Radevormwald: Zweiter Tatverdächtiger nach Tötungsdelikt festgenommen

Die Menschen in Radevormwald (Oberbergischer Kreis) stehen noch unter Schock: Am vergangenen Wochenende ist hier ein 19-Jähriger gewaltsam zu Tode gekommen.

Er wurde in der Nacht von Samstag zu Sonntag, 26./27. August, mit schweren Stichverletzungen an einem Kreisverkehr liegend mitten in der Innenstadt aufgefunden. Rettungskräfte kämpften vergeblich um das Leben des jungen Mannes. Für die Polizei war sofort klar, dass es sich um ein Kapitalverbrechen handelt.

Bereits am Sonntagnachmittag wurde ein 22 Jahre alter Tatverdächtiger vorläufig festgenommen, er kam in Untersuchungshaft. Ein zweiter Verdächtiger war noch auf der Flucht, aber auch er ging der Polizei ins Netz. Der 20-Jährige wurde am Dienstag in einem Auto gefunden und kam ebenfalls in Untersuchungshaft. Zuvor hatte ein Sondereinsatzkommando der Polizei ein leerstehendes Wohnhaus durchsucht, welches nicht weit vom Tatort an der Kaiserstraße entfernt war. Es wurde vermutet, dass der Tatverdächtige sich hier versteckt.

Am Dienstag hat auch ein Trauerzug zum Gedenken an den getöteten jungen Mann mit etwa 350 Teilnehmern stattgefunden. Für die Polizei ein Anlass, mit starken Kräften abzusichern, da man befürchtete, es könnte zwischen zwei rivalisierenden Gruppierungen zu Auseinandersetzungen kommen. Diese traten laut Polizeipressesprecher Michael Tietze (Polizei Oberbergischer Kreis) nicht ein: „Es verlief alles sehr friedlich.“ Im Vorfeld waren in den sozialen Medien Drohungen ausgesprochen worden, weshalb die Polizei die Trauerveranstaltung mit vielen Kräften begleitete.

Die Hintergründe der Tat sind derzeit völlig unklar, die Mordkommission ermittelt in alle Richtungen. In einem Interview mit dem Westdeutschen Rundfunk erklärte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, dass beide Tatverdächtigen von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen würden. Die Ermittlungsbehörden werfen beiden gemeinschaftlichen Totschlag vor.

Fotostrecke: