„Wir freuen uns, die Tradition des ökumenischen Aschermittwochs in diesem Jahr fortsetzen zu können“, sagt Paul-Gerhard Diehl von der evangelischen Jakobus-Kirchengemeinde. Musikalisch begleitet werde der Gottesdienst vom ökumenischen Kirchenchor, der sich aus den ehemals drei Breckerfelder Kirchenchören der evangelischen, katholischen und neuapostolischen Gemeinde neu gegründet hat.
Mit dem Aschermittwoch beginnt traditionell die Fastenzeit. Deshalb sollen beim ökumenischen Gottesdienst zwei Punkte im Zentrum stehen: Das Aschekreuz, das als Zeichen der Buße und Umkehr gelte und den Gläubigen auf die Stirn gezeichnet werde und so auch optisch den Beginn der Fastenzeit markiere. Zum anderen das alle zwei Jahre vom katholischen Hilfswerk Misereor präsentierte Hungertuch.
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Misereor hat 1976 die Tradition des Hungertuches wieder aufgegriffen, seitdem ist es in vielen katholischen Kirchengemeinden zentraler Bestandteil der jährlichen Fastenaktion. Ursprünglich entstammt die Idee einem alten kirchlichen Brauch, der bis vor das Jahr 1.000 n.Chr. zurückreicht. Die Tücher sollten der meist nicht Lesen könnenden Gemeinde die Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament bildhaft erzählen.
In diesem Jahr hat der nigerianische Künstler Emeka Udemba das Hungertuch gestaltet. Es trägt den Titel „Was ist uns heilig?“ und ist eine farbenprächtige Collage aus vielen Schichten ausgerissener Zeitungsschnipsel, Kleber und Acryl aufgebaut; vor einer rötlichen Fläche halten zwei Hände die Erdkugel.
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Das Motiv soll die „komplexen Multikrisen“ unserer Zeit und deren Verzahnung miteinander darstellen und dem Betrachter vor Augen führen, wo die Schwachstellen der aktuellen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen liegen. Nicht zuletzt sei gerade die Klimaveränderung eine Frage des Überlebens der Menschheit: „Wir haben nur diese Welt, und wenn wir sie nicht richtig behandeln, wird sie uns ins Gesicht springen“, sagt der Künstler.
In den katholischen Kirchen verdeckt das Hungertuch das Kreuz während der gesamten Fastenzeit und wird auch im Zentrum der Predigt während des ökumenischen Aschermittwochsgottesdienstes in Breckerfeld stehen.
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