Neue Hoffnung auf Gastronomie an der Lenne

Es gibt wieder Hoffnung auf eine Gastronomie auf dem ehemaligen Rastatt-Gelände. Derzeit laufen Gespräche mit einem möglichen Investor.

Die Rastatt – eine schier unendliche Geschichte. Doch nun gibt es tatsächlich Hoffnung auf ein Happy End. „Ja, es stimmt, derzeit führen wir Gespräche mit einem Interessenten“, sagt Bürgermeisterin Birgit Tupat. Um wen es sich handelt, will sie allerdings noch nicht sagen. Denn das wäre ihrer Meinung nach zu früh. „Das Konzept klingt für uns gut. Jetzt muss allerdings noch die Finanzierung geprüft werden. Bis das nicht steht, werden wir nichts weiter sagen“, erklärt Tupat. Sobald die Rahmenbedingungen abgeklärt sind, werde das Konzept dem Arbeitskreis Rastatt präsentiert. Anschließend würde es öffentlich im Planungs- und Bauausschuss besprochen. „Die Gespräche bisher waren auf jeden Fall gut“, berichtet die Bürgermeisterin.

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Die Nachrodt-Wiblingwerder trauern ihrer Rastatt auch zwei Jahre nach dem Abriss noch hinterher. Die Schließung habe vor allem für Vereine und Verbände eine kaum zu schließende Lücke hinterlassen. Es fehlt ein Veranstaltungsraum und eine Gastronomie mit vielen Plätzen im Tal. Das sieht auch die Politik so. Wer auf die Historie blickt, sieht einen aussichtslosen Kampf um ein viel zu marodes Gebäude.

Die Schützen verabschiedeten sich 2018 von Pächterin Anke Ahlers. – Foto: Machelett

Der Anfang vom Untergang war 2003. Damals glaubten die Politiker noch mehrheitlich an eine Zukunft für die Rastatt. 360.000 Euro investierte die Gemeinde in das Hotel. Ganz unumstritten war das Ganze jedoch nicht. Denn auch da war bereits klar, dass es einen gewissen Investitionsstau gibt. Wie schlimm es tatsächlich um die Rastatt stand, wurde am 16. März 2017 deutlich, als Gutachter Holger Selve die Ergebnisse seiner Untersuchungen im Rat vorstellte. Neben einem feuchten Keller gibt es auch noch Schimmel und Pilzbefall. Es begann eine schier endlose Debatte über alle Möglichkeiten. Im Herbst wurde überlegt, noch einmal 400.000 Euro zu investieren. Damit könnten die wichtigsten Arbeiten erledigt werden. Wirtschaftlich ist das aber nicht. Das sagt auch ein weiterer Gutachter, der eine Zweitmeinung abgeben sollte.

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Im Frühjahr 2018 zieht dann Pächterin Anke Ahlers nach neun Jahren die Reißleine und kündigt. Sie kann den Saal aufgrund der Baumängel nicht mehr nutzen und verliert damit ihre wirtschaftliche Grundlage. Doch was nun? Die CDU appelliert für eine kleine Lösung. Der Raum mit Theke und die Hotelzimmer sollen bleiben, der Rest abgerissen werden. Anschließend könnte ein Saal angebaut werden. Doch der Vorschlag überzeugt nicht. Wirtschaftlich sei das nicht sinnvoll und so wird die Rastatt am 1. Juni 2018 endgültig geschlossen. Zwei Jahre steht die Rastatt leer. Vandalismus wird zum Problem und es wird klar, dass das Gebäude nicht mehr tragbar ist. Am 2. Juni 2020 ist der Abriss beschlossene Sache.

Vor allem Vereinen und Verbänden fehlen die Räume der Rastatt für Feste und Veranstaltungen. – Foto: Machelett

Einen neuen Plan für das Gelände gibt es auch schon: Qbus. Eine neue, moderne Gastronomie – finanziert durch eine Bürgerstiftung. Ähnlich dem Konzept der Rohmeisterei in Schwerte. Weit mehr als 50.000 Euro sind die Nachrodt-Wiblingwerder bereit dafür zu geben. Doch der Traum zerplatzt. Der Betreiber springt ab. Seither gibt es Resignation auf allen Seiten. Vereine suchen sich neue Möglichkeiten. Die Schützen zieht es in die Schöne Aussicht nach Wiblingwerde, das Amateurtheater Brettken am Drögen Pütt wandert nach Hohenlimburg aus und der KulturSchock kämpft seither ums Überleben, da Räume für Veranstaltungen fehlen. Es gab zwar immer mal wieder Gespräche mit möglichen Interessenten, aber am Ende wollte niemand wollte das Gelände nutzen.

Nun funkt wieder ein kleines bisschen Hoffnung auf. Und alle sind sich nach wie vor einig, dass das Gelände insbesondere aufgrund der Lage an der Lenne durchaus Potenzial hat. Ob dieses nun auch genutzt werden kann, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

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