Raus aus dem Home-Office, rein ins Co-Working

Am 1. September geht in Halver das Co-Working-Konzept in eine achtwöchige Testphase. Kai Hellmann von der Stadtverwaltung stellt das Projekt vor.

Halver. Ein neues Konzept des Miteinander-Arbeitens stellt nun die Stadtverwaltung Halver vor. Das sogenannte Co-Working im Gebäude des Wippermann-Geländes, unweit des Werkhofs, soll erschwingliche, kurzfristig zu buchende Arbeitsplätze bieten, ohne große Verpflichtungen oder Vorlaufkosten. „Coworking“, zu deutsch „gemeinsam arbeiten“, soll flexible Arbeitsplätze schaffen und richtet sich in erster Linie an Menschen, die ihren Berufsalltag sonst eigentlich alleine beziehungsweise aus dem Homeoffice bestreiten.

Das Co-Working-Projekt in Halver, an dem sich auch die Südwestfalen-Agentur beteiligt, läuft zunächst im Probelauf – vom 1. September bis zum 29. Oktober. In dieser Zeit haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, einen der Arbeitsplätze oder auch einen ganzen Raum zu mieten – kostenfrei. Darin können sie entweder alleine oder im Team arbeiten, Telefonkonferenzen abhalten oder auch Besprechungen mit bis zu sieben Personen stattfinden lassen. Strom- und Digitalanschlüsse sind vorhanden, die Bestuhlung und moderne Arbeitstische ebenfalls. Mitgebracht werden muss lediglich das eigene Arbeitsequipment sowie Verpflegung. Eine Kaffeemaschine, eine kleine Küche mit Kühlschrank und Sanitäranlagen sind ebenfalls Teil der Ausstattung.

Das zeitlich begrenzte Co-Working-Projekt in Halver ist das erste seiner Art im Volmegebiet und soll als Vorlaufprojekt auf die Regionale 2025 und die damit einhergehende Umgestaltung des Wippermann-Geländes fungieren. Kosten in Höhe von 25 000 Euro verursacht diese „Testversion“, erklärt Kai Hellmann, stellvertretender Fachbereichsleiter Bürgerdienste bei der Stadt Halver. Davon werde zum Einen die Genossenschaft „Co-Work-Land“ bezahlt, die sich um Ausstattung und Umsetzung des achtwöchigen Projekts gekümmert hat. Zum Anderen könne eine Co-Work-Managerin, die während des Zeitraums vor Ort ist und das Projekt organisatorisch leitet, engagiert werden. „Die Kosten für die Webseite“, so Hellmann weiter, „können wir ebenfalls von diesem Etat bezahlen“. Auf dieser Webseite können sich Interessierte über ein Buchungsportal einen der Arbeitsplätze reservieren.

PopUp Coworking Halver | CoWorkLand

Während des achtwöchigen Testlaufs soll eine Evaluation unter den Teilnehmern stattfinden, mit deren Hilfe der tatsächliche Bedarf eingeschätzt werden kann. Diese habe dann nicht zuletzt Entscheidungsrelevanz für kommende, fest etablierte Projekte dieser Art, erläutert Hellmann.

Denn: Perspektivisch soll das Wippermann-Gelände im Rahmen der Regionale 2025 zu einem Kreativ-Quartier entwickelt und umgebaut werden. Neben dem bereits etablierten Sozialkaufhaus Werkhof, soll mithilfe von Regionale-Mitteln der Denkhof als Arbeitsplatz- und Konferenzfläche, gastronomische und kulturelle Einrichtungen sowie im hinteren Teil des Geländes Wohnbebauung entstehen. Hellmann: „Wir wollen den kulturellen, gesellschaftlichen Raum in Halver um dieses Projekt erweitern. Hier soll ein Bereich entstehen, an dem Wirtschaft, Wissenschaft und Schule zusammenkommen und sich vernetzen.“ Das achtwöchige Co-Working soll den ersten Stein für diese Vision ins Rollen bringen.

Wie es nach dem Probelauf weitergeht, werde sich zeigen. Im Idealfall, hofft Hellmann, findet das Projekt so viel Anklang, dass sich Investoren finden, die diese neue Form des Miteinander-Arbeitens schon vor 2025 realisieren wollen. „Vielleicht eine Privatperson oder ein Unternehmen.“ Auf jeden Fall wolle man die Realisierung dieses Projektes in organisatorische Hände geben und nicht im Aufgabenbereich der Stadt Halver belassen. Hellmann: „Wir hoffen da auf reges Interesse.“