. – Foto: Satur

„Mit der heutigen Einweihung ist auch der letzte Ascheplatz im Ennepe-Ruhr-Kreis Geschichte,“ leitete Peter Alexander, Kreisvorsitzender des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen, seine Festrede ein.

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Er sei zuversichtlich, dass der SC Zurstraße mit dem neuen Untergrund bald auch Zuwachs von neuen Spielern bekomme und bald auch eine eigene Jugendabteilung gründen könne. „Meine Erfahrung ist, dass Eltern ihre Kinder lieber auf weichen Kunstrasen als harte Ascheplätze schicken.“

Peter Alexander, Kreisvorsitzender des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen, freute sich, dass nun auch der letzte Ascheplatz im Spielbetrieb des Ennepe-Ruhr-Kreises verschwunden ist. – Foto: Satur

Auf die Wichtigkeit einer intakten und modernen Sportstätte wies Gerd Nowak in seiner Funktion als Vorsitzender des Stadtsportverbandes Breckerfeld hin: „Ein Sportplatz hat immer auch soziale Funktionen. Gemeinsam trainieren oder zuschauen, sich austauschen – gerade in kleinen Ortschaften wie Waldbauer sind diese zentralen Punkte für ihre Bewohner enorm wichtig.“

Aufstellung zum ersten Spiel auf dem neuen Belag: Die 1. und 2. Herren-Mannschaft des SC Zurstraße mit Bürgermeister André Dahlhaus (2. v. r.) und ihrem Vereinsvorsitzenden Olaf Kampmann (r.). – Foto: Satur

Im Anschluss an den offiziellen Teil ging es – getreu Alfred Preißler´s „Entscheidend is´ auf´m Platz!“ – zum Sportplatz Buddenkamp, um den Kunstrasen mit einem 2 x 25-Minuten-Duell zwischen der 1. und 2. Mannschaft des SC Zurstraße auch sportlich einzuweihen.

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Als erster Torschütze in die Geschichte des „grünen Ackers“ eingehen wird Henrik Rafflenbeul, der nach knapp fünf Minuten den Führungstreffer für die 1. Mannschaft erzielte.

Mit vollem Einsatz galt es beim Spaßspiel, wer sich den Titel „1. Torschütze auf dem ergrünten Acker“ ergattern kann. – Foto: Satur

„Die Jungs sind seit Wochen heiß drauf, endlich den neuen Platz einzuweihen,“ lachte Olaf Osterkamp. Umso mehr freuen sie sich darauf, am Sonntag, 5. Februar, ab 12.30 Uhr (Herren II) und 14.30 Uhr (Herren I) ihre ersten Heimspiele auf dem neuen Belag gegen die Teams von Al Seddiq Hagen zu bestreiten. Auf dem neuen Kunstrasen. Der – volksmündlich – so grün ist wie die Hoffnung. „Und unsere Hoffnung ist, viele spannende Spiele am Buddenkamp zu sehen und natürlich auch zu gewinnen,“ so Olaf Kampmann. Mit dem neuen Belag und dank des Aufstiegs in die Kreisliga A habe der SC Zurstraße als Verein jedenfalls enorm an Attraktivität gewonnen und dürfte so vielleicht auch irgendwann einen weiteren Vereinstraum erfüllen: den, einer eigenen Jugendabteilung sowie einer Frauenmannschaft.

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