Noch bevor im Ausschuss für Planung und Umwelt über den Antrag eines Investors zur Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage in Halver-Kotten entschieden werden konnte, hatte dieser sein Vorhaben zurückgezogen. Die genauen Gründe dafür erfuhr das Gremium am Mittwochabend nicht. Ganz ohne Wirkung blieb der Antrag dennoch nicht, führte er doch dazu, dass das Gremium über die Erstellung einer Potenzialanalyse für Freiflächensolarenergieanlagen abstimmte.
Und das taten die Mitglieder einstimmig. Benedikt Haake (UWG) betonte, dass eine Potenzialanalyse der richtige Weg sei. „Dann haben wir Planungssicherheit.“ Die sei, so Haake, auch hinsichtlich der bislang noch nicht sichergestellten Einspeisemöglichkeiten nötig.
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„Wir müssen aktiv und schneller werden“, forderte Jürgen Wichert (SPD). Er freue sich daher, dass ein Kataster erstellt werde, schob jedoch auch hinsichtlich der Ablehnung des Antrages durch die Stadtverwaltung ein: „So werden wir die Klimawende nicht schaffen, wenn wir erstmal alles ablehnen.“
Diese Meinung vertrat auch Uwe Leinung (Grüne): „Ablehnen ist schwierig, gerade unter den Vorzeichen, eine Energiekrise bewerkstelligen zu müssen. Wir müssen uns mit diesem Thema auseinandersetzen.“ Er habe aber, so Leinung, ein „kleines Deja-Vû“. Auch beim Thema Windkraft habe man vor einigen Jahren eine Analyse angefertigt um Potenzialflächen für mögliche Investoren auszuloten. Passiert sei seitdem aber wenig. „Ich hoffe, dass wir jetzt nicht nochmal in eine Sackgasse geraten.“
Kurt-Dietrich Neuhaus (CDU) betonte, dass eine Studie so aufgearbeitet werden müsse, dass Investoren einen ganz konkreten Antrag zu einer Fläche stellen könnten, auf der Anlagen dann auch realisierbar seien.
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Lothar Mund (SPD) bat darum, in einer Analyse zwischen Flächenanlagen über und unter zehn Hektar zu unterscheiden, da unterschiedliche Zulassungsverfahren angewandt würden.
Eine nun angefertigte Studie, so hofft es die Stadtverwaltung, solle helfen, einen allgemeinen Überblick über die rechtlichen und planerischen Grundlagen und möglichen Standorte zu ermitteln. Eine Studie könne zudem helfen, bestehende Interessen in „aussichtsreiche, aber zugleich auch möglichst konfliktarme Bereiche zu lenken“ und Hintergrundinformationen „zu diesem hochaktuellen Planungsthema mit Blick auch auf etwaige regionalplanerische Handlungsoptionen liefern.“
Anbieten würden sich Standorte, die bereits durch eine frühere bauliche Nutzung geprägt seien. Ebenso kämen Halden und Deponien aufgrund ihrer exponierten Lage zur Nutzung von Solarenergie, zum Anbau nachwachsender Rohstoffe oder als Standorte für die Windenergieerzeugung in Betracht. Eine Initiative eines Investors sei bereits im Bereich Susannenhöhe angestrebt aber nicht weitergeführt worden.
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