Zwölf Minuten beträgt die sogenannte Hilfsfrist im ländlichen Raum, in der ein Rettungswagen den hilfesuchenden Patienten erreichen sollte. Minuten, die in Relation stehen zu Einsatzzahlen und Bevölkerungsstruktur. Mithilfe eines Rettungsdienstbedarfsplans lässt sich ermitteln, ob fristgerechte Hilfe in einer Region Bürgern zukommen kann, oder nicht.
Im Falle von Kierspe entschied sich der Märkische Kreis in Abstimmung mit der Stadtverwaltung dazu, eine zusätzliche Rettungsaußenstelle zu errichten. Am Mittwoch, 11. Mai, überreichten symbolisch Landrat Marco Voge sowie Kierspes Bürgermeister Olaf Stelse den Schlüssel zur neuen Rettungsaußenstelle an der Friedrich-Ebert-Straße an den Leiter der Rettungswache Meinerzhagen, Stephan Hase.
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Dem Standort bescheinigten Stelse und Voge ebenso wie Stephan Hase beste Eignung: Im ehemaligen Gebäude der Feuerwehr in Kierspe-Dorf war ein Großteil der benötigten Infrastruktur bereits vorhanden. Die Mitarbeiter des städtischen Gebäudemanagements kümmerten sich in den vergangenen Monaten um die Umbauarbeiten. Entstanden ist eine moderne Rettungsaußenstelle mit einer Garage für das Fahrzeug, renovierten Sanitärräumen, einem Materialraum sowie einem Aufenthalts- und Gemeinschaftsraum für die diensthabende Besatzung.
Davon überzeugten sich am Mittwoch nicht nur die an der Übergabe offiziell Beteiligten, sondern zudem Vertreter aus der Kiersper Politik sowie Vertreter der Stadt- und Kreisverwaltung.
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Der Errichtung einer Rettungsaußenstelle zugrunde liegt ein Antrag der Kiersper UWG sowie CDU aus dem Jahr 2017. CDU-Vorsitzende Kerstin Rothstein machte sich daher ebenso persönlich ein Bild von der neuen Außenstelle wie ihr Politikkollege Clemens Wieland von der UWG.
Besetzt ist die Rettungswache in Kierspe ab sofort montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr. Teil des dreischichtigen Teams sind immer ein Rettungs- und ein Notfallsanitäter. Gearbeitet wird in 24-Stunden-Schichten, im Anschluss haben die Retter 48 Stunden frei, erklärt Stephan Hase. Vom Standort in Kierspe können Einsätze im unmittelbaren Stadtgebiet ebenso angefahren werden, wie auch in Rönsahl. Bedarfe könnten im Fall der Fälle zudem für Halver und den weiteren Umkreis übernommen werden. „Wir sind dort, wo wir gebraucht werden“, so Stephan Hase.
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Sollte die Zahl der Einsätze in den kommenden Jahren weiter ansteigen, besteht am neuen Standort zudem die Möglichkeit, den Betrieb auf eine 24-Stunden-Präsenz auszuweiten. Kapazitäten zur räumlichen Erweiterung bietet der Teil des Gebäudes, in dem bislang der Bauhof unterkommt. Einer Ausweitung aber stünde dann abermals ein Rettungsdienstbedarfsplan des Märkischen Kreises vor.
„Die Bürger im Märkischen Kreis sind die Gewinner“, sagte Landrat Marco Voge im Rahmen der Schlüsselübergabe an Stephan Hase. „Das Leben ist das höchste Gut, das wir haben.“ Olaf Stelse: „Hoffen wir, dass die Besatzung nicht allzu viel zu tun hat.“
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