Massen folgen St. Martin

Mit diesem Andrang hatte die Katholische Kirchengemeinde St. Josef nicht gerechnet: Viele Familien waren am Sonntag, 13. November, mit Laternen gekommen, um am Martins-Umzug teilzunehmen – inklusive Anspiel in der Kirche und Verköstigung.

„Wir feiern heute ein Fest“ schallte es aus dem geöffneten Hauptportal der St. Josef-Kirche, als der Martins-Umzug im Rahmen eines Wortgottesdienstes begann. Viele Familien hatten sich vor und in der Kirche eingefunden. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Ulrich Jatzkowski leitete den Gottesdienst. Im Mittelpunkt der Gebete, Texte und Lieder stand die Nächstenliebe.

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Vom Mantelteilen, Gänsen und dem Ruf nach einem Bischof

Wie Nächstenliebe praktisch aussehen kann, zeigte eine Gruppe Kommunionkinder in ihrem Martinsanspiel unter der Leitung ihrer Katechetinnen Monika Barwanitz, Ulla Ostermann, Katrin Seidel, Sabine Peters, Nadja Montagerto und Magda La Sala.

Dabei präsentierten die Mädchen und Jungen deutlich mehr als die bekannte Legende rund um die Mantelteilung. Der Legende nach soll der römische Soldat Martin in einer Winternacht am Rande der französischen Stadt Tours einen Bettler durch teilen seines Mantels vor dem Erfrieren gerettet haben. Und weiter: In der Nacht sei ihm Christus im Traum erschienen – mit der geteilten Mantelhälfte. Daraufhin sei Martin nicht nur Christ, sondern auch ein armer Mönch geworden, bekannt für seine Frömmigkeit und Nächstenliebe, wie die Kinder zeigten.

Bei den Menschen seiner französischen Heimat sei er so beliebt gewesen, dass sie ihn als neuen Bischof einsetzen wollten. Zum Widerstand Martins. Dieser versteckte sich in einem Gänsestall, als ihn eine Menge suchte und zum Bischof machen wollte.

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Der bekannten Geschichte zufolge verriet ihn das Federvieh mit seinem Geschnatter und Martin beugte sich dem Willen seiner Mitmenschen, wie die Kinder zeigten. Wechselnde Erzähler aus der Gruppe der Kommunionkinder begleiteten das Spiel-Geschehen.

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Umzug mit Bläserklasse

Im Anschluss an die Darbietung folgte der Laternenumzug begleitet von der Bläserklasse 6.3 und einem berittenen St. Martin von der Kirche aus hinauf zum Raukplatz, dann am Rathaus vorbei weiter zur Seniorenresidenz an der Montigny-Allee, um das AWO-Seniorenzentrum herum und schließlich wieder zurück über den Haunerbusch zur Kirche.

Auch für den Schutz der Kinder wurde gesorgt: Die Gemeinde hatte auch die Zugsicherung im Griff. An den Zufahrtsstraßen zur Umzugsstrecke standen Freiwillige mit Warnwesten und Absperrbändern.

An der Kirche hatte der Fest-Ausschuss und weitere freiwillige Helfer aus der Gemeinde Würstchen, Martinsbrezeln und heiße Getränke für den Verkauf vor dem Gemeindehaus am Glockenweg vorbereitet. Schnell waren die Brezeln bei der großen Nachfrage ausverkauft. „Das haben wir so auch noch nicht erlebt“, freute sich ein Gemeindemitglied über den Andrang und zog ein positives Fazit des Zuges.

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