Halver. Die Hinrunde der Saison 21/22 ist abgeschlossen und mit dem Sieg gegen den VfL Gummersbach II belegen die SGSH Dragons den zweiten Tabellenplatz. „Auf das, was wir geleistet haben, können wir stolz sein“, blickt Trainer Mark Schmetz zurück auf die vergangenen elf Spiele.
Mark, ihr seit sehr gut in die Saison 21/22 gestartet und habt die Hinrunde auf einem der drei ersten Tabellenplätze verbracht. Bist Du zufrieden mit dem Verlauf bisher?
Mark Schmetz: „Ja, absolut zufrieden. Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir unter die ersten fünf Mannschaften wollen. Die Staffel war nach der vergangenen Corona-Saison schwierig einzuschätzen. Die anderen Mannschaft haben sich personell verbessert, sich neu aufgestellt. Doch in der Vorbereitung haben wir viele Mannschaften gesehen und konnten sie ein wenig besser einschätzen. In der Liga sieht man es jetzt auch, denn man schlägt keine Mannschaft einfach so im Vorbeigehen – jeder kann jeden schlagen. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Wir haben eine überragende Hinrunde gespielt, was wohl keiner so erwartet hat, mit unseren Verletzten und krankheitsbedingten Ausfällen. Es ist überragend, was die Mannschaft geleistet hat, denn der Kader ist nicht so breit aufgestellt. Mit Natko Merhar hatten wir noch einen Abgang zu verkraften. Auf das, was wir geleistet haben, können wir stolz sein.“
Schauen wir uns die vergangenen Monate einmal im Detail an: Im September vier Spiele, vier Siege, darunter der haushohe Sieg gegen Volmetal im Derby, aber auch das knappe Ergebnis in Gensungen. Für den Einstieg nach einem Jahr Wettkampfpause lief es gut, oder?
Mark Schmetz: „Die Saisonvorbereitung lief ein wenig durchwachsen, aber das ist eigentlich auch normal, weil wir viel ausprobiert haben, den Jugendspielern die Chance gegeben haben, sich zu zeigen und wir haben die beste Konstellation gesucht. Wir sind dann sehr gut in die Saison gestartet, zwei Siege zum Start, gefolgt von dem haushohen Sieg gegen Volmetal, was keiner so erwartet hat. In dem Spiel hat die Mannschaft gezeigt, welches Potential in ihr steckt. In Gensungen waren wir am Ende glücklich über die zwei Punkte. Die Mannschaft hat diese Aufgabe dort sehr gut gelöst und gezeigt, wie gut sie als Team funktioniert.“
Im Oktober sprach man dann vom „Monat der Top-Spiele“. Gegen Longerich gab es die erste, bittere Pleite der Saison, gefolgt von dem fulminanten Sieg gegen Krefeld. Doch eine Woche nach dem Sieg gegen den Tabellenführer folgte die Niederlage gegen Baunatal. Wie stehst Du den 2:2 Punkten gegenüber?
Mark Schmetz: „Eigentlich auch positiv. Gegen Longerich waren wir rund vierzig Minuten gleich gut, doch am Ende hat uns da die Kraft gefehlt. Der Ausfall von Ante in dem Spiel, das hat man natürlich gemerkt. Ante hat in den letzten Wochen gezeigt, dass er zu den besten Torhütern der Liga gehört. Diese Niederlage in Longerich wissen wir einzuschätzen, denn wir haben ein gutes Spiel gemacht. Gegen Baunatal war es das einzige Spiel, wo wir uns gesagt haben, dass wir mit unserer Einstellung nicht zufrieden waren. Die Emotionen im Abwehrverband fehlten, der Angriff lief eigentlich gut, denn wir trafen rund dreißigmal ins gegnerische Gehäuse.“
Kannst Du uns Einblick in die Stärken und Schwächen Deiner Mannschaft geben? Was läuft rund, was braucht noch Aufmerksamkeit im Training?
Mark Schmetz: „Die Schwächen meiner Mannschaft möchte ich jetzt hier gar nicht groß aufzeigen, denn das müssen die gegnerischen Mannschaften selber heraus finden. Aber klar, wir wollen uns in allen Bereichen noch verbessern. Wichtig ist, dass die Spieler sich individuell weiterentwickeln, denn das kommt auch der Mannschaft zugute. Wir werden am Abwehrsystem weiter arbeiten. Unsere 5:1-Abwehr funktioniert schon ganz gut, 6:0 funktioniert auch, sodass wir zwei Abwehrsysteme spielen können. Wir wollen variabler werden und nehmen vielleicht die 3-2-1-Variante mal mit ins Training.“
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Verletzungen und Ausfälle waren auch in den vergangenen zwölf Spielen immer wieder ein Thema. Florian Diehl hatte nur Kurzeinsätze, dafür ist David Bleckmann wieder einsatzbereit. Bist Du froh, wenn in drei Spieltagen (Wochen) die Weihnachtspause kommt und sich alle ein wenig auskurieren können?
Mark Schmetz: „Ja und Nein. Man möchte immer spielen, aber die Pause ist nun mal da. Jeder, der krank war, kleinere Verletzungen hat, all das kann auskuriert werden. David und Flo können sich wieder richtig vorbereiten und zum Start im neuen Jahr hoffentlich fit sein. Wir sind froh, dass David wieder spielen kann, aber er braucht noch etwas Zeit, nachdem er fast zwei Jahre nicht spielen konnte. Wichtig ist, dass er sich selber Zeit gibt, denn von uns bekommt er sie definitiv. Bei Flo hoffen wir, dass er endlich wieder einsteigen kann, denn wenn er wieder da ist, gibt es uns für uns mehr Möglichkeiten, aber auch seine Ausstrahlung, seine Leidenschaft, Qualität am Kreis und im Rückraum können wir gut gebrauchen.“
Ante Vukas spielt im Tor eine überragende Saison bisher, aber auch die Nachwuchsspieler konnten schon Akzente setzen. Wachsen sie mit ihren Aufgaben, beispielsweise mit Blick auf das Spiel in Longerich, als Ante fehlte?
Mark Schmetz: „Wir wissen, dass wir eine schwierige Lage haben. Aber wir haben uns bewusst dafür entschieden, dass wir mit drei jungen Torhütern und Ante in die Saison gehen werden. Wir haben mit Ante vorher gesprochen und er weiß um die Verantwortung, die er hat. Es funktioniert gut, er spielt eine überragende Saison bisher. Die jungen Torhüter steigern sich, mental wie auch körperlich. Sie sprechen sich besser ab mit der Abwehr. Es ist für ihre Entwicklung gut, wenn sie immer wieder Einsatzzeiten bekommen. Mit Mattes haben wir einen guten Torwarttrainer, der sie gut ausbildet.“
Handball ist ein Mannschaftssport, keine Frage. Gibt es dennoch Spieler aus Deiner Mannschaft, bei denen Du in den vergangenen drei Monaten eine Weiterentwicklung festgestellt hast?
Mark Schmetz: „Alle Spieler entwickeln sich im Laufe der Saison weiter und das ist auch das Ziel, das wir haben: Dass sich jeder individuell weiterentwickelt. Aber wenn wir von der Leistung sprechen, ist Ante natürlich hervorzuheben. Ein großes Kompliment aber auch an Chrisi Klasmann, wie er sich verhält, wie er in wichtigen Momenten da ist, er ist ein absoluter Anführer der Mannschaft im Angriff. Alle machen ihren Job, die Jungs haben trotz der harten Arbeit viel Spaß zusammen und ich glaube, das macht uns auch so stark im Moment.“
Die Hinrunde ist gespielt, man ist gegen jede Mannschaft einmal angetreten. Kann man für die Rückrunde die Vorbereitung auf die Spiele besser angehen?
Mark Schmetz: „In den ersten zwei Spielen war es vielleicht schwierig, denn danach hatte man Bildmaterial der Mannschaften zur Verfügung, mit denen man sehen konnte, wie sie spielen, was die Spieler machen. Mittlerweile hat man mehr Daten zur Verfügung und man kann noch ein bisschen mehr raus holen.“
Gab es für Dich Überraschungsmannschaften?
Mark Schmetz: „Ich denke, dass der TuS 1882 Opladen für viele eine Überraschung ist. Vor der Saison habe ich sie unter den ersten fünf in der Tabelle angedacht. Longerich hatte einen schlechten Start in die Saison, aber sie kommen so langsam wieder in ihren Fluss. Gummersbach spielt gut mit den Jugendspielern und viele haben sie weiter unten in der Tabelle gesehen. Die Liga ist sehr ausgeglichen, das ist gut und macht es spannend.“
Die SGSH Dragons sind nie unter Tabellenplatz 3 in der Hinrunde gerutscht. Wie groß siehst Du die Chance, dass ihr am Ende der Rückrunde um den Aufstieg mitspielen könnt?
Mark Schmetz: „Wir stehen jetzt auf Tabellenplatz 2, was das aber für die Rückrunde bedeutet ist schwer zu sagen. Wir müssen gucken, dass wir so lange wie möglich da oben bleiben, müssen unsere Aufgaben erledigen, Spiele gewinnen und dann werden wir um die oberen Plätze mitreden können.“
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