„Netzwerk Zukunft“ stellt Konzept vor

Das "Netzwerk Zukunft: Schule – Eltern – Wirtschaft" soll die "lebenwerte Region" stärken und Jugendlichen verdeutlichen, dass "auch hier Karriere möglich" ist. Deshalb hatte das "Regionalmanagement Oben an der Volme" in den Kiersper Ratssaal eingeladen.

Zunächst ließen sich skeptische Blicke in den Gesichtern der Unternehmens- und Schulvertreter erkennen. Doch im Laufe des Abends und mit zunehmendem Informationsfluss änderte sich dies und das Interesse an einer Teilnahme an dem vorgestellten Konzept war geweckt. Doch worum ging es eigentlich?

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Das „Netzwerk Zukunft: Schule – Eltern – Wirtschaft“, dass die „Regionalentwicklung Oben an der Volme“ bereits 2019 ins Leben gerufen hatte, stellte am Donnerstag, 9. Februar, Konzepte vor, mit der die regionale Arbeitswelt gestärkt und somit dem immer wieder zitierten Fachkräftemangel entgegen gewirkt werden soll.

Eingeladen waren alle Arbeitgeber und Schulvertreter aus der Region. Etwa 20 Vertreter von Unternehmen und Schulen waren der Einladung gefolgt und ließen sich von Susanne Neumann und Friederike Bönnen vom Regionalmanagement sowie von Saskia Haardt-Cerff und Niklas Jung von Projektmanagement PERSPEKTIVE Südwestfalen 2.0 über eine mögliche Kooperation informieren.

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Das formulierte Ziel: „Junge Menschen in der Region halten bzw. sie zurückholen und die Fachkräfte von morgen sichern!“ Dazu soll auch das Netzwerk dienen. Hier soll ein Zusammenschluss von Arbeitgebern und weiterführenden Schulen aus der Region „Oben an der Volme“ sowie von übergeordneten Institutionen stattfinden. Diese könnten dann „die Vielfalt der beruflichen Perspektiven in der Region vermitteln, aber auch die hohe Lebensqualität (auch in Richtung Lebens- und Familienplanung) aufzeigen und gemeinsame Projekte umsetzen, die dies verbinden“.

Laut Susanne Neumann und ihrer Kollegin Friederike Bönnen seien in diesem Rahmen bereits verschiedene Aktivitäten gemeinsam geplant und umgesetzt worden. So wurde etwa die „Karriere-Seite“ ins Leben gerufen, die dazu diene, jungen Menschen die Karrieremöglichkeiten vor Ort aufzuzeigen und sie motivieren solle, nach der Schule in der Region zu bleiben und hier eine Ausbildung zu beginnen. Auf der Internetplattform können sich alle Arbeitgeber aus der Region kostenfrei eintragen und präsentieren.

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Besonders spannend: Schulabgänger haben die Möglichkeit, sich für ein sogenanntes „Gap-Year Oben an der Volme“ zu bewerben. Ein Format, das gezielt junge Menschen aus den fünf Kommunen ansprechen und einbinden soll. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, drei verschiedene Unternehmen in einem Praktikum jeweils drei Monate lang intensiv kennenzulernen. Interessensbekundungen können dem Regionalmanagement bis zum 10. März mitgeteilt werden.

Saskia Haardt-Cerff (M.) referiert – Foto: Mertens

Saskia Haardt-Cerff stellte – mit der Unterstützung ihres Kollegen Niklas Jung – bei dem Treffen auch die Rahmenbedingungen und Konditionen einer Teilnahme am Projekt vor. Hier wurden bereits erfolgreich durchgeführte „Gap Year“-Praktika mit reicher Bebilderung vorgestellt.

Besonders „plastisch“ wurde es dann allerdings, als Sebastian Düvel, Geschäftsführer der Firma CA Vending Krugmann aus Meinerzhagen, als Unternehmensvertreter, der bereits im südwestfälischen Projektformat teilnimmt, sehr lebhaft und unterhaltsam von seinen Erfahrungen berichtete.

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Seine Firma habe bereits mehrere „Gap Year“-Praktikanten gehabt, die den Einblick in den Arbeitsalltag bei der Herstellung und Aufstellung der Getränkeautomaten hilfreich fanden. Es erleichtere die Job-Findung und die jungen Menschen würden merken, dass sie gebraucht würden. Da könne es schon mal zu Äußerungen wie „Ich möchte Geschäftsführer werden!“ kommen. Ein anderer Praktikant habe zum Abschluss gesagt: „Immer wenn ich jetzt an einen Kaffeeautomaten gehe, werde ich an euch denken“. Düvel betonte, dass er nur positive Erfahrungen gemacht habe und auf interessierte junge Menschen gestoßen sei.

Interessierte Zuhörer im Kiersper Ratssaal. – Foto: Mertens

Nach der Feststellung eines Zuhörers, dass nur Abiturienten oder junge Menschen mit Abschluss an einem Berufskolleg momentan zur Zielgruppe gehören, wurde als Denkanstoß überlegt, ob man auch zu Menschen unter 18 Jahren Zugang finden könne.

Darüber hinaus wurde die Idee einer „Langen Nacht der Wirtschaft“ vorgestellt. Hier öffnen regionale Unternehmen ihre Tore und präsentieren sich als wichtige Bestandteile der Region und attraktive Arbeitgeber. Schüler, Studenten, Arbeits- und Ausbildungsplatz-Suchende sowie Eltern können spannende Produktionsstätten hautnah kennenlernen und mehr über Job- und Ausbildungsperspektiven/Karrierechancen erfahren. Das Format soll neugierig machen und Vorurteile abbauen. Zudem ist ein weiteres Netzwerktreffen im Sommer angedacht.

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