Meinerzhagen. „Was auffällt ist, wie dankbar die Menschen sind. Sie sind froh, dass sie sich hier impfen lassen können“, zieht Stefan Beine, leitender Impfarzt im Medi-co-Impfzentrum in der Stadthalle nach dem ersten Vormittag eine positive Bilanz.
Zum Start am Dienstagvormittag waren 84 Impfwillige gekommen. Die meisten mit Anmeldung und dem Wunsch nach einem Booster. Einige wenige auch spontan. „Auch das kriegen wir hin“, sagt Timo Subat vom Medi-co-Team als Betreiber des Zentrums. Beide, Subat und Beine, kämen aus dem Rettungsdienst. „Da sind wir es gewohnt, schnell auf neue Situationen zu reagieren.“

Das zeigte sich schon am Dienstag. Während sich vorm Impfbus vor der Stadthalle eine lange Warteschlange bildete, verzichtete das Medi-co-Team auf die Mittagspause. Manche aus der Schlange nahmen die Möglichkeit gerne wahr, sich den Pieks drinnen zu holen, statt draußen in der Kälte zu warten. Andere fragten: „Wie, da kann man sich impfen lassen?“
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Dass der Impfbus zeitgleich vor der Tür stehen würde, „wussten wir auch nicht“, so Beine. Er vermutet, dass das an der früheren Terminplanung des Kreises gelegen habe. Denn: das Impfzentrum war auf Wunsch des Bürgermeisters und mit Unterstützung der Stadt innerhalb von sieben Tagen auf die Beine gestellt worden. Grundsätzlich mache es keinen Sinn, ein paralleles Impfangebot zu machen, zumal das Termin-Tableau in der Stadthalle erweitert werden soll. „Dann brauchen wir das mit dem Bus nicht mehr“, sagt Beine. Auch Timo Subat kann sich nicht vorstellen, „dass der Bus nochmal hier steht.“ Der könne dann dort eingesetzt werden, wo er mehr gebraucht wird. Subat sieht das als Möglichkeit, „gemeinsam die Pandemie zu bekämpfen.“
Besonders gefreut hat das Team, dass es gleich zum Start einige gab, die sich ihre erste Spritze gegen Covid geben ließen. Subat sieht das als Erfolg des ortsnahen und niedrigschwelligen Angebotes. Dabei soll es vorerst bleiben. Impfarzt Stefan Beine geht davon aus, dass „wir das Impfzentrum bis April brauchen werden“.
Ein Kommentar von Rüdiger Kahlke:
Hier die Warteschlange vor dem Impfzentrum Stadthalle. Dort, 20 Meter weiter, der Impfbus des Märkischen Kreises. Manche schütteln da nur mit dem Kopf. Wenn die Impf-Kampagne Fahrt aufnehmen soll und niedrigschwellige Angebote bestehen, gut so. Aber warum direkt nebeneinander? Warum steht der Impfbus dann nicht mal dezentral, vor Einkaufsmärkten, in Randbereichen, wo vielleicht eine Klientel anspricht, die beim Impfen schwerer zu erreichen oder weniger mobil ist. Oder warum nicht dann, wenn das Impfzentrum geschlossen ist? Montags oder abends?
Konkurrierende Angebote sorgen eher für Ärgernis. Sie sind ein Ausweis mangelnder Organisation und Absprachen. Das Nebeneinander an der Meinerzhagener Stadthalle ist ein weiterer Mosaikstein im Pannenbild, das sich seit Beginn der Pandemie durch alle politischen Ebenen zieht. Gut, wenn es diesmal nur der kurzfristigen Planung geschuldet wäre und eine einmalige Überschneidung bliebe.
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