Modelleisenbahnen locken ins MEC-Vereinsheim

Am Wochenende zogen die Modelleisenbahnen die Gäste in ihren Bann.

Der Veranstalter schätzte die Zahl der Besucher der Modelleisenbahntage auf rund 800. Auch am späten Sonntagnachmittag, 20. November, drängten sich zwei Stunden vor dem offiziellen Ende der Ausstellungstage die staunenden Gäste zwischen die Gleisanlagen in den Maßstäben H0 und Spur 1, um die auf den Schienen rollenden Züge zu begutachten. Der Besucherrekord wurde zwar nicht geknackt, aber es kamen in diesem Jahr doch deutlich mehr Menschen ins Modelleisenbahner-Domizil am Weißenpferd als noch vor einem Jahr.

Die Lokomotiven und ihre angehängten Waggons spielten eine wichtige, aber keineswegs die einzige Hauptrolle auf der weitläufigen Anlage. Obwohl die Begeisterung für die Zugmodelle auch die Halveraner Modelleisenbahner antreibt, ist es nicht nur das Sammeln dieser Miniaturen – die bei der gängige Variante der Spur „H0“ im Maßstab 1:87 gebaut sind -, sondern auch stets die Freude am Modellbau, am Gestalten.

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In der Halveraner Anlage sind rund 400 Meter Schienen verlegt worden. Das ist zwar schon eine immense Herausforderung, aber vielleicht auch etwas langweilig. Da auch das Auge mitfährt, entstehen um das Schienennetz schnell auch grüne Landschaften, ganze Stadtteile und industrielle Umgebungen.

Beim MEC geht man sogar noch einen Schritt weiter: Hier wurden markante Gebäude aus dem aktuellen, aber auch dem historischen Halveraner Stadtbild nachgebaut. So wurden etwa das Waldfreibad Herpine, Fabrikgebäude, ein alter Bahnhof oder auch der Aussichtsturm Karlshöhe für die Anlage originalgetreu und ohne Modellbausatz nachgebaut. Spätestens an dieser Stelle wird klar: Hier wird ernstzunehmender, hochklassiger Modellbau betrieben.

Wer schon einmal ein vorgefertigtes Modelleisenbahn-Haus zusammengebaut hat, weiß, wieviel Arbeit und Zeit bereits darin steckt. Zigfach mehr dürften die Miniaturen der Halveraner Gebäude in Anspruch genommen haben. Ein Aufwand, der einen hohen Wiedererkennungswert bietet.

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Angesichts des großen Zuspruchs wurde auch klar, dass die Modelleisenbahn bei vielen Menschen noch immer einen hohen Stellenwert genießt – sogar bei Jugendlichen. Denn hier werden sie kreativ gefördert, handwerklich gefordert und lernen einen Menge über Elektrotechnik.

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Dem Verein ist die Jugendförderung daher sehr wichtig, wie der Vorsitzende Peter Bell betont. Und die Einstiegshürden sind nicht so hoch, wie mancher befürchten mag: „Viele Anfänger neigen dazu, sofort viel zu viel machen zu wollen“. Dabei genüge ein Starterset für den Einstieg völlig, erklärt Fachmann Jörg Grigull.

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Technisch ist der Verein – wie vermutlich viele andere Modelleisenbahner auch – vorne mit dabei und zeigt manchem Industriebetrieb, wo es langgehen könnte – sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn manche Mitglieder hatten einen Tablet-PC in der Hand, von dem sie die Anlage steuern und kontrollieren konnten. Chipgesteuert geht es nicht erst seit Neuestem an den Gleisen zu: „Wir steuern hier seit etwa 20 Jahren alles digital“, so Bell. Bereits an einem früheren Club-Standort sei die Gleisanlage so fortschrittlich gewesen.

Da leerer Magen bekanntlich nicht gerne reist – auch nicht mit der Modelleisenbahn – gab es abseits von Dampfloks, Güterwagen und alten Bahnhöfen auch reichlich Verpflegung.

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