Halver. Sieben Wochen sind vergangen, seit Tief Bernd für Regenmassen, Fluten und Überschwemmungen sorgte. Zurückgeblieben sind zerstörte Häuser und Wohnungen; Menschen, die alles verloren haben und nun versuchen, ihr altes Leben wieder aufzubauen. Anwohner der Lenne stehen noch heute ebenso vor ihrem zerstörten Hab und Gut, wie Menschen, die an der Volme wohnen. Das Hochwasser zerstörte Möbel und Elektrogeräte, Häuser müssen teilweise wieder bewohnbar gemacht werden. Das Problem: Oftmals fehlt es an einer sogenannten Elementarversicherung.
Dass an dieser Stelle finanzielle Hilfe unerlässlich ist, war für viele unumstritten. Und so ergriff die Evangelische Kirchengemeinde Oberbrügge unmittelbar nach dem 14. Juli die Initiative, Spenden zu sammeln und Hilfe vor Ort zu leisten. „In Oberbrügge kann nur ein Minimum der betroffenen Haushalte eine finanzielle Abdeckung der Schäden durch eine Elementarversicherung geltend machen“, weiß Roland Pfeiffer, Vorsitzender des Presbyteriums. Er war bereits am Morgen nach der Katastrophe in den betroffenen Gebieten vor Ort, um sich ein Bild vom Ausmaß zu machen, berichtet Pfeiffer im Gespräch mit Lokaldirekt.

Große Zuwendung für die anberaumte Hilfe kam der Kirchengemeinde auch seitens des Rotaryclubs Meinerzhagen und dessen Fördervereins zugute. Die Mitglieder, die aus Meinerzhagen, Kierspe und auch Halver stammen, brachten innerhalb kurzer Zeit 25 000 Euro zusammen. 5000 Euro gehen an die ebenfalls vom Hochwasser stark betroffene Stadt Altena, 20 000 Euro verbleiben in Oberbrügge. Hilfe in der eigenen Region zu leisten, sei für die Rotarier selbstverständlich gewesen, berichtet Rotary-Präsident Michael Knabe. Im Rahmen der Spendenübergabe erfuhren Michael Knabe und Christoph Gebauer, Vorsitzender des Fördervereins, wofür das Geld eingesetzt werden soll. „Wir benötigen Elektro- und Haushaltsgeräte, teilweise müssen Fußböden und sogar der Estrich erneuert werden“, erklärt Pfeiffer. Es gehe darum, überall dort zu helfen, wo immer noch dringlich Mangel herrscht.

