Märkischer Kreis. Wer durch das Ebbegebirge wandert, könnte sich über die Namensgebung der Forstwege wundern. Macht etwa der „Märzenbecherweg“ noch Sinn, weil hier im Frühjahr tatsächlich tausende der geschützten Pflanzen weißblühend angetroffen werden können, so sucht man auf dem „Auerhahnbergweg“ den stolzen Hühnervogel vergeblich. Auch auf dem „Wilddiebsweg“ wird man heute kaum noch Wilderer antreffen; ebenso gibt es entlang des „Jagdhüttenwegs“ auch keine Hütte mehr.
Doch die interessanten Namen haben durchaus ihre Geschichte. Denn Wege durchs Ebbegebirge gibt und gab es zuhauf. Aus Wildpfaden wurden Forstwirtschafts- oder Wanderwege. Über 30 dieser Wege sind ausgeschildert und eignen sich vortrefflich den Mittelgebirgszug zwischen Lüdenscheid und Herscheid im Norden und Meinerzhagen im Süden mit seinen zahlreichen Naturschutzgebieten wandernd zu erkunden.
Dass die Namen der Wegweiser ihre Geschichte haben, lässt sich erahnen. Denn Wilddiebe gab es einst genauso wie eine Jagdhütte und auch Auerwild. Um sich besser im Wald zurechtzufinden, gaben die Waldarbeiter den Wegen die heute oft seltsam anmutenden Namen, die manchmal auch auf vergangene Ereignisse zurückzuführen sind.
Damit die Geschichten hinter den Namen nicht in Vergessenheit geraten, hat der Heimatbund Märkischer Kreis recherchiert und dokumentiert, was sich dahinter verbirgt. Herausgekommen ist eine 100 Seiten starke Broschüre, die mit hochwertigen Bildern und einer Wanderkarte noch zusätzlich aufgewertet wurde.
Dank zahlreicher Mitarbeiter wie etwa die Revierförster von Wald und Holz NRW, Regionalmanager des Naturparks Sauerland Rothaargebirge, die Heimatvereine der anliegenden Kommunen, weitere Experten und Insider sowie Berichte aus dem Archiv des Märkischen Kreises entstand ein umfangreiches, lesenswertes Werk.
„Wenn Sie demnächst durch das Ebbegebirge wandern, vielleicht auf einem der Forstwege, werden Sie unser schönes Mittelgebirge mit anderen Augen sehen. Erweitert und tiefer blickend, denn dann kennen Sie auch die Geschichten“, sagte Landrat Marco Voge bei der Vorstellung der Broschüre an der Nordhelle. Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper ergänzte: „Alte Geschichten verblüffend modern erzählt: Ein spannendes Werk über die Schönheit unserer Natur – gespickt mit besonderen Details der Region.“
Die kostenlose Broschüre ist über den Märkischen Kreis (d.krueger@maerkischer-kreis.de) sowie über die Tourismusbüros der Gemeinde Herscheid, der Stadt Meinerzhagen und der Stadt Plettenberg erhalten.