Lüdenscheid. Sie sind oftmals ohne Maske und Abstand in engem Kontakt mit den Kleinkindern, die in ihrer Obhut spielen und die Umgebung erforschen. Allein in den vergangenen vier Wochen sind von etwa 60 tätigen Tagespflegepersonen 16 durch Coronafälle betroffen gewesen. Hochgerechnet konnte in dieser Zeit von 195 Tageskindern etwa ein Viertel nicht betreut werden.
„Als Jugendamt stellen wir fest, dass die Tagespflegestellen hier sehr umsichtig und gewissenhaft mit der ganzen Situation umgehen. Viele Eltern stehen aber massiv unter Druck und sind verständlicherweise genervt von der Corona-Situation. Oft fehlt daher das Verständnis, wenn eine Tagesmutter ein Kind mit Schnupfen oder anderen Erkältungssymptomen nicht betreuen kann oder die Quarantäne sich weiter verlängert“, erklärt Stefanie Dittmar vom Pflegekinderdienst des Jugendamtes.
[[ad-placeholder]]
Im Gegensatz zu Kindertagesstätten sind Kindertagespflegepersonen selbständig tätig und betreuen in der Regel in ihrem eigenen privaten Umfeld. Hier sei also die Betreuungssituation ganz anders zu bewerten. Wird ein Kind positiv auf das Coronavirus getestet, müssen alle anderen Kinder in der Gruppe zu Hause von ihren Eltern getestet werden. Diese müssen schriftlich bestätigen, dass sie den Test durchgeführt haben. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt dazu Schnelltests zur Verfügung, um eine möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten.
Gerade durch die anhaltende Pandemie wurde deutlich, wie wichtig eine verlässliche Betreuung und eine ansprechende Förderung mit sozialen Kontakten zu Gleichaltrigen ist – für die Kinder und die Eltern. „Daher versuchen unsere Tagespflegestellen alles, um eine Betreuung aufrechterhalten und trotzdem einen bestmöglichen Infektionsschutz bieten zu können. Eine gute Kommunikation und Abstimmung untereinander ist dabei elementar für eine Vertrauensbasis zwischen Eltern und Tagespflegepersonen“ betont Stefanie Dittmar.
Tagespflegepersonen gesucht
Um den Bedarf an Betreuungsplätzen abzudecken und den Eltern auch weiterhin ein passgenaues Angebot machen zu können, sucht die Stadt dringend Tagesmütter. Dazu wird im April ein neuer Qualifizierungskurs bei der Volkshochschule Lüdenscheid angeboten. Interessierte können sich vorab gerne bei Stefanie Dittmar (Rufnummer 02351 / 17 1383) oder Ayten Yilmaz (Rufnummer 02351 / 17 1118) von der Fachberatung Kindertagespflege der Stadt Lüdenscheid oder bei Jana Daube (Rufnummer 0160 / 98628110) von der Fachberatung Kindertagespflege des Vereins Tages- und Pflegeeltern e.V. melden.
[[ad-placeholder]]