Nächtliche Such- und Rettungsaktion im Wald

Diese Rettungsaktion war für alle Beteiligten lehrreich: Die Feuerwehr hat positive Erfahrungen mit der GPS-Ortung von Handys gemacht, und ein Autofahrer kennt nun die Konsequenzen, wenn man unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln den Notruf wählen muss.

Schalksmühle. In der Nacht zum Mittwoch, 2. Februar, endete um 1 Uhr die Nachtruhe für die Einsatzkräfte der Löschgruppe Hülscheid, nachdem sich im Bereich Lauenscheider Mühle ein PKW im Wald festgefahren hatte. Die genaue Position war unbekannt, und die beiden Autoinsassen konnten sich auch nicht mehr orientieren. Eine Suchaktion lief an.

Für die Kräfte von Polizei und Feuerwehr nicht gerade ein leichter Einsatz, denn die Dunkelheit erschwerte massiv die Suche nach den Hilfesuchenden. Bei denen handelte es sich um einen 40 Jahre alten Mann sowie eine 27-jährige Frau. Die Retter setzten auf die GPS-Ortung über ein Handy der beiden. Damit konnten die Koordinaten des Standortes bestimmt, und das Auto samt Insassen nach einiger Zeit gefunden werden. Doch damit fingen die Probleme für alle Beteiligten erstmal richtig an.

Die Beamten hatten große Zweifel an der Fahrtüchtigkeit des Mannes und dieser Eindruck wurde schnell durch weitere Indizien erhärtet. Somit endete der Ausflug ins Grüne mit der Entnahme von Blutproben. Die Polizei ermittelt nun gegen beide Beteiligte wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Auch das Auto selbst erwies sich als hartnäckiges Problem: „Der Wagen hatte sich im Wald so festgefahren, dass er nicht so einfach herausgezogen werden konnte“, erklärt der stellvertretende Wehrleiter Olaf Bühren. Schließlich könne durch Baumstümpfe oder anderes Holz unnötig viel kaputtgehen, wenn der Wagen am Seil mit Hauruck gezogen würde. Da von dem Citroen selbst keine Gefahr ausging, wurde beschlossen, das Auto bei Tageslicht von einem Abschleppunternehmen bergen zu lassen.

Dies alles zog sich bis 4.30 Uhr in den frühen Morgen hin. Von der Nachtruhe blieb für die 20 Kräfte der Löschgruppe Hülscheid nicht mehr viel übrig. Der stellvertretende Wehrleiter zieht positive Erkenntnisse aus dem Einsatz. Obgleich es sich um eine durchaus vermeidbare Notlage handelte, zeigten sich die Möglichkeiten der modernen Technik. Unfälle in Gebieten weit abseits von Straßen passieren immer wieder. Nicht selten stehen die Retter unter einem enormen Zeitdruck, weil Menschen dringend auf medizinische Hilfe angewiesen sind. Handys können in solchen Situationen eine enorme Hilfe sein.