„Masterplan Radverkehrsnetz“ erstellt

Als am Donnerstagabend, 26. Januar, der Ausschuss für Klima, Planung, Stadtentwicklung, Mobilität und Umwelt in den Ratssälen tagte, stand die Präsentation des "Masterplan Radverkehr" im Fokus der Sitzung.

Die vom Märkischen Kreis bereits 2020 in Auftrag gegebene Studie wurde vom Kölner Büro Via erstellt. Das Ergebnis für Meinerzhagen stellte der Via-Mitarbeiter Dominik Tönnes ausführlich vor. Hier wurde schnell klar: die Studie ist sehr genau und äußerst detailreich und umfasst den gesamten Alltagsradverkehr.

Die Ausschussmitglieder lobten in der Sitzung ausdrücklich die Ausführungen des Via-Mitarbeiter Tönnes. Für die Studie wurde eng mit Mitarbeitern aller 15 beteiligten Städten und Gemeinden zusammengearbeitet und auch etwa rund 700 Online-Hinweise aus der Bevölkerung, die online über eine Bürgerbefragung eingegangen waren, flossen mit ein. Das Ergebnis ist ein „Wunschliniennetz“, das auch übergreifend – also zwischen unterschiedlichen Kommunen – funktionieren soll und bei dem auch Faktoren wie etwa der ÖPNV berücksichtig wurden.

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Laut Tönnes sei durch Fördertöpfe von Bund, Land und Kreis die Umsetzung auch realisierbar (s. Studie), würde aber sicherlich 10 bis 15 Jahre in Anspruch nehmen. Außerdem haben für den Netzentwurf Gespräche mit Straßen.NRW stattgefunden und es wurde auch eine Analyse darüber durchgeführt, welche Straßen prinzipiell befahrbar sind. Dies wiederum war gleichzeitig eine Erfassung der Radverkehrswege. Bei einem Viertel des erfassten Netzes seien bauliche Maßnahmen erforderlich.

Tönnes äußerte sich auch zu den Kosten: Die Schätzungen der Gesamtkosten lägen bei 148,8 Millionen Euro, wobei der Großteil von Bund und Land getragen würde. Für die beteiligten Kommunen Oben an der Volme blieben rund drei Millionen Euro, wobei auf die Stadt Meinerzhagen etwa 940.000 Euro entfallen würden. Auch hier gäbe es unterschiedliche Möglichkeiten, weitere Förderungen in Anspruch zu nehmen.

Zu einigen vorzunehmenden Maßnahmen – wie etwa eine Oberflächensanierung, die mitunter straßenbauliche Veränderungen mit sich bringt – kämen lokale Leistungen (etwa kleine Reparaturen, öffentliche Kommunikation oder Winterdienst) auf die Kommunen zu. Ein Radverkehrsbeauftragter für den Kreis sei schon als Stelle bewilligt worden. Dieser könnte dann als Impulsgeber der Gemeinden dienen und sei auch bei Service-Leistungen involviert.

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Im Anschluss an die Präsentation folgten viele Fragen seitens der Ausschussmitglieder. Alle lobten die komplexe Studie. Der Ausschussvorsitzende Rolf Puschkarsky meinte etwas süffisant, er käme sich vor wie bei „Wünsch dir was“. Thorsten Stracke (CDU) sprach von „intensiver Arbeit“ und betonte, dass „der Klimaschutz uns zwingt“ derlei Konzepte umzusetzen. Volkmar Rüsche (CDU) äußerte den Wunsch, dass „es hoffentlich schneller geht als der Volmetalradweg“. Birgit Claus (Die Günen) fand die Präsentation „spannend, teilweise erschreckend und interessant“ und wollte zudem wissen, ob es etwa eine Priorisierung des überparteilich gewollten Radweges nach Kierspe gebe. Tönnes wies darauf hin, dass es zwar ein Punktesystem gebe, eine Priorisierung aber den Gemeinden obliege.

Holger Körby vom ADFC Meinerzhagen – er war als interessierter Bürger anwesend – lobte die „immense Arbeit“, die in der Studie des Büros Via stecke, zumal auch viele kleine Details bedacht wurden. „Wenn es so kommt, wie in der Studie genannt, wäre es großartig für die Stadt und den Radverkehr, deshalb sollte die Studie unbedingt ernst genommen werden“, stellte Hörby nach der Sitzung fest.

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