„Meine Bilder erzählen Geschichten, die ich weder kenne, noch erklären könnte“, beschreibt Maler Werner Hannes seine eigenen Werke. Grund genug, einem Publikum die Möglichkeit zu geben, sich einen Eindruck von den Gemälden zu machen.
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Der ehemalige Düsseldorfer stellt seine Werke erstmals in Halver aus und ist froh, „so schöne Räume“ gefunden zu haben: „Meine Arbeiten sind meine Lebenswerke. In der Villa bekommen sie endlich Platz zum Atmen“. Für Jana Eilhardt, Kuratorin der Villa Wippermann, fiel die Entscheidung, Hannes’ Werke auszustellen, nicht schwer. Denn hinter seiner Kunst stecke eine tiefsinnige Bedeutung – ein „Ringen nach der eigenen Wahrheit“, wie sie es nennt.
Werner Hannes widmete sich der Kunst schon in Kindertagen. „Ich habe schon in meinem Schulbuch angefangen, zu kritzeln“, sagt der 79-Jährige im Gespräch mit LokalDirekt. Sein „Urerlebnis“ hatte er jedoch, als er als zehnjähriger Junge im Kino saß: „Ich sah einen Film über einen französischen Maler. Als dann eine bemalte Staffelei in mein Blickfeld geriet, staunte ich. Die runtergelaufene Farbe und dieses Ambiente hat mich bis ins Mark getroffen. Da wusste ich, dass ich das auch machen wollte.“ Von da an experimentierte er sich durch sein Leben. Angefangen mit Radierungen (einer Drucktechnik), hin zu Öl- und Acrylmalereien bis hin zu seiner Lieblingstechnik: „Einfach mal rummatschen“.
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Der Künstler zeigt auf eine halbvolle Wasserflasche und verrät, dass er seine Inspirationen überall finde. „Ich bin Maler, weil ich von frühester Jugend an durch die Welt gelatscht bin und rumgeguckt habe. Ich lebe mit den Augen. Das ist alles.“ Die Formel sei das Sehen und der Augenblick, den Hannes mithilfe seiner Bilder festhalten möchte. Kunst erfülle den ehemaligen Apotheker, selbst die schrägsten Ereignisse, wie er berichtet: „In meinem alten Haus in Düsseldorf hing mal ein kleines Bild von mir an der Toiletten-Wand. Eines Tages verschwand es einfach – es wurde geklaut. Das hat mich richtig befriedigt, weil es demjenigen anscheinend gefallen hat. Es war ein Kompliment für mich.“
Das Obergeschoss mit der Ausstellung „Lilo Cappallo und die Geschichte der Fotografie“ läuft noch circa eineinhalb Wochen. Während das Heimatmuseum komplett umgestaltet wird, stellt Peter Bell seine Fotoserie „Ist das Halver? Das ist Halver!“ aus. Wer sich für die Gemälde von Werner Hannes interessiert, hat ab Sonntag, 8. Januar, die Gelegenheit, die Ausstellung „Sehnsucht des Sehens“ in der Villa Wippermann zu besuchen. Am Ende der Ausstellung werden die Kunstwerke – zugunsten sozialer Projekte in Halver – versteigert.
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