Ohne Käse – 95 Jahre

Rüstig ist sie noch, Maria Zeisler, die am Montag, 14. Februar, ihren 95. Geburtstag feierte. Auch für Vertreter der Stadt, hier in Person von Monika Ebbinghaus, stellvertretende Bürgermeisterin, ist die Gratulation zum Geburtstag mit den Segenswünschen ein gern wahrgenommener Termin.

Halver. Zu erzählen hat Maria Zeisler viel. In Bochum geboren, kam sie 1947 mit ihrem Mann nach Halver. Ihren Mann Heinz hatte sie in der Wehrmacht kennengelernt. Damals hatte sie in der Küche gearbeitet, in der Essensausgabe ihren Mann bedient, der als Verwunderter aus Russland heimgekehrt war. Er kam aus Ost-Deutschland und wollte mit der „Sowjetischen Zone“ nichts zu tun haben. So verschlug es die beiden nach Halver an die Hagener Straße. Später zog das Paar an die Lohstraße und später an den Herpiner Weg. Dort hat Maria Zeisler 49 Jahre gewohnt, bevor sie sich vor elf Jahren dazu entschied, in das Wohnheim an die Mittelstraße umzuziehen.

Maria Zeisler ist froh, dass ihre drei Söhne alle ebenfalls in Halver wohnen und stets erreichbar sind. Auf die Frage, ob sie als gebürtige Bochumerin auch die Fußball-Bundesliga verfolge, gibt sie preis, dass sie passionierter Schalke-Fan sei, aber gestern Bochum auch geschaut habe.

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Zum 90. Geburtstag war sie mit ihren Söhnen zum ersten Mal auf Schalke in der neuen Veltins-Arena. Da es nur Karten für die höheren Ränge gab und ihr Sohn ihr den Aufstieg ersparen wollte, kümmert er sich darum, dass es andere Plätze gab. So haben sie direkt hinter der Trainer- und Spielerbank gesessen – mit bestem Blick aufs Spielfeld. Allerdings habe damals bei dem Spiel Schalke mit 4 zu 0 gegen Düsseldorf verloren. „Trotzdem ein tolles Erlebnis.“

Die stellvertretende Bürgermeisterin Monik Ebbinghaus gratuliert Maria Zeisler – Foto: Stephan Mertens

Überhaupt spielte Sport im Leben von Maria Zeisler eine große Rolle. Vor allem das Minigolfspiel hatte es der gesamten Familie angetan. Ihr Mann war vierfacher Europameister und sie hat immerhin einmal bei Westdeutschen Meisterschaften den Bronze-Rang belegt. Auch seien sie mit ihren Söhnen und Schwiegertöchtern in Sachen Minigolf viel unterwegs gewesen. So etwa auch oft in Österreich oder in Dänemark.

Ein Anruf einer weiteren Gratulantin unterbricht die Erzählung. Ins Telefon sagt sie: „Ich bin zufrieden. Ich kann ja noch selbst einkaufen oder spazieren gehen. Mit dem Rollator ist das kein Problem.“

Im Haus ist sie von den derzeit 28 Bewohnern die älteste. Mit ungefähr 10 Mitbewohnern treffe sie sich noch regelmäßig, sagt sie. Auf die Frage, ob sie auch ein Käsebrötchen möchte, antwortet sie: „So alt ich bin, ich habe noch nie Käse gegessen. Quark ja, aber kein Käse!“

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