Märkisches Jugendsinfonieorchester musiziert wieder

Nach mehr als 21 Monaten kann das Märkische Jugendsinfonieorchester wieder musizieren.

Märkischer Kreis. „Bis zuletzt habe ich noch Zweifel gehabt, dass wir wirklich ab dem 15. Oktober wieder gemeinsam proben können“, berichtet – nun sichtlich erleichtert – Michelle Wolzenburg vom Fachdienst Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises. Seit Freitag sind die Musikerinnen und Musiker im Tagungshaus Keppel in Hilchenbach untergebracht. Zu voller Stärke ist das MJO noch nicht wieder zurückgekehrt, auch ihm steckt die Pandemie noch in den Knochen. „Es wird noch einiges an Aufbauarbeit kosten, aber wichtig ist, dass es überhaupt wieder losgeht“, ist Wolzenburg sicher.

Der Probenort in Hilchenbach ist bewusst gewählt, hier ist auch der Stammsitz des Patenorchesters des MJO, der Philharmonie Südwestfalen. Die Jugendlichen bereiten nun schon zum dritten Mal zusammen mit den Profis ein gemeinsames Programm vor. Ohne diese Kooperation wäre es tatsächlich sehr schwierig geworden, ein spielfähiges Orchester auf die Beine zu stellen. Neben der Pandemie hat auch das Hochwasser im Juli seinen Teil dazu beigetragen: „Das Instrumentarium des MJO lagerte in einer Halle, die komplett überflutet wurde. Wir sind zwar glimpflich davongekommen, die meisten Instrumente sind aber noch bei der Reparatur“, so Wolzenburg. Aber es mache schließlich eine gute Partnerschaft aus, sich auch in solchen Momenten zu helfen. So werden die Proben und Konzerte mit den Instrumenten der Philharmonie Südwestfalen durchgeführt.

Auf die gemeinsamen Proben freuten sich die Jugendlichen besonders, heißt es in dem Pressebericht des Märkischen Kreises. Nachdem mehrere Tage nur in den kleinen Instrumentengruppen geprobt wurde, kann der Feinschliff dann in den großen Proben erfolgen. Auch Chefdirigent Thomas Grote ist guter Dinge: „Nach so langer Zeit macht es einfach nur Spaß, wieder auf der Bühne stehen zu können. Das merkt man allen an.“ Er hofft auf ein positiv gestimmtes, aber negativ getestetes Publikum bei den Konzerten mit dem Titel „Maske in Blau“. „Ein bisschen Selbstironie darf in solchen Zeiten nicht fehlen.“

Der Titel, angelehnt an die Operette „Maske in Blau“ von Fred Raymond, lässt vor allem eine Deutung zu: Bei allem was das Schicksal so vorhat und wer auch alles versucht dieses zu beeinflussen, man sollte immer an ein gutes Ende glauben. Das Programm wird mit spätromantisch jazzigen Klängen mit Leonard Bernsteins Ouvertüre aus Westside Story, Frederick Loewes „My Fair Lady“ und Cole Porters „Kiss Me Kate“ ergänzt. Zudem wird Tolga Akman, als MKK Stipendiat 2018 den Solopart beim Konzert für Posaune und Orchester von Henri Tomasi übernehmen.

Das Ergebnis kann dann an folgenden Terminen gehört werden:
Am 22. Oktober um 20 Uhr in Siegen in der Siegerlandhalle und am 23. Oktober um 18 Uhr im Kulturhaus Lüdenscheid. Es gelten die geltenden Corona-Regeln. Die Karten kosten 25 Euro beziehungsweise 12 Euro ermäßigt und können für das Konzert in der Siegerlandhalle unter www.proticket.de und für das Kulturhaus Lüdenscheid unter der Telefonnummer 02351/171299 oder theaterkasse@luedenscheid.de bestellt werden.

Das Märkische Jugendsinfonieorchester unter Leitung von Dirigent Thomas Grote (5.v.r) nutzt die Herbstferien für seine Probenphase in Hilchenbach. Foto: Michelle Wolzenburg/ Märkischer Kreis