Jeden Mittwoch trifft sich die Gruppe „Rollatorspaß“ im Martin-Luther-Haus, um unter der fachkundigen Leitung der Physiotherapeutin Andrea Kopf die Muskeln zu trainieren, Sehnen und Bänder zu dehnen und die Standfestigkeit zu verbessern.
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„Viele müssen erst einmal ihre Einstellung des Rollators und zum Rollator verändern“, weiß Andrea Kopf. Da ist zum einen die technische Seite, denn oftmals werden die Rollatoren vom Sanitätshaus nicht korrekt auf die Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers eingestellt. Als Physiotherapeutin hat sie den Blick für die richtige Haltung beim Gehen und damit die korrekte Einstellung des Hilfsgerätes.
Viele Senioren haben aber auch eine negative persönliche Einstellung zum Rollator. Sie glauben, damit kein gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft mehr zu sein und trauen sich gar nicht mehr aus dem Haus. Hier helfen Training und Spiel in der Gruppe, denn die Teilnehmer erleben nicht nur, dass sie mit dem Rollator sicherer werden, sie genießen auch das wöchentliche Zusammensein, das immer mit viel Spaß und Lachen verbunden ist.
Neben den sportlichen Treffen gibt es inzwischen auch viele private Kontakte. So hat sich die gesamte Gruppe verabredet, um gemeinsam das Stadtfest zu besuchen.
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Einfache Hilfsmittel wie Bälle oder Brasils (gewürzgurkenähnliche Sportgeräte für die Stärkung der Tiefenmuskulatur) fehlten aber aktuell im Bestand des Vereins „Gesund in Breckerfeld“ unter dessen Trägerschaft die Rollatorgruppe agiert. Daher wurde Andrea Kopf kreativ und übt nun mit der Gruppe mit Luftballons statt Bällen, zweckentfremdeten Rohrisolierungen statt Schwimmnudeln oder mit halb gefüllten Wasserflaschen statt Brasils. Alles frei nach dem Motto: „Was nicht da ist, wird passend gebastelt.“ Diesem Missstand möchte Thomas Winterberg abhelfen. Der Inhaber der Promedica Plus Sauerland-Oberberg spendete der Rollatorgruppe 500 Euro, damit die benötigten Anschaffungen gemacht werden können.
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„Für mich, der ich ja viel mit Menschen zu tun habe, die ihr Leben nicht mehr selbstbestimmt leben können, ist es besonders wichtig zu sehen, wie hier versucht wird, die Lebensqualität so lange wie möglich aufrecht zu erhalten“, erklärt er sein Interesse an der Aktion „Gesund in Breckerfeld“, die seit Jahren von Ulla Jakobs koordiniert wird.
Sie freut sich besonders über Mitbürger wie Andrea Kopf. „Nur durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit können wir solche Projekte überhaupt anbieten“, sagt sie. „Sie spenden uns ihre Zeit. Und Menschen wie Thomas Winterberg, die uns die finanziellen Mittel spenden, ermöglichen die bestmögliche Ausstattung für unsere Gruppen.“
Wie wichtig die Aktion „Gesund in Breckerfeld“ ist, belegen die Zahlen der Menschen, die sich hier sportlich betätigen – für ihre Gesundheit aber auch, um der Einsamkeit zu entkommen. „Inzwischen hat das Projekt 400 Männer und Frauen in Bewegung gebracht“, freut sich Ulla Jakobs.
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