Mechanische Reanimationshilfe probeweise im Einsatz

Mit dem „Corpuls CPR“ kommt beim Rettungsdienst des Märkischen Kreises eine mechanische Reanimationshilfe testweise zum Einsatz.

Märkischer Kreis. Seit Juni 2021 werde das Gerät im Kreisgebiet erprobt, heißt es in einer Mitteilung des Märkischen Kreises. Bis Januar 2022 läuft das Pilotprojekt noch. 30 Mal Herzdruckmassage, zwei Mal beatmen – Maßnahmen, die im Notfall Leben retten können. Bei dem Rettungsdienst des Märkischen Kreises wird in bestimmten Fällen die mechanische Reanimationshilfe „Corpuls CPR“ erprobt. Bis Januar 2022 sei das Gerät der Firma GS Elektromedizinische Geräte G. Stemple GmbH aus dem bayerischen Kaufering noch kreisweit im Einsatz.

„Der Corpuls CPR übernimmt beim Patienten die Herz-Druckmassage, zum Beispiel auf dem Weg ins Krankenhaus. Es erfolgt eine ermüdungsfreie, hocheffiziente Kompression des Brustkorbes. Dadurch können sich unsere Rettungsdienstmitarbeiter auf die weitere Versorgung und den Transport konzentrieren“, erklärt Heinz Ostermann, ärztlicher Leiter Rettungsdienst beim Märkischen Kreis. Auch die Sicherheit der Insassen während des Patiententransportes werde verbessert.

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Testphase seit Juni 2021

Unterwegs ist die medizinische Reanimationshilfe im Märkischen Kreis seit Juni. Wird es im Notfall vom Rettungsdienst vor Ort nach Abwägung bei einer Indikation angefordert, erfolgt die Freigabe durch Heinz Ostermann. Danach muss das Gerät innerhalb kürzester Zeit vom Standort an der Rettungswache Werdohl zum Einsatzort transportiert werden. „Das steuern wir von unserer Kreisleitstelle im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum auf Rosmart in Altena“, berichtet Heinz Ostermann.

Mehr als 30 Mal wurde die mechanische Reanimationshilfe bereits im Märkischen Kreis eingesetzt (Stand: 15. Dezember 2021). Bis Januar 2022 ist der „Corpuls CPR“ kreisweit noch probeweise im Einsatz (Symbolfoto). Foto: Hannah Heyn/Märkischer Kreis

Am Einsatzort wird es dann ausschließlich bei Reanimationen genutzt. Ostermann und sein Team kennen die Anwendungsfälle. „Das sind zum Beispiel Kreislaufstillstände wie bei einem Herzinfarkt oder einer Lungenembolie, also ein Verschluss von Blutgefäßen in der Lunge“. Weitere Beispiele: fortgesetzte Reanimationsmaßnahmen in Rettungshubschraubern oder Sondersituationen wie die Rettung über eine Drehleiter oder einen Schleifkorb.

Regiebetriebsleiter Uwe Krischer betont aber, dass es „auch Situationen gibt, in denen das Gerät nicht zum Einsatz kommen kann, wie bei Traumapatienten oder Fehlbildungen des Brustkorbes.“ In solchen Fällen sind die medizinischen Risiken zu groß.

„Corpuls CPR“ bereits mehr als 30 Mal eingesetzt

Seit sieben Monaten läuft die Pilotphase. Mehr als 30 Mal wurde die mechanische Reanimationshilfe bereits eingesetzt (Stand: 15. Dezember 2021). Dabei ließen sich Erfolge verzeichnen, heißt es in der Mittteilung. Ostermann: „Trotz einer verlängerten Maßnahme zur Wiederbelebung konnten wir mit Hilfe des Gerätes den Kreislauf von Patienten wiederherstellen. Das bedeutet: das Herz hat nach dem Stillstand wieder selbstständig gearbeitet. Das freut mich als Arzt sehr.“

Noch bis Januar 2022 wird der „Corpuls CPR“ erprobt. Danach werden die Ergebnisse ausgewertet. Positive Tendenzen sind für Heinz Ostermann klar: „Das Gerät bietet eine wichtige Unterstützung für die Reanimation von Patienten, insbesondere während der Rettungsfahrten. Trotzdem kann jedoch niemals gewährleistet werden, dass dieser Prozess erfolgreich ist. Was sich in der Praxis aber zeige: Der Corpuls CPR leiste einen bedeutenden Beitrag zum medizinischen Fortschritt.“

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