Das Tauziehen um die Betreuung der Kita-Kinder in Rönsahl hält weiter an. Am vergangenen Mittwoch, 11. Mai, fand eine gemeinsame Begehung der Servatius-Grundschule in Rönsahl statt, an der Vertreter der Stadt Kierspe, des Kreisjugendamtes und des zukünftigen Trägers Sentiris teilnahmen. In den Räumen der Grundschule soll bis zur Fertigstellung des zu renovierenden neuen Kita-Gebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft eine Übergangsbetreuung für die Rönsahler Kita-Kinder stattfinden.
Die Nachricht hatte die Stadt Kierspe bereits Ende April im Rahmen einer Pressemitteilung verkündet. Darin hatte Bürgermeister Olaf Stelse berichtet, dass die sogenannte Vorprüfung für einen Übergangsbetrieb in der Grundschule positiv ausgefallen sei, so dass nun der Nutzungsänderungsantrag, der trotz der befristeten Übergangslösung zu stellen ist, erarbeitet werden könne. Beabsichtigt sei, den Betrieb zum neuen Kindergartenjahr dann übergangsweise in den Räumen der Grundschule aufnehmen zu können.
Das Ergebnis der Begehung am vergangenen Mittwoch zeigt nun ein völlig anderes Ergebnis. Auf Nachfrage von LokalDirekt teilte der Märkische Kreis mit: „Die erste Einschätzung ist, dass die Räume in der Grundschule nicht geeignet sein werden. Weitere Prüfungen stehen zum aktuellen Zeitpunkt aus.“ MK-Pressesprecher Alexander Bange: „Die Räume sind nach Einschätzungen des Kreisjugendamtes zu klein und zu wenig.“ Derzeit liefen weitere Gespräche mit den beteiligten Akteuren, zu dessen Inhalt er aber zum derzeitigen Zeitpunkt keine Angaben machen könne.
Kristian Hamm, Geschäftsführer der Sentiris gGmbh, teilt den Eindruck des Kreisjugendamtes nach der Begehung der Grundschule am Mittwoch. Er halte eine Betreuung von Kita-Kindern und Grundschülern im selben Gebäude für schwierig, gerade dann, wenn die Kapazität nicht ausreiche. „Das ist von beiden Seiten mit Einschränkungen und Zugeständnissen verbunden.“ Auf Nachfrage von LokalDirekt sagt er am Montagmittag (16. Mai), dass er gemeinsam mit dem Kreisjugendamt und der Stadt Kierspe an alternativen Lösungen arbeite.
In Richtung der möglicherweise nun einmal mehr verunsicherten Eltern in Rönsahl sagt Hamm: „Es wird am 1. August einen Betreuungsort geben.“ Unmut sei für ihn absolut nachvollziehbar. Er beachsichtige, die Eltern in Form eines Elternabends zeitnah zu informieren.
Ebenso äußert sich auch die Stadt Kierspe auf Anfrage von LokalDirekt. Dorette Vormann-Berg sagt in Vertretung für Bürgermeister Olaf Stelse, der derzeit in Urlaub ist, dass es der Stadt äußert wichtig sei, eine sichere und geeignete Betreuungssituation für die Eltern und Kinder in Rönsahl zu schaffen. Der Bürgermeister setze sich für eine Lösung ein. Nach dem Termin in der vergangenen Woche aber teile auch die Stadt Kierspe die Auffassung, dass die Übergangslösung in der Grundschule „äußert fraglich“ sei. Das Landesjugendamt, so Vormann-Berg, habe strikte Vorgaben für einen Kindergartenbetrieb, die in der Grundschule nicht erfüllt werden könnten. „Wir setzen nun auf den Kreis, eine Lösung zu finden.“ Nach seinem Urlaub in der kommenden Woche wolle Stelse mit Kristian Hamm und den Kreisvertretern die Gespräche fortführen.
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