Abschlussmeldung 12.45 Uhr:
Inzwischen konnte das Feuer vollständig gelöscht werden, die Einsatzkräfte abrücken. Obgleich es lediglich auf einer Fläche von etwa einem Quadratmeter brannte, ist das Mehrfamilienhaus vorläufig unbewohnbar. Die Flammen haben Schäden in der elektrischen Verteilung verursacht. Ob die Elektrik auch für den Brand verantwortlich ist, müssen nun Brandermittler der Polizei klären. Das wird voraussichtlich am morgigen Donnerstag, 24. November, passieren, erklärte Polizeisprecher Lorenz Schlotmann.
Bis dahin ist der Keller als Brandort beschlagnahmt und versiegelt. Die Rauchgase haben auch im Treppenhaus gewütet, ein weiterer Grund, weshalb die Bewohner vorläufig nicht zurückkehren können. Das Ordnungsamt kümmert sich nun um die Unterbringung derjenigen, die selbst kein Ausweichquartier finden.
Von den sechs geretteten Personen lebten nicht alle in dem betroffenen Haus. Der Rauch war sogar ins Nachbargebäude gedrungen, weshalb auch von dort eine gesundheitlich beeinträchtigte Frau gerettet werden musste.
Alle Geretteten wurden in einem Linienbus der MVG untergebracht und dort vom Rettungsdienst und einer Notärztin in Augenschein genommen. Bei einem zwei Jahre alten Kind konnte eine mögliche Rauchgasvergiftung nicht ausgeschlossen werden. Das Kleinkind sei in Begleitung der Mutter mit dem Rettungswagen in die Lüdenscheider Kinderklinik gebracht worden, erklärte Matthias Gret, Sprecher der Feuerwehr Plettenberg.
Der Einsatz entwickelte sich wie folgt: Zunächst rückten aufgrund des Einsatzstichwortes „Feuer 1“ Kräfte der Hauptamtlichen Wache sowie ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr aus. Noch während der Anfahrt gingen Notrufe ein, die von Menschen berichteten, die im Haus um Hilfe schrien. Sofort wurde die Alarmstufe auf „Feuer 2 -Mehrfache Menschenrettung“ erhöht. Vor Ort wurden die Wehrleute mit einer so starken Rauchentwicklung konfrontiert, dass eine nochmalige Erhöhung auf „Feuer 3“ erfolgte. Es wurde Stadtalarm ausgerufen, insgesamt etwa 70 bis 80 Wehrleute waren direkt im Einsatz, zwei Einheiten stellten in der Wache den Grundschutz sicher.
Der große Aufwand führte möglicherweise dazu, dass schlimmste Folgen des Brandes in letzter Minute verhindert werden konnten. Gegen 11.45 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.
Update 11.15 Uhr:
Wie die Rettungsleitstelle auf Anfrage erklärte, musste mittlerweile doch eine Person zur Kontrolle ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dabei handelt es sich um einen Bewohner, beim dem der Verdacht auf eine mögliche Rauchgasvergiftung besteht. Insgesamt seien sechs Personen gerettet worden, „jedoch überwiegend aus rauchfreien Räumen“, so ein Mitarbeiter der Leitstelle. Zum übrigen Einsatzgeschehen liegen noch keine gesichterten Informationen vor.
Erstmeldung:
Zu einem Großeinsatz entwickelte sich ein Kellerbrand im Plettenberger Ortsteil Eschen. Betroffen ist ein Mehrfamilienhaus im Erlenkamp.
Für die Bewohner war das Feuer offenbar bedrohlich: Wie ein Mitarbeiter der Feuer- und Rettungsleitstelle erklärte, mussten mehrere Menschen über Dreh- und Steckleitern aus ihren Wohnungen gerettet werden. Möglicherweise habe Brandrauch im Treppenhaus den Menschen den Fluchtweg versperrt.
Alarmiert wurde die Feuerwehr gegen 9.30 Uhr. Die Rettung der Bewohner hatte absoluten Vorrang vor den Löschmaßnahmen, die bei Kellerbränden durchaus kompliziert sein können. Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass jemand durch das Feuer zu Schaden gekommen ist. Für die Brandbekämpfung wurden mehrfach Einheiten der Plettenberger Wehr nachalarmiert.
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