Mitgefühl und Solidarität: 300 Halveraner am Alten Markt

„Halver hilft. Und in der Not rücken wir alle zusammen", sagte Michael Brosch am Mittwochabend, als er zu 300 erschienenen Bürgern sprach, die ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine bekundeten.

Halver. Mit dieser „überwältigenden Resonanz“ auf die Einladung zur Solidaritäts-Kundgebung für die Menschen in der Ukraine hatte Mit-Organisator Martin Kastner nicht gerechnet. Rund 300 Menschen waren dem Aufruf von Politik, Kirchengemeinden, Flüchtlingshilfe und Bürgermeister Michael Brosch gefolgt und hatten sich am Mittwochabend, 2. März, auf dem Alten Markt eingefunden, um gemeinsam zu beten und ihr Mitgefühl zu signalisieren.

„Wir stehen heute hier zusammen, weil wir den kriegerischen Akt Putins auf das ukrainische Volk aufs Schärfste verurteilen“, fasste Bürgermeister Michael Brosch die Intention aller zusammen, sich an diesem Abend am Alten Markt zu versammeln. „Wir wissen, dass wir hier in Halver keine Lösung für diesen militärischen Konflikt präsentieren können. Aber wir sind bereit, zu helfen. Der Rat der Stadt Halver hat beschlossen, dem Bündnis „Sichere Häfen“ beizutreten und in diesem Zusammenhang bereits zusätzliche Geflüchtete aus Syrien aufgenommen. Nun bereiten wir uns vor, Flüchtenden aus der Ukraine ebenfalls zu helfen. Sie sind in Not geraten, ohne dafür eine Ursache gesetzt zu haben“, betonte Brosch.

Mithilfe ist wohl das, was viele Halveraner derzeit antreibt. Anders kann sich Kristian Hamm den enormen Zuspruch auf die Spendenaktion nicht erklären, die er gemeinsam mit Matthias Clever und Manuel Buddenberg derzeit organisiert – LokalDirekt berichtete. Mehr als 6.500 Euro (Stand 2. März, 19 Uhr) wurden seit dem Aufruf am Montag, 28. Februar, bereits gespendet, hinzu kommen Sachspenden, die in der kommenden Woche mit einem Lkw an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht werden sollen. Es werden vor allem Verbandsmaterial und Medikamente aber auch Hygieneartikel, Schlafsäcke und warme Kinderkleidung benötigt. „Ihr Einsatz und Ihre Bereitschaft zu helfen ist beispiellos. Vielen Dank dafür“, sagte Hamm auf dem Alten Markt.

Bürgermeister Michael Brosch sprach zu den Bürgern, neben ihm Martin Kastner, Mit-Organisator und SPD-Fraktionsvorsitzender. -Fotos: Kämper
Die Lokalpolitiker aller Fraktionen luden ein zur Schweigeminute.
Pfarrer Christoph Dickel hielt eine Ansprache, seine Kollegen der FeG Halver und Bever, Thorsten Begerau und Hans-Peter Helm, beteten im Anschluss.

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„Unsere tiefe Glaubensüberzeugung ist es, dass jeder Mensch auf dieser Welt ein von Gott geliebter Mensch ist, dessen Leben es zu respektieren und zu schützen gilt“, fasste der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Christoph Dickel in seiner Ansprache zusammen. Er fügte hinzu: „Unser ganzes Mitgefühl und unsere Unterstützung gehört den überfallenen Menschen in der Ukraine. Dort wird unsägliches Leid verursacht. Ins Leid gestürzt werden auch ungezählte russische Familien, deren Familienangehörige in diesem Krieg körperlich uns seelisch verwundet oder auch getötet werden. Auch sie wollen wir nicht vergessen ohne dabei auch nur einen Moment aus den Augen zu verlieren, von wem die Gewalt und der Krieg in dieser Situation ausgehen. Aber es gehört zur schrecklichen Wirklichkeit, dass in einem Krieg immer alle verlieren.“

Die Ansprachen der Kundgebungs-Organisatoren würdigten die Bürger mit Applaus. Ihre Solidarität zeigten einige von ihnen zudem anhand von Plakaten, auf denen sie Frieden und ein Ende des Krieges in der Ukraine forderten. Die Veranstaltung dauerte rund eine Stunde.

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Abgabetermine für die Spendenaktion in Halver:

Donnerstag, 3. März, 10 bis 16 Uhr, Frankfurter Straße 46, Agentur „die von hier“ und Sentiris gGmbH

Freitag, 4. März, 14 bis 18 Uhr, Kindervilla, Mittelstraße 4
TIPP: Für jeden Spender / Spenderin backen die Mitarbeiterinnen der Kindervilla eine Waffel.

Samstag, 5. März, 9 bis 13 Uhr, Frankfurter Straße 46

Wer in Oberbrügge wohnt und nicht nach Halver fahren möchte, hat zudem die Möglichkeit, Sachspenden bei Dagmar Eckhardt, Burgweg 27, abzugeben. Sie wird dann rechtzeitig alle bei ihr abgegebenen Hilfsgüter nach Halver zu Kristian Hamm bringen. Dagmar Eckhardt ist telefonisch erreichbar unter 0162 / 7910983.

Benötigt werden zudem Kartons für die Verpackung sowie Menschen, die helfen, Kartons und Säcke in ukrainischer Sprache zu beschriften.

Kristian Hamm erläutert die Spendenaktion in Halver. -Videos: Kämper

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