Die Lokale Aktionsgruppe der LEADER-Region Oben an der Volme traf sich am 6. Oktober im Sitzungsraum der Stadtwerke Meinerzhagen, um zum nunmehr zwölften Mal Projekte zu beschließen, für die ein Förderantrag bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden darf. Grundlage boten eingereichte Projektskizzen.
Die Beschlussfassungen erfolgten auf der Grundlage objektiver Bewertungskriterien, die auf der LEADER-Homepage (www.leader-obenandervolme.de) einzusehen sind. Diese Kriterien gewährleisten, dass die Projekte der Umsetzung der Entwicklungsstrategie der Region dienen und nachhaltig angelegt sind.
Die sieben ausgewählten Projekte umfassen dabei ein breites Themenspektrum.
- Sagenmalbuch & Erlebnisflyer zur Sagenwelt Oben an der Volme
Das Sagenbuch der Region Oben an der Volme erfuhr eine große Nachfrage vor Ort, sodass diese Projektidee außerhalb der Förderung weiterentwickelt wurde und an / in der Nähe der Sagenorte kleine Sagenplaketten installiert worden sind, durch die man mit Hilfe eines QR-Codes auch das jeweilige Hörspiel anhören kann. Um die geschaffenen Sagenorte als kleine Ausflugsorte in der Region, welche zumeist an Wanderwegen oder in der Nähe von „Freizeitzielen“ liegen, sichtbarer und erlebbarer zu machen, soll ein Erlebnisflyer für die Sagenwelt bzw. die Sagenorte erstellt werden. Zudem soll an die durch das Sagenbuch entstandene kindergerechte Aufarbeitung der Geschichten angeknüpft werden, indem ein Malbuch zu den Sagen der Region entstehen wird.
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2. Aufwertung der VolmeSchätze: Entdecker-Schatztruhen & Panorama-Bilderrahmen
Die durch LEADER-Fördermittel geschaffenen neun Wanderwege „VolmeSchätze“ erfreuen sich laut Aktionsgruppe großer Beliebtheit und stellen die Region Oben an der Volme anhand unterschiedlicher Themen dar. Um den Erlebnis- und Entdeckercharakter der VolmeSchätze weiter zu stärken und die Wege somit für unterschiedliche Zielgruppen weiter zu attraktivieren, sollen entlang der VolmeSchätze Entdecker-Schatztruhen (eine je Weg) installiert werden. Diese Schatztruhen nehmen den Namen der Themenwege (VolmeSchatz) wörtlich und beheimaten jeweils einen themenbezogenen Schatz im Inneren, welcher von den Wanderern entdeckt werden kann. Außerdem soll eine herausragende Aussicht je Weg mit einem Panorama-Bilderrahmen ausgestattet werden, der einen besonderen (Landschafts-)Ausschnitt einfängt und die Wanderer animiert, den Ausblick zu genießen und ein Foto zu machen.
3. Wanderkarte Oben an der Volme
Die Wanderkarte der Region, welche zusammen mit der Stadt Lüdenscheid unter dem Titel „Oberes Volmetal“ entwickelt und erstellt worden ist, stammt aus dem Jahr 2017 und umfasst nicht mehr den aktuellen Stand. Die Wanderkarte „Oben an der Volme“ bzw. des „Oberen Volmetals“ soll daher neu aufgelegt werden. Berücksichtigung sollen hier die neuen und angepassten Wegeverläufe finden, so zum Beispiel auch die „VolmeSchätze“. Ebenfalls soll der Meinerzhagener Ortsteil Valbert erstmals mit auf der Karte dargestellt werden, wie auch das Wandergebiet rund um die Nordhelle, inklusive der Ebbegemeinde Herscheid.
4. Bilderpool Oben an der Volme
Qualitativ hochwertige Fotos sind das Basiselement jeglicher Marketingmaßnahmen von Regionen und helfen bei ihrer zielgerichteten Darstellung. Für die Darstellung der Region Oben an der Volme mangelt es bisher jedoch an einer ausreichenden Auswahl qualitativ hochwertiger und lebendiger Fotos, die ihren Freizeitwert, ihre Wirtschaftskraft und ihre Lebensqualität zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten zum Ausdruck bringen. Im Zuge des Projekts sollen professionelle Fotoarbeiten erstellt werden, die in allen Oben an der Volme-Kommunen aufgenommen werden und alle Jahres- und Tageszeiten wie auch thematischen Bereiche abdecken.
5. Aufwertung und Qualifizierung des Grünzuges Himmecke
Der Grünzug Himmecke ist ein Grünareal in der Meinerzhagener Innenstadt, das früher zentrale Versorgungsgärten der Stadt beherbergt hat, dessen Aufenthaltsqualität heute jedoch nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen entspricht. Doch der Grünzug verfügt aufgrund seiner zentralen Lage viel Potenzial, um eine Begegnungsstätte für Jung und Alt zu werden. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, plant die Stadt Meinerzhagen unter anderem angelehnt an die frühere Nutzung die Einrichtung eines interkulturellen Gartens sowie die Schaffung einer „Ackerdemie“, in der Kinder unter Aufsicht lernen können, wie man selber Gemüse anbaut. Außerdem ist die Installation eines Ruhe- wie auch eines Quartier- bzw. Spielplatzes sowie die Ertüchtigung der Startrampe des dort gelegenen Dirt-Bike-Parks angedacht. Durch eine ökologische und gestalterische Aufwertung soll außerdem die Attraktivität des Areals insgesamt gesteigert werden.
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6. Wanderbares M
Das Thema ,,Wandern“ hat in Meinerzhagen eine lange Tradition, die durch die Verortung des Einstiegportals des Sauerland Höhenflugs in Meinerzhagen und die Eröffnung der Touristinfo in 2018 weiter akzentuiert wurde. Die Region Oben an der Volme und die Stadt Meinerzhagen wollen zusammen die touristische Wanderinfrastruktur in und rund um Meinerzhagen aufwerten und für Besucher attraktiver und erlebnisreicher gestalten. Hierzu sollen die (Natur-)Sehenswürdigkeiten der Stadt Meinerzhagen durch eine neue, ausgeschilderte Wanderroute miteinander verbunden werden und somit ein neues Wandererlebnis entstehen. Die geplante Wanderstrecke soll die Form des „Meinerzhagener M“ (Logo) mit einer Gesamtlänge von ca. 40 Kilometern umfassen.
7. Paint Art
Im Ortsbild von Schalksmühle gibt es einige Betonwände, die optisch wenig ansehnlich sind. Unabhängig davon, ob beschmiert oder nicht, tragen sie nicht zu einem attraktiven Ortskern und einer positiven Imagebildung bei. Sie bieten aber der Gemeinde die Chance, an diesen Stellen künstlerisch hochwertige, unter professioneller Anleitung gemalte Bilder (z.B. 3D-Motive, kein Graffiti) zu erstellen, die Identität schaffen sowie Farbe und Atmosphäre in den Ortskern bringen. Um eine erste Betonwand entsprechend zu gestalten, soll unter der Projektleitung des Jugendzentrums ein Workshop mit Jugendlichen durchgeführt werden.
Nächste Aufrufrunden für neue Projekte
Durch die neuen Beschlussfassungen lässt sich folgende Bilanz bezüglich des bisherigen LEADER-Prozesses ziehen: Mittlerweile wurden von der Lokalen Aktionsgruppe ganze 50 Projekte positiv beschlossen, von denen aktuell 40 bewilligt worden sind. Von diesen bewilligten Projekten sind 26 bereits abgeschlossen. Durch die Beschlüsse wurde insgesamt das Abfließen von Fördergeldern in Höhe von knapp 2,58 Millionen Euro für Projekte ermöglicht. Aktuell sind somit noch rund 360 000 Euro für die Region für neue Projektideen offen. Um auch diese Mittel in sinnvolle Projekte für die Region investieren zu können, wird vom 1. März 2022 bis zum 8. Mai 2022 der nächste LEADER-Projektaufruf erfolgen.
Zuvor könnte es jedoch noch einen anderen Aufruf geben, und zwar für die Einreichung der sogenannten „Kleinprojekte“. Erfolgt die Zusage seitens des Landes, dass es auch in 2022 die Kleinprojekte wieder geben wird, würde dieser Aufruf vom 3. Januar bis zum 13. Februar erfolgen. Bei den Kleinprojekten handelt es sich um ein zusätzliches Förderprogramm für LEADER-Regionen, in dessen Zuge jährlich investive oder digitale Projekte bis zu 20 000 Euro Gesamtsumme gefördert werden. Im Rahmen der Kleinprojekte wurden im letzten Jahr 16 und in diesem Jahr 27 Projektrealisierungen ermöglicht.
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Ausblick
Während sich die aktuelle Förderphase, die noch bis Ende 2022 läuft, dem Ende entgegen neigt, startet in Kürze bereits der Wettbewerbsaufruf um die nächste LEADER-Förderphase, welche von 2023 bis 2029 gehen wird. Auch die Region Oben an der Volme möchte hier mit ins Rennen gehen, um weiterhin als LEADER-Region zu gelten und damit weitere Fördermittel für die Entwicklung der Region erhalten zu können. Hierzu wurden bereits in allen kommunalen Räten einstimmig positive Beschlüsse gefasst. Dieses Mal ist auch Herscheid mit von der Partie, sodass sich im Falle des Zuschlags die Gebietskulisse der LEADER-Region um die Ebbegemeinde erweitern würde.
Doch: Um LEADER-Region zu werden, muss man sich zunächst in der Region gemeinsam aufstellen, schauen, welche Herausforderungen es in den nächsten Jahren gemeinsam zu bewältigen gilt und welche Entwicklungsziele erreicht werden sollen. Hierfür wird in den kommenden Monaten die Regionale Entwicklungsstrategie Oben an der Volme fortgeschrieben werden. Im Zuge der Erstellung wird es auch einen Beteiligungsprozess geben: So werden ein digitales Beteiligungstool eingerichtet, wie auch verschiedene Fachforen veranstaltet und Interviews geführt werden. Um diesen Prozess zu begleiten, wurde das Büro neuland+ beauftragt.
Die konkreten Termine und Informationen zur Neubewerbung werden in den kommenden Wochen auf der Homepage https://leben.oben-an-der-volme.de/ veröffentlicht, auf der auch alle beschlossenen Projekte sowie weitere Informationen rund um die verschiedenen Fördermöglichkeiten zu finden sind.
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