Märkischer Kreis. Kurz vor Weihnachten rollen nicht nur die Postzusteller, sondern auch eine neue Welle falscher Paket-SMS. Davor warnt nun die Polizei im Märkischen Kreis. Denn: Eine Lüdenscheiderin bekam nun eine SMS mit dem Wortlaut „Ihr Paket befindet sich an einem Abholpunkt. Die Adresse finden Sie hier: …“
Weil sie tatsächlich ein Paket erwartete, klickte sie auf den darauf folgenden Link und lud eine App herunter. Nur Stunden später bekam sie eine nicht mehr zu zählende Masse von Anrufen und SMS von Personen, die sich bei ihr beschwerten über die von ihrem Handy abgesandten Paket-SMS. Die App ließ sich nicht löschen. Sie musste ihr Smartphone auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Sie informierte ihren Provider und ihre Bank und erstattete Anzeige bei der Polizei.
In der aktuellen Pandemielage ist die Wahrscheinlichkeit laut Polzei hoch, dass die Betrüger-Nachricht Menschen erreicht, die tatsächlich gerade ein Paket erwarten. Die Beamten wissen: Es gibt sie in verschiedenen Varianten – zum Beispiel auch als Info über eine angebliche Voice-Mail. Wellenartig verbreiten sich die SMS wie ein Kettenbrief auf tausenden Smartphones. Jeder, der den Anweisungen der SMS folgt, wird automatisch zum Weiterverbreiter.
Genauso, wie sich die Inhalte der Nachrichten unterscheiden, gibt es auch verschiedene Varianten der Schadsoftware – eine davon ist „FluBot“. Sie greift Kontakt- und Bankdaten ab. Die Polizei warnt deshalb ausdrücklich vor dem Herunterladen von Apps aus unbekannte Quellen. Am besten sei es, solche Paket- oder Voicemail-Nachrichten einfach zu löschen. Opfer, die den Link genutzt haben, sollten ihr Handy in den Flugmodus schalten und umgehend auf Schadsoftware und Viren prüfen.
Einen teilweisen Schutz erlangen Handy-Nutzer, indem sie vorbeugend eine Drittanbietersperre einrichten. Opfer sollten ihren Mobilfunkanbieter und – falls sich Bankdaten auf dem Handy befinden – ihre Bank informieren sowie Anzeige bei der Polizei erstatten.