Polizei ermittelt am Honsel

Die Strecke zwischen Letmathe und Veserde glich am Wochenende eher einer Mülldeponie als einer Straße. Unbekannte hatten am Freitagabend jede Menge Müll entlang der Straße abgeladen. Nun gibt es neue Erkenntnisse.

Gefüllte Müllsäcke, Möbelreste, Matratzen, Teppiche, Elektrogeräte, Kleidung, ein Grill, Kuscheltiere und unzählige Dinge mehr wurden am Wochenende illegal am Honsel entsorgt. Wie bereits berichtet, soll sich die Tat am Freitagabend ereignet haben. Auch die Polizei war vor Ort. Es gab gleich mehrere Einsätze, da das Gebiete so groß war und mehrere Anwohner und Autofahrer das Ereignis gemeldet hatten. „Es wurde Anzeige erstattet“, erklärt Christof Hüls, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde. Konkret sei mit dieser Aktion gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz verstoßen worden. Die gute Nachricht: Inzwischen gibt es konkrete Hinweise auf die Täter.

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Der Schaden ist hoch. Vermutlich geht er in den vierstelligen Bereich. Denn der Müll kann dort natürlich nicht liegen bleiben und muss kommunal entsorgt werden. Es entstehen Kosten für die Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde und die Stadt Iserlohn. „Wir müssen jemanden dort hinschicken, bei uns ist es in der Regel der Bauhof, in Iserlohn wäre es der Stadtbetrieb Iserlohn Hemer, der den Müll entsorgt“, erklärt Sebastian Putz, Leiter des Ordnungsamts. Aufgrund des Geländes müsse die Arbeit komplett händisch erfolgen. Jeder einzelne Sack und die Möbel müssten folglich von den Mitarbeitern einzeln aufgeladen werden und anschließend zur Entsorgung gebracht werden. „Das kostet einfach Zeit und Geld“, sagt Sebastian Putz. Auch ihn ärgern solche Delikte massiv.

Letztlich zahlen müssen diese wilden Müllkippen alle Nachrodt-Wiblingwerder. „Wenn wir eine wilde Müllkippe haben, rückt der Bauhof an und entsorgt die Sachen. Dafür bekommen wir als Gemeinde dann eine Rechnung“, erklärt Kämmerin Gabriele Balzukat. Diese Rechnung wird dann an den Zweckverband für Abfallbeseitigung weitergeleitet, der der Gemeinde die entstandenen Kosten erstattet.

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„Klingt erst einmal gut. Aber letztlich fließen all diese Kosten in die allgemeine Umlage, die der Zweckverband uns allen in Rechnung stellt. Wenn es also sehr viele und große wilde Müllkippen im Gebiet des Zweckverbandes gibt, steigt folglich die Umlage und unsere Müllgebühren steigen“, erklärt die Kämmerin. Zum Gebiet des Zweckverbandes gehören neben Nachrodt-Wiblingwerde auch Altena, Iserlohn, Balve, Menden, Werdohl und Plettenberg.

Etwa 10.000 Euro musste die Gemeinde im vergangenen Jahr für die Entsorgung von wildem Müll bezahlen. „Es kommt immer wieder vor, dass irgendwo Müll abgeladen wird. Besonders an kleinen, abgelegenen Straßen“, erklärt Mark Wille. Er ist seitens der Gemeinde für die Abwicklung dieser Fälle verantwortlich. Natürlich haben nicht alle wilden Müllkippen dieses Ausmaß wie im aktuellen Fall am Honsel. Erst in der vergangenen Woche habe der Bauhof beispielsweise vier Autoreifen an der K24 entfernen müssen. „Wir bringen die dann zu einem Reifenhändler für eine fachgerechte Entsorgung. Manchmal nehmen die die sogar richtig gerne und verkaufen sie noch ins Ausland. Ich verstehe nicht, warum man die einfach irgendwo hinwerfen muss“, sagt Mark Wille.

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