Rettungshubschrauber öfter angefordert

Schon das dritte Mal binnen drei Wochen landete ein Rettungshubschrauber am Montag in Nachrodt-Wiblingwerde. Grundsätzlich scheint die Luftrettung in der Doppelgemeinde immer öfter zum Einsatz zu kommen. Und das bestätigt auch Alexander Bange, Pressesprecher des Märkischen Kreises.

„Im Märkischen Kreis hat es im Jahr 2022 insgesamt 217 Rettungshubschrauber-Einsätze gegeben. Zum Vergleich: 2020 waren es 175 und 2021 insgesamt 154“, sagt Bange. Es sei also schon ein allgemeiner Anstieg zu erkennen. Die Steigerung lasse sich mit vermehrten medizinischen Notfällen erklären, die einen Notarzteinsatz erforderlich machten, also beispielsweise Unfälle mit Schwerverletzten oder Herzinfarkte. „Hubschrauber werden darüber hinaus für den schnellen Transport eines Patienten in eine Spezialklinik angefordert“, erklärt Bange.

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Dass der Hubschrauber in Nachrodt-Wiblingwerde derzeit öfter lande, weil der Transport nach Lüdenscheid aufgrund der aktuellen Verkehrssituation zu lange dauere, bestätigte Bange nicht. Auch nicht, dass die Patienten ausgeflogen würden, weil es nicht genug Krankenhausbetten in der Nähe gibt. „Das Gesundheitswesen war auch bei uns im Märkischen Kreis vor und nach Weihnachten stark belastet. Allerdings nicht nur im Märkischen Kreis, sondern landes- und bundesweit. Wir haben in diesem Zusammenhang proaktiv auf unserer Facebook-Seite des Kreises berichtet und gebeten, nur zu gegebenem Anlass die 112 zu wählen“, berichtet der Pressesprecher.

Erst am Freitag landete dieser Hubschrauber auf dem Schulhof der Sekundarschule in Nachrodt. – Foto: Machelett

Zudem könne ein Rettungshubschrauber auch als Notarztzubringer eingesetzt werden. Sollte es also so sein, dass alle verfügbaren Notarztwagen unterwegs seien, könne der Hubschrauber einen Ersatz aus weiterer Entfernung schnell ans Ziel bringen. Das sei aber der Ausnahme- und kein Regelfall.

Grundsätzlich sei im Runderlass „Regelung zum Einsatz von Luftfahrzeugen im Rettungsdienst“ klar formuliert, wann ein Hubschrauber angefordert wird. Der Rettungshubschrauber soll eingesetzt werden, wenn der Notfallpatienten zur Behandlung in eine geeignete Klinik transportiert werden muss, die durch ein Rettungsmittel des bodengebundenen Rettungsdienstes nicht oder nicht in vertretbarer Zeit erreicht werden könne, oder auf Grund des Meldebildes damit zu rechnen sei, dass die Beförderung mit einem Rettungshubschrauber medizinisch vorteilhaft sei, zum Beispiel bei Schwerbrandverletzten und Wirbelsäulenverletzung. Der Hubschrauber kann Patienten auch in weiter entfernte Spezialkliniken transportieren. Ein klassischer Einsatz sei auch eine notärztlich begleitete Beförderung von medizinisch erstversorgten Patienten aus einem Krankenhaus in eine andere Einrichtung, beispielsweise ein dringender Sekundärtransport bei Hirnverletzungen.

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