Damit hatte Helmut Willnat, Schriftführer beim Verein „Kinder für Tschernobyl“ aber bereits gerechnet. „Einfach nur entsetzlich“: Willnats klare Worte klingen resigniert. Obwohl er innerlich – nach eigenem Bekunden – eine Naturkatastrophe eher akzeptieren könne, als einen Krieg „in dem Menschen absichtlich erschossen würden“. Insbesondere die in allen betroffenen Gebieten dringend benötigten Kleidungsstücke könnten die Menschen eben nur einmal spenden und dass diese zu einem großen Teil in die Erdbebengebiete gehen würden, sei völlig klar.
So war die Stimmung beim Sortieren der abgegebenen Sachspenden für die Ukraine etwas weniger fröhlich als sonst, Dennoch kam einiges zusammen. Ausgeblieben sind diesmal die außergewöhnlichen Stücke. Kleidungsstücke, die besonders kurios wirken und oft für Erheiterung sorgen. Oder solche, die in den betroffenen Gebieten Luxus darstellen. Dazu zählen etwa auch Brautkleider.
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Allein die Vorstellung, eine junge Frau in der Ukraine könne in einem gespendeten schönen Hochzeitskleid vor dem Traualtar nur für einen Tag, vielleicht ein paar Stunden, die allgegenwärtigen Sorgen, Nöte und Ängste vergessen, rührt die Ehrenamtlichen sichtbar. Kein Zweifel: In einem von Krieg gebeutelten Gebiet wäre das Luxus, allerdings mit einem gespendeten Kleid.
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Immer wieder eine besonders schöne Erfahrung: „Leuchtende Augen von Kindern, die Spielzeug bekommen.“ Immerhin: Diesmal wurden Matratzen abgegeben. Auch die werden immer wieder dringend benötigt.
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Bis voraussichtlich im Juni die nächste Hilfslieferung in die Ukraine rollt, sind wohl noch vier oder fünf Annahmetage nötig. Bis dahin bleibt es für die Helfer ein Wechselbad der Gefühle: Einerseits die Freude über den Wegfall der Corona bedingten Einschränkungen, andererseits die Sorge um die Menschen in den betroffenen Gebieten. „Die ukrainische Regierung hat die Menschen in Bachmut aufgefordert, die Gegend zu verlassen“, berichtet Helmut Willnat. Jene Gegend, in die zahlreiche Hilfslieferungen aus Kierspe gebracht worden sind.
Die nächste Sammlung findet am Samstag, 23. März, statt. Zwischen 10 und 12 Uhr können Hilfsgüter wie Kleiderspenden am Lager des Vereins an der Straße „Vorth 2“ (B54) abgegeben werden. Auch weitere Helfer sind willkommen. Auf die wartet eine sinnvolle Aufgabe – zumeist mit Spaß verbunden – und anschließend ein gemeinsames Kaffeetrinken.
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