Märkischer Kreis. Als Traumatherapeutin und Mitglied der Gesellschaft für Psychotraumatologie, Traumatherapie und Gewaltforschung (GPTG) – im Spätsommer 2009 in Berlin gegründet – kam Dr. Ewa Budna schon kurz nach Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine (am 24. Februar) auf die Idee, den vielen Flüchtlingen präventiv vor Ort zu helfen, wohlwissend welche Traumata Krieg und Flucht bei Menschen hinterlassen können.
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Um dem ehrenamtlichen Unterfangen eine Transparenz zu verleihen, hat man sich direkt dagegen entschieden, als Privatpersonen ins Grenzgebiet zu reisen. „Zunächst habe ich daran gedacht, mit vier oder fünf Therapeuten dorthin zu fahren. Als ich dann einen Aufruf über den Deutschen Dachverband für Psychotherapie in der Kollegenschaft gestartet habe, meldeten sich 46 Kollegen aus ganz Deutschland und Österreich,“ berichtet Dr. Ewa Budna begeistert.
„Da mein Schwiegersohn im Rotary Club Meinerzhagen tätig ist, war es naheliegend, dort nach einem partnerschaftlichen Geldgeber für die Unternehmung zu suchen“, erklärt Dr. Budna. Und tatsächlich erklärten sich die Rotarier bereit, als Sponsoren tätig zu werden. Mit 5000 Euro seitens des Rotary Clubs und 2500 Euro vom Inner Wheel Club Meinerzhagen waren dann die Hauptgeldgeber schnell gefunden. „Darüber hinaus haben aber auch ganz viele Privatpersonen und einige Firmen für die Aktion Geld gespendet“, sagt Ewa Budna.
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Mitorganisator Michael Knabe, Präsident des Rotary Club Meinerzhagen (bestehen aus 56 Mitgliedern aus der Region Meinerzhagen, Halver und Kierspe), ergänzt: „Das größte Problem war es, so kurzfristig Wohnmobile für die Aktion anzumieten. Außerdem macht es bei der Aktion auch durchaus Sinn, das Rotary-Netzwerk zu nutzen.“
„Sogar das Morgenmagazin der ARD will berichten“, erzählt Dr. Budna stolz. Am Samstag, 12. März, geht es mit vier Wohnmobilen los (eins kommt aus Wien). Vor Ort sei alles organisiert und mit den Behörden geregelt. Man dürfe unweit der Auffanglager die Wohnmobile aufstellen, um dann mit den Flüchtlingen in den Unterkünften präventive, traumatherapeutische Übungen zu machen.
Auf Nachfrage von LokalDirekt, wie derlei Übungen aussähen, demonstriert Dr. Budna beim Pressetermin einige dieser Übungen: „Die bewirken, dass das Nervensystem runtergefahren wird und man ruhiger wird. Eine Therapie ist natürlich nicht möglich, da diese mehrere Wochen dauern würde. Aber man kann mit den Übungen helfen, dass sich das Erlebte besser verarbeiten lässt. In der Regel sind die Flüchtlinge bei Ankunft total fertig und niedergeschlagen. Da kann man schon helfen!“
Darüber hinaus ginge es auch darum, in Polen Helfer darin zu schulen, damit diese dann die präventiven Übungen fortsetzen könnten, erklärt Dr. Budna abschließend.
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