OGS: Eltern kritisieren Verwaltung

Im Ausschuss für Bildung und Jugend sorgte das Thema OGS am Mittwochabend, 23. November, für Diskussionen.

„Wir zahlen schon jetzt für die Vision, die Sie von der OGS von morgen haben“, sagte Silke Jordan. Sie nutzte als Mutter eines Oberbrügger Schülers die Gelegenheit, beim Ausschuss für Bildung und Jugend vorzusprechen. Der Unterschied zwischen dem Offenen Ganztag in Halver und Oberbrügge sei groß, die Räume und das Angebot nicht vergleichbar. Und dennoch zahlten die Eltern denselben Preis. Bis die Versprechen der Stadt umgesetzt seien, sei ihr Kind schon auf der weiterführenden Schule.

Auch Daniela Joest übte als Mutter eines Oberbügger OGS-Kindes während der Sitzungsunterbrechung Kritik: „Wir hatten im Frühjahr ein Gespräch mit Kämmerer Simon Thienel. Wir hatten als Eltern angeregt, was für uns eine gute OGS ausmacht.“ Nichts davon sei erfüllt worden. Mit Carolin Berker als Leitung hätten die Kinder großes Glück gehabt. Aber warum habe die Stadt die Leitung bis zuletzt nur in Teilzeit beschäftigt, wenn sie doch die beste OGS wolle? Hätte sie die Möglichkeit, würde sie ihre Tochter sofort abmelden. Sie habe große Angst, dass das ganze Angebot nun weg bricht.

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Joest bezog auch Stellung zu den Aussagen Simon Thienels, der im LokalDirekt-Gespräch von positiven Rückmeldungen durch Oberbrügger Eltern sprach. „Die Stimmung unter den Eltern ist nicht so gut, wie Sie es beschrieben haben. Mir ist das nicht begreiflich.“

Jürgen Wichert griff die Kritik auf und fragte die Verwaltung, ob nicht an den Gebühren zu drehen sei, solange das optimierte Angebot in Oberbrügge nicht umgesetzt sei. Eine Antwort blieb aus. Kai Henning bekräftigte als OGS-Leiter der Regenbogenschule, dass alles weiterlaufe und nichts zusammenbreche. „Die Angebote, die von Carolin Berker ins Rollen gebracht wurden, soll es weiter geben.“

Jürgen Wichert: „Kritik der Eltern ernst nehmen“

Simon Thienel erklärte den Ausschussmitgliedern und Eltern im Forum der Lindenhofschule, dass er sich vorab am Mittwoch einen persönlichen Eindruck von der OGS gemacht und ein anderes Feedback bekommen habe. „Die Kinder und Mitarbeiter waren fröhlich und sehr optimistisch.“ Es gebe zudem auch noch andere Bereiche in der Stadt. Jürgen Wichert hakte nach und forderte die Verwaltung auf, die Kritik der Eltern ernst zu nehmen. „Ich habe das so verstanden, dass die Eltern mehr erwartet haben. Man muss die Frage stellen dürfen, warum gekündigt wurde.“ Damit bezog er sich auf die Aussage Kai Hellmanns, Fachbereich zwei, der vorab von einigen Kündigungen in Oberbrügge im Zuge der Preiserhöhung sprach.

Elternbefragung zum Offenen Ganztag in Halver

Thienel versicherte daraufhin, die „Kritik natürlich ernst zu nehmen“ und betonte, dass er auch gerne am OGS-Elternabend in Oberbrügge teilgenommen hätte. Man habe jetzt schon mehr für den Offenen Ganztag ausgegeben, als reingekommen sei.

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Ausschuss-Vorsitzender Achim Magenheimer (SPD) plädierte für „ein bisschen mehr Vertrauen“. Es gebe ein Qualitätsanforderungversprechen, daran müssten sie sich alle messen lassen. „Einfach mal optimistisch rangehen“, sagte er. CDU-Fraktionsvorsitzender Marvin Schüle forderte die Verwaltung auf, es ins Protokoll aufzunehmen, dass die Eltern zum Thema OGS befragt werden sollen.

Zahlen und Fakten

Kai Hellmann legte den Ausschussmitgliedern die aktuellen Zahlen zu den drei Grundschulstandorten vor: An der Lindenhofschule stehen für 130 Schüler 277 Arbeitsstunden zur Verfügung. In Oberbrügge sind es für 27 Kinder 84 Arbeitsstunden. An der Regenbogenschule in Halver stehen für 146 Schüler 255 Arbeitsstunden zur Verfügung.

Dr. Sabine Wallmann rückte die Arbeitsstunden daraufhin in den Fokus: „Wenn ich sehe, dass in Oberbrügge für 27 Kinder 87 Stunden zur verfügung stehen, dann erscheint mir das so, dass das zumindest stundenmäßig eine gute Auslastung ist.“ Es sei nicht immer alles perfekt und die Verantwortlichen müssten schrittweise vorgehen und das brauche eine gewisse Zeit. „Ich möchte die Verwaltung in Schutz nehmen. Ich glaube, dass da schon ganz viel Kraft reingesteckt wird.“

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