Zum Samstagabend-Spiel gegen den Spitzenreiter der 3. Liga Nord-West musste Coach Dmytruszynski personell umdisponieren: Philipp Jaeger, Jan Koenig und Lutz Weßeling standen der SGSH nicht zur Verfügung. Für sie rückten Jannik Mänzer und Kevin Plate aus der zweiten Mannschaft nach.
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Die hochfavorisierten Gäste aus Hildesheim warfen die Partie von rechts nach links an und suchten sofort den Weg nach vorn, mussten sich aber nach ein paar Fehlversuchen zunächst der frühen SGSH-Führung durch Dommermuth beugen (2.). Die Antwort des HC folgte auf dem Fuße, doch spielten die Dragons weiterhin konzentriert und sicherten sich durch Gipperich die erneute Führung – welche ebenfalls per sofort egalisiert wurde (2:2, 4.).
In den ersten Spielminuten befanden sich beide Mannschaften durchaus auf Augenhöhe, obgleich die Spielanlage der Gäste freilich die bedeutend reifere war. So dauerte es nicht lange, ehe die Hildesheimer sich nach einem leichten Ballverlust der Dragons die erste eigene Führung herausspielten und der eigenen Entourage zusätzlich einheizten (5.).
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Grundsätzlich war es ein schnelles, faires Spiel in Halver, dennoch wurden beide Mannschaften relativ früh mit gelben Karten bedacht. Zudem zeigten sich die Gäste in der ein oder anderen Szene etwas giftig. Nach den ersten guten Minuten wurde in der Folge schnell deutlich, warum der HC noch ungeschlagen an der Tabellenspitze steht, während die Dragons weiterhin nicht in Tritt kommen: Hildesheim zeigte sich konzentriert-effizient und münzte nahezu jeden Angriff in Tore um, während die Sauerländer für jeden eigenen Treffer mächtig malochen mussten und dabei auch einige Versuche an den starken Torhüter der Gäste abgeben mussten. Nach dem 2:5 zog Dmytruszynski das Timeout (9.).
Mänzer mit erstem Drittliga-Tor
Immer wieder brachen die Hildesheimer über die linke Seite durch, Lothar von Hermanni war zu keiner Zeit zu kontrollieren und zweifelsfrei der auffälligste Mann auf der Platte. Und wenn die Drachen dann eigene Erfolgsmomente kreierten, wie durch Voss’ Treffer zum 3:5, zog der Gast humorlos nach. Lüsebrink verkürzte kurze Zeit später, bekam in der nächsten Szene jedoch die Zeitstrafe und der HC stellte via Siebenmeter auf doppelten Abstand (4:8, 13.).
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Mitte der ersten Hälfte lief das Spiel „ein bisschen wie erwartet“, wie man allerorts in der Halle vernehmen konnte. Einsatz und Willen konnte man der Dragons aber in keiner Sekunde absprechen, entsprechend blieb das Publikum in Halver hinter der eigenen Mannschaft. Die Hildesheimer Wurfqualitäten im Offensivspiel sowie der starke Defensivverbund waren in diesen ersten dreißig Minuten schlicht besser.
Hinzu gesellten sich immer wieder technische Fehler, die der HC sofort durch schnelle Gegenstöße bestrafte. So gelang ihnen in Unterzahl die Wiederherstellung des doppelten Abstands (6:12, 17.). Die Dmytruszynski-Sieben versuchte offensiv Lücken ausfindig zu machen, fanden sie aber zu oft zu spät und wurden entweder geblockt oder wurden vom Unparteiischen-Gespann zurück gepfiffen.
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Nach Voss’ Sololauf zum 7:13 nahm auch der Hildesheimer Gast das Timeout (22.). Bis zum Pausenpfiff entwickelte sich ein Gleichgewicht auf der Platte, beide Teams verbesserte das eigene Torkonto noch weiter nach oben, ehe Dommermuths Schlussakkord zum 12:18 die erste Hälfte beendete. Zuvor hatte Mänzer sein erstes Drittliga-Tor für die SGSH geworfen.
SGSH-Powerplay
Weil der HC nach Wiederbeginn am Aluminium scheiterte, gehörte auch der erste Treffer der zweiten Hälfte den Sauerländern. Voss ging auf rechts durch und wuchtete zum 13:18 ein (32.). Es blieb jedoch dabei, dass die eigenen Erfolge bisweilen teuer erkauft wurden: Im direkten Gegenzug hagelte es nicht nur den Gegentreffer, sondern auch die nächste Zeitstrafe. Doch noch war eine komplette Halbzeit zu zocken und die Dragons nicht so abgeschlagen, wie es der Spielstand auszusagen schien.
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Nachdem Blaauw zum zwischenzeitlichen 14:19 genetzt und der ins Tor gekommene Luca Jannack sich schnell auszeichnen konnte, kam die SGSH in ihre beste Phase des Spiels. Gipperich nahm sich den Wurf zum 16:21, ehe Voss nur Sekunden später den Doppelschlag perfekt machte (38.). Als dann Schetters wiederum nur Momente später seine Hand zwischen einen Passversuch bekam und allein auf weiter Flur weilte, stand es plötzlich nur noch 18:21 (39.). Der Hildesheimer HC zog daraufhin sofort das Timeout.
Wie nützlich diese Karte sein kann, zeigte sich an diesem Abend. Nicht nur entzog man der SGSH das Momentum, man ließ einen eigenen Doppelschlag folgen und enteilte den Sauerländern rasch wieder (19:24, 42.). Die Dragons aber hielten das Spiel über die gesamte Dauer des zweiten Abschnitts offener und verwerteten ihre Gelegenheiten nun etwas besser.
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Voss’ Treffer zum 21:25 markierte bereits den siebten Einschlag der Nr. 26. In dieser Phase stand Dmytruszynski und seiner Mannschaft Dann und Wann dann auch mal ein wenig Spielglück zur Seite, als etwa der HC traf, Schetters aber geistesgegenwärtig das leere Tore wahrnahm und das Ei darin unterbringen konnte (45.). Speaking of Ei: in anderen Situationen hielt es das Glück dann nämlich doch nicht so genau mit den Dragons. Die Defensive stand gut und hatte den HC im Zeitspiel, doch irgendwie wurde der zwangsweise abgefeuerte Wurf noch abgefälscht und flog ins Netz (22:27, 47.).
Hildesheim ein Regal höher
Mit Beginn der Crunch Time hielten die personell gebeutelten Dragons die Begegnung weiterhin nach Kräften offen, Dommermuth und Schetters markierten in einem guten zweiten Abschnitt weitere wichtige Treffer. Jeder machte für den anderen Meter, mit Leib und Seele wurde das eigene Tor verteidigt. Die Gäste waren an diesem Abend schlicht besser und eine Nummer zu groß für die Auswahl aus dem Sauerland, welche nach dem eigenen Tmeout in Unterzahl in die letzten fünf Minuten gingen und sich promt den nächsten Gegentreffer fingen (24:31, 54.).
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Die Messe war natürlich gelesen – das Spiel aber nicht beendet. Zumindest so eng wie möglich sollte das Endergebnis gehalten und dem Rest der Liga gezeigt werden, dass man, auch wenn man sich gerade in einer schwierigen Situation befindet, sicherlich kein Fallobst ist. Der alles überragende von Hermanni mit seinem 13. Treffer (!) stellte jedoch kurzzeitig wieder auf +7 für seine Farben, die Drachen handelten sich zudem Weitere Zeitstrafen ein und brachten das Spiel so letztendlich mit einem 28:34 über die Zielgeraden.
Auch wenn das Ergebnis sich weder sonderlich überraschend noch eng anhört, so darf nach dem Spiel gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter festgehalten werden, dass sich die SGSH engagiert-couragiert zeigte und sich achtbar aus der Affäre gezogen hat. Zum Vergleich: auch der ärgste Verfolgter TV Emsdetten musste sich dem HC mit derselben Differenz geschlagen geben (31:37). Bedenkt man zudem, dass die Personallage im SGSH-Lager vor dem Spiel angespannt gewesen ist und zwei Akteure aus der zweiten Mannschaft Drittliga-Luft schnupperten, so fällt das Fazit im Gegensatz zu den davor gezeigten Auftritten definitiv positiv(er) aus.
Match Facts
SGSH Dragons – HC Eintracht Hildesheim 28:34 (12:18)
SGSH Dragons: Gipperich (5), Yorgov, Plate, Blaauw (2), Halfmann, Schetters (6 (1/1)), N. Jannack, J. Jannack, Voss (7), Lüsebrink (2), Walch, Boerner (2), Mänzer (1), Dommermuth (3).
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