Polizei stellt Suche nach Hund und Kanu ein

Es wird keine weitere Suche nach der kleinen Hündin und dem Kanu geben. Das teilte die Kreispolizeibehörde am Dienstagmorgen mit. Eigentlich war geplant, heute mit dem Hubschrauber den Bereich der Lenne zwischen dem Nachrodter Wehr am Alten Bahnhof und Hohenlimburg abzusuchen.

Nach dem tödlichen Kanu-Unfall am Sonntag, 5. Februar, an der Iserlohner Stadtgrenze fehlt weiterhin jede Spur vom Kanu und dem kleinen Hund, der sich mit auf dem Boot befunden haben soll. „Unsere Hündin Mera ist nach einem schweren Unfall auf der Lenne im besten Fall entlaufen, möglicherweise aber auch ertrunken. Sie trägt ihre Rettungsjacke und könnte es ans Ufer geschafft haben“, appelliert die Familie auf Facebook an Anwohner und Bekannte, die Augen offen zu halten. Die Hündin sei ein Australian-Kelpie-Mix, habe braunes Fell, sei 43 Zentimeter groß und gechipt.

„Ja, eigentlich sollte heute noch einmal gesucht werden. Allerdings ist die Hummel in einer Vermisstensuche unterwegs. Das hat natürlich Vorrang“, erklärte Polizeisprecher Christof Hüls. Bereits gestern sollte der Polizeihubschrauber die Lenne abfliegen. Aufgrund der Witterung war das jedoch nicht möglich. Gestern hatten zudem Polizeibeamte die frei zugänglichen Bereiche entlang der Lenne zwischen Nachrodt und Hohenlimburg abgesucht. Auch Anwohner und Freunde hatten sich auf die Suche nach dem Hund gemacht. „Natürlich kann jeder, der am Ufer spazieren geht, die Augen offen halten. Aber bitte nur auf den Wegen und auf gut zugänglichem Gelände“, appellierte Hüls an die freiwilligen Helfer. Gerade im Uferbereich zur B236 sei das Ufer steil und matschig. „Das ist wirklich gefährlich“, warnte Hüls.

Die Polizei gehe nicht davon aus, dass es noch viel Hoffnung für den kleinen Vierbeiner gibt. Sofern er es nicht bereits an Land geschafft hat. „Man muss realistisch sein. Die Lenne hat Hochwasser. Das heißt Bäume und Sträucher stehen im Wasser. Selbst wenn der Hund dort irgendwo hängen geblieben ist, hat er dennoch wenig Chancen, an Land zu kommen. Das Wasser ist kalt und die Strömung schnell“, sagte Hüls.

Der nach dem Unglück beschlagnahmte Leichnam des Verstorbenen wurde zwischenzeitlich durch die zuständige Staatsanwaltschaft in Hagen freigegeben. „Eine Obduktion findet nicht statt“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Polizei. Sein Freund, der überlebte, befand sich am Vormittag weiterhin in stationärer Behandlung im Krankenhaus. Lebensgefahr bestehe nicht.

Was das vermisste Kanu betrifft, so sei alles möglich. Es könne weit abgetrieben sein, unter Wasser festhängen, zerschellt sein. „Bei dem Kanu handelte es sich um einen dunkelgrünen Kanadier vom Typ Bergans Ally 16,5 DR“, heißt es in der Pressemitteilung.

Derweil mehren sich gerade in den sozialen Netzwerken die Vermutungen und Vorwürfe über die Tour auf der Lenne. „Auf der Lenne darf natürlich gepaddelt werden. Auch am Sonntag. Es gibt da keine Einschränkungen“, erklärte der Altenaer Thomas Bender. Er ist der Bezirksvorsitzende „Obere Ruhr“ des NRW Kanu Verbands. Allerdings warnt er davor, so eine Tour zu unternehmen, wenn nicht ausreichend Paddel-Erfahrung vorhanden ist. „Gerade die beiden Wehre in Nachrodt haben es in sich“, sagte Bender. Grundsätzlich sollte bei diesen Bedingungen in der Gruppe gepaddelt werden, um sich gegenseitig helfen zu können. Er könne allerdings nicht beurteilen, wie es zu dem Unfall gekommen sei oder ob das Unterfangen leichtsinnig war.