Dass alle von der Idee begeistert sind, war im Ausschuss für Bildung und Jugend (23. November) spürbar. Die Vision, mithilfe vieler kreativer Aspekte eine völlig neue Umgebung zu kreieren, einte Halvers Lokalpolitiker parteiübergreifend. Kai Hellmann, Fachbereich Bürgerdienste, skizzierte worum es bei der Idee, die von der FDP kam, geht: Die Stadt habe am Schulzentrum seit den Siebzigern nichts verändert. Daher sollen die Schulhöfe zu Erlebnishöfen umgestaltet werden. Lehrer führen derzeit über den Schulhof, um zu parken – neue Parkflächen sollen Abhilfe schaffen. Und auch die Anwohner der umliegenden Straßen sollen bedacht werden und profitieren.
Halvers Jugend liefert Ideen beim Werkstattgespräch
Ein großes, stark frequentiertes Areal soll also attraktiver, lebendiger, grüner und vor allem für alle Generationen nutzbar gemacht werden. Erste Ideen lieferte im September ein „Werkstattgespräch“. Besonders die Ideen der Jugendlichen hätten sie beeindruckt, betonte Regina Büchmann (Die Grünen), da müsste die Politik viel öfter hinhören. Sie schlug vor, dem Projekt mithilfe eines Wettbewerbscharakters Schwung zu verleihen.
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Thomas Gehring, Leiter Fachbereich Bürgerdienste, signalisierte, dass bei der Erstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek), durchaus die breite Bevölkerung beteiligt werden könne. Das sei auch im Rahmen der Regionale 2013 gelungen. Jürgen Wichert (SPD) schlug vor, dies in den Beschlussvorschlag mit aufzunehmen. In der aktuellen Fassung sind bislang explizit der Arbeitskreis Regionale sowie Vertreter der Schulen und des Lern- und Begegnungszentrums bei der städtebaulichen Gestaltung zu beteiligen.
Antrag auf Förderung durch Regionale 2025
Ein Isek sei deshalb erforderlich, so Gehring, weil das Projekt nicht mit kommunalen Mitteln allein finanzierbar sein: „Der Campusgedanke ist richtig für Halver. Wir können das Projekt ohne Förderung jedoch nicht realisieren.“ Trotzdem könne im Vorfeld ein Ideenwettbewerb initiiert werden – aber mithilfe einer externen Moderation. „Damit keine Inhalte verloren gehen, die uns wichtig sind.“ Die Stadt habe, erklärte Gehring, die Regionale 2025 als „Dach“ des Ganzen gewählt, weil sie jetzt noch laufe und es Chancen gebe das Campus-Projekt unterzubringen.
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Im nächsten Schritt müsse die Stadt die Realisierbarkeit prüfen und mit der Bezirksregierung kommunizieren. Nach positiver Rückmeldung könne ein Fachbüro beauftragt werden. Ob der Campus dann bereits im Jahr 2025 fertiggestellt sein muss, fragte Martina Hesse. Gehring klärte das Gremium auf, dass die Stadt es lediglich in die Förderung schaffen müsse. Nicht alle Projekte müssten innerhalb des Zeitfensters fertiggestellt sein.
Martina Hesse (CDU), selbst Anwohnerin im Bereich des Schulzentrums, erklärte, die Stadt sei dort in den Siebzigern stecken geblieben. Die Campus-Idee zeige auf, wie farbenfroh sich ein Projekt entwickeln könne. „Da müssen wir den Trichter weit aufmachen.“
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Die einzige kritische Nachfrage stellte Florian Schlepps (SPD): „Ich habe Sorge, dass die Lindenhofschule vergessen wird, wenn am Schulzentrum etwas Tolles zusammengeführt wird.“ Oder die Lindenhofschule entwickle sich zur Elite und alle anderen gingen zum Campus. Ausschussvorsitzender Achim Magenheimer (SPD), entgegnete, dass das sicher nicht passiere und Martina Hesse (CDU) sagte: „Vielleicht sollten wir erstmal schauen, ob wir eine Förderung bekommen, bevor wir das Holz bestellen.“
Schlussendlich stimmte das Gremium einstimmig für den „Campus Auf dem Dorfe“. In der kommenden Woche berät sich dazu der Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen am 29. November.
Ergebnisse des Werkstattgesprächs
Grüner Campus
- Flächenversiegelung und Begrünung
- Stärkung des Mikroklimas
- Fassadenbegrünung
- Erzeugung und Nutzung regenerativer Energie
Vernetzung und Sicherheit
- Räumliche Verflechtung mit dem Quartier und weiteren Bildungseinrichtungen
- Vernetzung der Schulen und sonstigen Einrichtungen, insbesondere des Bürgerzen-trums
- Neuorganisation des ruhenden Verkehrs, Schaffung von Parkplätzen außerhalb des Campusgeländes
- Aufwertung der Wegeverbindungen, Anlegung eines Weges unterhalb der Regenbogenschule
- Abbau von BarrierenGewährleistung der Sicherheit von Schülern, Anwohnern und Nutzern
Sport, Spiel und Freizeit
- Öffentliche Begegnungs- und Bewegungsangebote
- Moderne Schulsportangebote
- Generationenübergreifende Spiel-, Sport- und Freizeitangebote
Quelle: Stadt Halver
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