Halver. In der nächsten Woche vom 21. bis 25. März wirbt der Verein mit Freifahrten für alle Fahrgäste. Außerdem lädt man am Donnerstag, 24. März, ab 14.30 Uhr zum Kaffeetrinken im Bürgerzentrum ein. Hier wird Klaus-Peter Viebahn, 1. Vorsitzender des Bürgerbusvereins, einen Vortag über den Bürgerbus halten. Und schließlich wird man am Freitag, 25. März, auf dem Halveraner Markt mit einem Stand vertreten sein und ab ca. 10.30 Uhr Gegrilltes anbieten.
Auf Initiative des damaligen Stadtdirektors Hans-Jürgen Kammenhuber wurde vor 25 Jahren der Bürgerbusverein gegründet – einige Nachbargemeinden hatten es bereits erfolgreich vorgemacht. Als Ergänzung zum ÖPNV und zur Steigerung der Mobilität von vor allem älteren Menschen gedacht, lenkte der kürzlich verstorbene Willi Knitter ehrenamtlich das erste Fahrzeug. Heute sind es 20 aktive Fahrer (fünf Fahrerinnen), die ehrenamtlich die Bürger mit den drei Bussen transportieren und ohne deren Mitwirken die drei Buslinien wohl nicht aufrecht gehalten werden könnten.
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„Auch wenn der Verein durch die Fahrgelder und die Werbeerträge Einnahmen erzielt, sind wir zusätzlich auf den Zuschuss vom Land und auf Spenden angewiesen“, bestätigt Klaus-Peter Viebahn, seit 2014 aktives Vereinsmitglied. So könne auch nur mit dem Landeszuschuss etwa alle sieben Jahre ein neuer Bus angeschafft werden.
„Auch wenn wir derzeit 20 Fahrer haben, müssen wir feststellen, dass 50 Prozent der Menschen hinter dem Steuer 70 Jahre und älter sind. Es gibt also durchaus ein Nachwuchsproblem und wir könnten jüngere Fahrer durchaus gebrauchen,“ erklärt Geschäftsführer Lutz Eicker, der seit der Gründung dem Verein angehört. „Wir haben im Jahr durchschnittlich um die 10.000 Fahrgäste. Das waren mit 16 bis 17.000 auch schon mal deutlich mehr“, weiß Eicker.

„Auf unseren drei Linien mit einem offiziellen Fahrplan transportieren wir weitestgehend Stammgäste,“ weiß Klaus-Peter Viebahn. Auch habe man zwischenzeitlich versucht, Linien in den Außenbezirken zu etablieren, musste diese jedoch schnell wieder einstellen, da es kaum Fahrgäste gab. So ergebe sich aus der verkürzten Außenlinie auch ein Einheitspreis von 2,10 Euro pro Fahrt – eine Viererkarte kostet 7,40 Euro und Kinder zahlen 1,20 Euro. „Damit orientieren wir uns an den Tarifpreisen der MVG,“ stellt Viebahn fest. „Die derzeitig hohen Spritkosten wirken sich bislang nicht auf unsere Fahrpreise aus,“ bestätigen Viebahn und Eicker auf Nachfrage. Darüberhinaus transportiere man Schwerbehinderte (mit Marke) ohnehin umsonst – immerhin ein Anteil von ca. 40 Prozent.
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Auf die Anfrage, ob es in der 25-jährigen Geschichte besondere Vorkommnisse gegeben habe, fiel Lutz Eicker zunächst nur ein bedauerlicher Vorfall ein: „Es gab einen Sterbefall im Bus. Eine ältere Dame wurde kurioserweise zum Friedhof gefahren und starb.“ Lustig hingegen sei immer die Kindergartenlinie gewesen. „Amüsant war auch ein Vorfall, bei dem einer unserer Fahrer selbst auf den Bus wartete und sich wunderte, dass der Bus nicht kam. Schließlich wurde ihm klar, dass er laut Fahrplan selbst den Bus hätte steuern sollen,“ erzählt Lutz Eicker. Auch habe es zum Glück nur kleine Unfälle ohne Verletzte gegeben, erläutert Eicker weiter.
Zum Abschluss des Gesprächs wies Viebahn noch daraufhin, dass es immer Unterstützung seitens der Stadt gegeben habe, „auch von Frank Turck oder vom Bauhof.“
Wo und wann die drei Linien fahren sowie weitere Informationen kann man auch auf der Internet-Seite buergerbushalver.de abrufen.
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