Großes Orchester, beschwingte Melodien, begeisterte Besucher – KUK-Vorsitzender Rolf Muck konnte sich nach zwei Corona-Jahren wieder über ein (fast) volles Haus freuen. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, folgerte er angesichts des großen Interesses an dem Neujahrskonzert, das als Höhepunkt im kommunalen Kulturbetrieb gilt. Der Mensch brauche Kunst, Malerei, Theater, Musik. Kurz: „Er braucht KUK. Musik ist die beste Art der Kommunikation“, zitierte er Angelo Branduardi – eine internationale dazu.
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Dirigent auch amüsanter Moderator
Nach der Eigenwerbung und dem Dank an die Sponsoren nahmen Dirigent Johannes Klumpp und das Orchester die 400 Besucher mit auf eine musikalische Reise, die vorwiegend durch Europas Süden führte, aber auch Frankreich, England und das Strauß-selige Wien streifte. Klumpp hatte Orchester und Moderation im Griff, leicht und beschwingt. Amüsant, wie schon beim Konzert 2019, führte er durchs Programm, erklärte Musik und Mythen der Stücke, erweckte südländische Träume.
Der musikalische Bogen spannte sich von Rossinis „Barbier von Sevilla“, seiner „Gewittermusik“, über Jacques Offenbachs Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“, Hector Belioz, Eduard Strauss mit einem „Carmen-Kurzprogramm für Eilige“, so der moderierende Dirigent, über Leo Delibes „Les Filles de Cardix“ zu Johann Strauß‘ „Rosen aus dem Süden“ und „Spanischer Marsch“. Ein klassisches Programm, eine zweistündige musikalische Rundreise, die sowohl Publikum als auch Akteuren auf der Bühne sichtlich Freude machte.
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Sopranistin als Gesamtkunstwerk
Vokal setzte Leonor Amaral Akzente. Auch wer kein Wort ihrer Arien verstand, wusste, um was es geht: Liebe, Leidenschaft, Verzweiflung. Die zierliche Sopranistin mit der großen Stimme ließ Gesang, Mimik und Gestik zu einem schlüssig-eleganten Gesamtkunstwerk verschmelzen.
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Can-Can, Walzer, Märsche. „Endlich mal wieder ein entspannter Abend“, freute sich eine Besucherin schon zur Pause. „Einfach schön“, fanden es andere. Im Auftritt der Philharmonie war die sprichwörtliche Musik drin. Für die Klasse des Orchesters spricht auch ein Konzert in der Elbphilharmonie Hamburg, wo die Musiker aus Südwestfalen am 17. Februar debütieren.
Ob und wo es 2024 ein Neujahrskonzert geben wird, ist noch offen. An der Philharmonie Südwestfalen würde es nicht scheitern, am KUK-Vorstand auch nicht. Fraglich ist noch, ob die Stadthalle wieder genutzt werden kann oder welche Alternative infrage kommen könnte. Den beschwingten Start ins neue Jahr – auch mit neu aufgestelltem Catering, das mit zwei Theken lange Wartezeiten vermeiden sollte – würden viele vermissen.
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